25 Gaumeistertitel und drei Landesmeistertitel

Bezirkstagspräsident Franz Löffler verleiht die höchste Auszeichnung des Bezirks an den Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg.

Bezirkstagspräsident Franz Löffler überreichte gestern in einem Festakt in der Regensburger Weinschenkvilla die Bezirksmedaille an Dr. Jörg Skriebeleit, den Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. In seiner Laudatio betonte Löffler den unermüdlichen Einsatz Skriebeleits für die Entwicklung der Gedenkstätte zu einem Erinnerungs- und Bildungsort über die menschenverachtende Gewaltherrschaft des NS-Regimes. „Seit der Gründung einer Dokumentationsstelle im Jahre 1996 sind Sie der zentrale Fixpunkt in der Entwicklung der KZ-Gedenkstätte“, sagte Löffler und skizzierte den Weg des in Vohenstrauß geborenen Kulturwissenschaftlers vom Studium in Tübingen 1989 über die Rückkehr in die Oberpfälzer Heimat bis zur Leitung der KZ-Gedenkstätte seit Ende 1999.

Die Initialzündung zum neu erwachten Interesse für seine Heimatregion war der Fall des Eisernen Vorhangs im November 1989. Die Oberpfalz war vom „Ende der Welt“ in die Mitte Europas gerückt. Bei seinen Erkundungen diesseits und jenseits der Grenze zu Tschechien wurde für Skriebeleit die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg zum Mittelpunkt, die bis in die achtziger Jahre hinein eher als Friedhof ein Trauerort für Überlebende oder Nachkommen der Opfer war.

Der mit der Bezirksmedaille ausgezeichnete Dr. Jörg Skriebeleit, Bezirkstagspräsident Franz Löffler und Mitglieder des Bezirkstags der Oberpfalz beim Festakt in der Regensburger Weinschenkvilla.

 

Aus einer einjährigen Projektstelle 1996 entwickelte Skriebeleit neue Ansätze, um die Gedenkstätte zu einem Erinnerungs- und Bildungsort weiter zu entwickeln. „Diese Arbeit war und ist Ihnen eine Herzensangelegenheit“, machte Bezirkstagspräsident Löffler deutlich und lobte den neuen Träger der Bezirksmedaille als „Teamplayer“. Wie sehr Skriebeleit seine Arbeit als Teamwork begreift, machte er in seinen Dankesworten an den Bezirkstagspräsidenten und die Gäste des Festakts deutlich: Für die gute Zusammenarbeit richtete er seinen Dank unter anderem an Professor Dr. Udo Hebel, Präsident der Uni Regensburg, an die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Regensburg, Ilse Danziger, und an Thomas Rudner, Leiter des Koordinierungszentrums für den deutsch-tschechischen Jugendaustausch TANDEM. „Den Sinn meiner Arbeit habe ich an keinem Tag in den letzten 20 Jahren in Frage gestellt“, sagte Skriebeleit und verdeutlichte den Wert seines Engagements an dem gemeinsam mit dem Heilpädagogischen Zentrum Irchenrieth realisierten Museumscafé Flossenbürg. In dem vom Bezirk Oberpfalz geförderten Begegnungsort kümmern sich Menschen mit Behinderung um die Wünsche der Gäste. Während des NS-Regimes wurden Menschen mit Behinderung ausgegrenzt, verfolgt und ermordet. Die weit über die Oberpfalz hinausreichende Bedeutung Flossenbürgs zeigt sich an gemeinsamen Projekten mit der KZ-Gedenkstätte Dachau und Ausschwitz in Polen. Sogar Wissenschaftler aus den USA bewerben sich in Flossenbürg für neu geplante Initiativen zur Gedenkstättenarbeit. Wissenschaftliche Reputation hat sich Skriebeleit europaweit bei der Mitarbeit in Memorial-Projekten erarbeitet. „Ich trage die Oberpfalz im Herzen, aber in einem sehr weiten Herz“, so brachte er seine persönliche Beziehung zur Oberpfälzer Heimat auf den Punkt.

„Durch Ihr fachliches und menschliches Engagement sind Sie ein sehr würdiger Träger der Bezirksmedaille“, bekräftigte Bezirkstagspräsident Franz Löffler die Entscheidung des Bezirkstags der Oberpfalz für die Auszeichnung an Skriebeleit.

Die Bezirksmedaille wird seit 1977 an Bürger verliehen, die sich um die Oberpfalz besonders verdient gemacht haben. Sie wird in unregelmäßigen Abständen verliehen. Die Zahl der Bezirksmedaillen-Inhaber darf die Zahl 50 nicht überschreiten. Prominente Träger sind der ehemalige Leiter der Regensburger Domspatzen Georg Ratzinger, Annke Conradi und Gerd Schönfelder, erfolgreiche Sportler mit Behinderung oder der Schriftsteller und Kabarettist Norbert Neugirg.

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