Aufruf Teilnahme am Stiftungspreis „Die digitalste Stadt“

Fachvorträge und Diskussion prägten die Informations- und Aufklärungsveranstaltung des Bürgermeisters Walter Schauer. Über 50 Personen kamen ins FFW Gerätehaus und wurden über die aktuelle Situation der Wasserversorgung (WV) informiert. Zwei verschiedene Lösungsmöglichkeiten wurden für eine zukunftssichere Versorgung der Ortsteile Dautersdorf und Jedesbach erörtert.Eine Entscheidung für einen Anschluss der Wasserversorgung an die Nord-Ost-Gruppe (NOG) oder der Verbleib in einer eigenständigen Versorgung soll durch eine anonyme, schriftliche Abstimmung erfolgen. Das Gesundheitsamt wies auf mehrere Problematiken hin und hofft auf eine baldige Lösung. Die Versorgung der Bürger mit Trinkwasser ist eine gemeindliche Pflichtaufgabe. Die Gemeinde wird vom Wasserwirtschaftsamt und dem Gesundheitsamt bei der Erfüllung dieser Aufgabe unterstützt.

Soll die Gemeinde als Träger die Eigenversorgung weiter verfolgen oder wird ein rechtskräftiger Vertrag zum Anschluss an den Zweckverband NOG, wie in den anderen Gemeindeteilen geschaffen? Diese Entscheidung soll nicht der Gemeinderat treffen, sondern der betroffene Bürger, so Bürgermeister Schauer. Im Frühjahr 2016 wurde eine vorläufige wasserrechtliche Erlaubnis erteilt, die bis 31.12.2017 Gültigkeit hat. Für die Verlängerung über 2017 hinaus ist erneut ein Gutachten erforderlich, das auch dazu Stellung nimmt, ob die bestehenden Quellen langfristig für die Wasserversorgung der beiden Ortsteile ausreichen.  Eine baldige Entscheidung ist nötig, weil der Freistaat Bayern bis 2019 für besondere Härtefälle bei Wasserversorgungsanlagen Zuschüsse gewährt.

Christina Blommer von der Verwaltungsgemeinschaft stellte fest, dass in die WV Dautersdorf-Jedesbach seit der erstmaligen Herstellung 1966 bisher 436.000 Euro investiert wurden. Der Staat hat die Baumaßnahme mit einem Zuschuss von 159.000 € unterstützt. 1992/93 wurden die Schieber und die technischen Anlagen erneuert, 2006/07 das Leitungsnetz in Dautersdorf ausgetauscht, ohne dass für diese Maßnahmen Zuschüsse bezahlt wurden. Aufgrund des Bevölkerungsrückgangs, der Aufgabe Landwirtschaftlicher Betriebe und Sparmaßnahmen ist die Wasserabgabe in den letzten Jahren auf ca. 5.000 cbm jährlich zurückgegangen. Dadurch hat sich der Wasserpreis enorm erhöht. Neben einer jährlichen Grundgebühr von 150 € jährlich ist pro cbm Wasser ein Betrag von 4,42 € zu bezahlen. Dahingegen sind die Gebühren der NOG mit aktuell 38 € Grundgebühr und 1 €/cbm netto vergleichsweise gering. Klares Ziel ist, für die Bürger eine zukunftsfähige Lösung mit dauerhafter Senkung der finanziellen Belastung zu schaffen. Da sich die Anlagen der Wasserversorgung nicht auf dem aktuellen Stand der Technik befinden, sind bei beiden Alternativen höhere Investitionen erforderlich. Blommer stellte die verschiedenen Kostenschätzungen vor. Bei Weiterführung der Wasserversorgung durch die Gemeinde muss in die Desinfektion und die Wasseraufbereitung ein Betrag von etwa 160.000 € investiert werden. Die Investitionen für den Anschluss an den Zweckverband sind mit ca. 300.000 € veranschlagt. Der überwiegende Teil entfällt hier auf die Leitung vom Hochbehälter Thanstein nach Dautersdorf. Hinzu kämen bei beiden Berechnungen die Kosten für die Erneuerung der Wasserleitung für Jedesbach. Das Leitungsnetz ist 50 Jahre alt. Die Gemeinde geht davon aus, dass es in diesem Bereich in den nächsten Jahren vermehrt zu Rohrbrüchen kommt.

Die anwesenden Fachstellen hatten eine Vielzahl an Fragen zu beantworten. Robert Braun von Südwasser gab Informationen zur Quellschüttung. Bei einem trockenen Jahr kommen die beiden Quellen an die Leistungsgrenze. Da sich die Quellen nah an der Oberfläche befinden, wurde aufgrund der extremen Witterungsverhältnisse der letzten Sommer (lange Trockenheit und anschließender Starkregen) bereits mehrfach eine Keimbelastung festgestellt, so dass das Wasser gechlort werden musste. Wurde früher eine Wasserprobe jährlich gefordert, sind mittlerweile vier Proben im Jahr notwendig, die zu festgelegten Terminen entnommen werden müssen.

Vom Wasserwirtschaftsamt Weiden machte Helmut Jahn klar, warum der Quellfassungsbereich von Baumbewuchs (Holz Wurzelwerk) freigehalten werden muss. Dr. Maximilian Kühnel vom Gesundheitsamt Schwandorf wies ebenfalls darauf hin, dass durch den Einwuchs von Wurzeln Keime eindringen. Die Trinkwasserqualität muss aber passen. Wenn die Gemeinde die festgestellten Missstände nicht behebt, haftet der Bürgermeister, wenn jemand zu Schaden kommt. Winfried Legl vom Ingenieurbüro Weiß beantwortete technische Fragen zum bestehenden Leitungsnetz. Franz Failer aus Jedesbach zog eine dritte Variante in Erwägung. Zunächst bezweifelte er, dass die Erneuerung des Leitungsnetzes nach Jedesbach jetzt schon erforderlich sei. Seiner Meinung nach wäre auch eine Versorgung als Wassergast der NOG aus dem Hochbehälter Thanstein (bei ausreichendem Druck) möglich. Diese Variante wird nun von der Verwaltung geprüft und mit der Bevölkerung in einer weiteren Versammlung diskutiert bevor eine schriftliche Abstimmung stattfindet.

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