Bierflasche auf den Kopf

Gut 22 Millionen Menschen in Deutschland machen es monatlich. Ein großer Teil davon sogar einmal wöchentlich. Lieferservices boomen und werden immer beliebter — nicht zuletzt dank bequem zu bedienender Plattformen. Auch in der Oberpfalz zeigt der Trend steil nach oben. Woran aber liegt das? Und welche Vor- und Nachteile bringt die Nutzung der beliebten Lieferplattformen mit sich?

Junge Menschen sind Spitzenreiter

Repräsentative Umfragen bestätigen nicht nur, dass sich eine Mehrheit der Bundesbürger zumindest einmal pro Monat eine Pizza oder Ähnliches nach Hause liefern lässt, sondern lässt auch Rückschlüsse auf die Gründe zu. So ist es vor allem die Gruppe der 20- bis 39-Jährigen, die gleich mehrmals pro Woche zum Telefonhörer oder der Liefer-App greift. Ein wichtiger Grund liegt im Single-Dasein vieler Menschen. Vielen Singles fehlt einerseits der Antrieb, ausschließlich für sich selbst zu kochen, und andererseits schlicht das handwerkliche Geschick. Da kommt ein Lieferportal wie gerufen.

Über den Lieferservice

Nicht unerheblich ist auch der Faktor Zeit, denn wer gutes Essen zubereiten möchte, muss dich die Zeit dafür nehmen. Insbesondere diese fehlt vielen jungen Regensburgern jedoch. Zurückzuführen ist das Phänomen auf die Beschleunigung und Flexibilisierung der Arbeitswelt, denn nur die Wenigsten haben Lust darauf, sich nach einem langen Tag im Büro noch an den Herd zu stellen. Auch die Start-up-Kultur trägt Ihren Teil zum Boom der Branche bei. Schließlich wird in modernen Start-Ups beinahe rund um die Uhr an neuen Produkten, Technologien und Geschäftsmodellen gewerkelt. Die Zeit für Pausen ist daher knapp bemessen, der geschmackliche Anspruch jedoch hoch.

Wie funktionieren die Plattformen?

War es bis vor einigen Jahren noch notwendig, Speisekarten und Telefonnummern verschiedenster Restaurants aufzubewahren, um eine gewisse kulinarische Auswahl zu erhalten, ist dies durch Online-Plattformen deutlich leichter geworden. Für Regensburg und Umgebung bietet Lieferheld dem Kunden die Möglichkeit, gleich aus mehreren Dutzend Restaurants aus der Umgebung zu wählen und die entsprechenden Gerichte online in den »Warenkorb« zu legen. Die Plattform übermittelt die Bestellung an den angeschlossenen Lieferservice- Bezahlt wird dabei entweder ganz klassisch in bar oder bereits im Vorfeld per Sofortüberweisung oder PayPal.

Licht und Schatten der schönen neuen Essenswelt

Die Liste der Vorteile ist lang, denn neben der deutlich vereinfachten Bezahlung fällt auch das leidige Telefonieren weg, was für viele insbesondere bei asiatischen Lieferdiensten ein Abenteuer ist. Der Einsatz der Plattformen, die per Mausklick die Wahl zwischen italienischem, asiatischem oder arabischem Essen ermöglichen, hat auch für die angeschlossenen Lieferdienste große Vorteile. Auch wenn die Listung in der Datenbank der Plattformen über eine Umsatzbeteiligung bezahlt werden muss, sorgt die öffentliche Präsenz bei vielen Restaurants für erhebliche Umsatzzuwächse. Bei manchen Restaurants läuft das Geschäft gegenüber dem klassischen Restaurantbetrieb sogar so gut, dass dieser zugunsten des Lieferservice komplett eingestellt wird.

Nachteile hat das Plattform-System nicht viele. Das gilt insbesondere in Berlin, wo die Anzahl der gelisteten Lieferservices groß ist. Anders sieht es in dieser Hinsicht in kleineren Städten oder auf dem Land aus, wo oft nur die Wahl zwischen 1-2 Diensten besteht. Wie für die Plattformökonomie üblich, besteht der größte Nachteil jedoch in der Abhängigkeit von einer spezifischen Plattform, denn wer gegen Geschäftsbedingungen verstößt oder mit der Höhe der Umsatzbeteiligung nicht einverstanden ist, fliegt aus der Datenbank heraus. Und wer für die stetig wachsende Anzahl der Plattform-Nutzer nicht mehr online sichtbar ist, verliert schnell an Bedeutung und damit einen großen Teil seines Geschäfts. Anders herum haben es natürlich auch Restaurants schwer, die prinzipiell nicht mit den Plattformen zusammenarbeiten möchten.

 

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