Der Neunburger Kunstherbst wird heiß

„Wir warten wieder mit einem irrsinnig tollen Programm auf“, freute sich Peter Wunder, Vorsitzender des Kunstvereins Unverdorben. Eigentlich sollte es nicht so umfangreich werden wie 2017, „nach dem anstrengenden Stadtjubiläum“. Doch daraus wurde nichts: 17 Kulturveranstaltungen umfasst der Neunburger Kunstherbst, der ein breitgefächertes Spektrum an Konzerten, Lesungen, Ausstellungen und Kleinkunst bereithält – bereits zum sechsten Mal.

 

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Von Anfang an verfolgten die Verantwortlichen bzw. Organisatoren dieser Kulturreihe das Ziel, Kunst grenzüberschreitend zu initiieren. Kontakte zu Tschechien wurden geknüpft und vertieft, so auch kürzlich beim Jubiläum „20 Jahre deutsch-tschechischer Zukunftsfonds“ in Prag. Gemeinsam mit der Künstlerin Miriam Ferstl aus Seebarn war er bei diesem Ereignis vertreten, so Wunder. Sein Stellvertreter und Programm-Koordinator Karl Stumpfi stellte drei besondere Ereignisse dieser Veranstaltungsreihe heraus. Unter dem Motto „Kunst für den Frieden“ sammeln sich mehrere Künstler verschiedener Ausrichtungen in Fotografie, Malerei und musikalischer Umrahmung zu einer Vernissage am Burghof am 14. September im Burghof. Mit eingebunden in dieses Projekt mit Künstlern aus Tschechien sind die örtlichen Schulen, das Gymnasium Oberviechtach und die drei Kindergärten in Neunburg. Weitere Ausstellungsorte umfassen das Kunstquartier und das Foyer der Schwarzachtalhalle. Im Unterricht sollen Friedenstauben gebastelt werden, die Idee dazu hatte Miriam Ferstl. „Frieden und Aussöhnung“, diese bedeutungsvolle Thematik, rückt so hinsichtlich der deutsch-tschechischen Freundschaft in den Fokus und kommt auch in der zwischenmenschlichen Beziehung zum Tragen. „Jeder kann einen Beitrag zum Frieden leisten“, so die Botschaft des Projekts.

Karl Stumpfi meinte, er sei musikalisch vom Zeitgeist der Achtundsechziger geprägt gewesen, mit Rock. Durch sein Elternhaus sei er aber auch durch Klassik geprägt worden. „Tschaikowsky ist pure Emotion“, zeigte er sich begeistert. Am 2. Oktober gedenkt der Kunstverein mit der Klassik-Gala „Tschaikowsky-Nacht“ einem Giganten der Spätromantik, Peter Tschaikowsky. Solist Alexander Maria Wagner ist erst 23 Jahre alt und zählt bereits zu den Weltklasse-Pianisten. In der Pfalzgrafenstadt wird er von den Smetana Philharmonikern Prag unter Leitung von Hans Richter begleitet. Hinter der Bezeichnung „Heurigenabend“ am 13. Oktober steckt neben den kulinarischen Genüssen der typisch Wiener Schmankerln eine musikalische Besonderheit: Mit dem „Trio Wien“ werden stilecht alte bekannte aber auch neue Wienerlieder serviert. Viele unterhaltsame Abende mit Musik, Kulinarik und Lesungen mit historischem Hintergrund füllen den Neunburger Kunstherbst aus, der sich nicht allein auf Neunburg direkt beschränkt. So erinnert eine Lesung in Oberviechtach an das Jahr 1968, das Ende des Prager Frühlings.

Die dienstälteste Stadträtin, Margot Weber, fungierte als Vertreter der Stadt, für den dienstlich verhinderten Bürgermeister Martin Birner und seiner Stellvertreterin Margit Reichl. Sie drückte ihren Dank und ihre Anerkennung gegenüber dem Kunstverein aus. Es stecke viel Organisatorisches dahinter und die Menschen, die sich engagieren. „Ich finde es toll, was an Kulturellem in so einer kleinen Stadt angeboten wird.“ Sie selber sei immer gerne dabei bei den Veranstaltungen, schaffe es aber manchmal nicht.

Einige der Veranstaltungen sind kostenfrei, Spenden werden gerne entgegengenommen. Der Vorverkauf für die Veranstaltungen laufe bereits, teilweise über ok-ticket. Näheres zum Programm ist in den Flyern – die es auch in tschechischer Sprache gibt - zu entnehmen, die das Organisationsteam vorstellte. Erfahrungsgemäß ist bei den meisten Veranstaltungen eine Platzreservierung dringend geboten.

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