Eine Arche für verstoßene Tiere

Etwas verborgen liegt auf einem kleinen Hügel bei Burglengenfeld ein ganz besonderer Hof. Eine Mischung aus Finca und einer Arche Noah. Fast wie in einem Märchen lebt hier eine Familie mit fast hundert Tieren, in einem Idyll. Doch dieses kleine Paradies ist kein Film, sondern Realität, und die kennt keine Gnade: Zwölf Stunden Arbeit und Futter und Arztrechnungen, die sich gewaschen haben. Trotzdem schafft es Birgit Buckenleib seit nunmehr sieben Jahren, „ihren“ Tieren eine schönen Lebensabend zu ermöglichen und so ganz nebenbei noch eine kleine Familie zu führen.

„Der ganz normale Alttag, wie in jeder Familie sonst auch, zwischen Kindergarten, Schule und Kochen“, beschwichtigt die umtriebige junge Herrin des Hofes.


Trotzdem ist hier einiges natürlich auch ganz anders: Wenn auf dem Gnadenhof der mobile Zahnarzt anrückt, dann reicht kein normales Dental-Besteck. Die Bohrer und Schleifer sind eine Nummer größer. Denn es geht an ein echtes Pferdegebiss. Der alte Gafaar, ein schöner rotbrauner Fuchs, und die kleine Tina (25 Jahre und neu am Gnadenhof) waren zuletzt dran. Natürlich gibt’s da keinen Zahanarztstuhl aber immerhin eine spezielle Trense, mit der man den Kopf etwas fixieren kann, damit der Pferdedoc seine Arbeit machen kann und der Hengst nicht zu sehr wackelt.

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Ziemlich laut kreischt dann die Spezialmaschine, mit der die enormen Schneidezähne der Pferde poliert werden. „Auch das gehört dazu, wenn man alte Tiere hat. Zahnkontrolle und Zahnpflege. Keine einfache Sache und ziemlich kostspielig!“, weiß Birgit Buckenleib zu berichten. Rund zweimal Mal im Jahr kommt der Spezialist für das tierisch strahlende Gebiss auf den Gnadenhof. Eine Rechnung im vierstelligen Bereich ist da fällig.
Auch die anderen ärztlichen Untersuchungen, Kontrollen, Impfungen und Aufpäppel-Maßnahmen sind kostenintensiv. „Darum sind die Spenden für den Gnadenhof auch so wichtig!“, betont Birgit. Sie selbst schustert ohnehin so viel irgend möglich und eben nötig in die Pflege der Tiere und die Erhaltung des Hofes. Früh um halb sechs geht es bereits in den Stall. Auch mit Söhnchen Lysander, der ab der ersten Wochen, im Maxi Cosi oder im Wickeltuch mit dabei war. „Die Bäuerinnen früher mussten das ja auch so machen!“, lacht Birgit.

Überhaupt scheint der attraktiven jungen Frau all das, trotz Frühschicht, Drecksarbeit und langen Arbeitszeiten – Tierpflege kennt keinen Feierabend - leicht von der Hand zu gehen. Sie strahlt innere Zufriedenheit und Glück aus. Das Leben mit ihrer Familie auf dem Gnadenhof scheint ihr Lebens-Elixier zu sein. Davon profitieren natürlich auch die über alles geliebten Tiere.Unzählige Katzen, 25 Hunde, 18 Pferde, zwei Esel und drei Ziegen, ein Gatter voller Meerschweinchen und Hasen sowie die Minischweinchen Emily, Freddy und Lucy zählen dazu.Extra geräumige Boxen, Katzenhäuser und große Freigehege auf dem Hof bieten den verstoßenen Tieren ein kleines Paradies. Viele davon wurden der engagierten Tierschützerin direkt gebracht, manche sogar einfach vor die Haustür gelegt oder über den Zaun geworfen. „Unmöglich, wie die Menschen manchmal ihre „Lieblinge“ entsorgen!“ klagt die Tierschützerin.


Alles hat seine Grenzen und auch bei Birgit ist inzwischen der letzte Platz belegt. Die Schweinchen wollte sie eigentlich nicht mehr annehmen, aber gerade zum kleinen Eber Freddy hat die Mutter aller MuTig-Tiere aber inzwischen eine besondere Beziehung. „Man könnte fast von einer Seelenverwandtschaft reden!“ flachst die dunkelhaarige Burglengenfelderin. Wenn man die Videoclips auf der Gnadenhof Facebook Seite dann sieht, versteht man das auch. Schweinchen haben eben einen besonderen Charme. Fast täglich stellt Birgit Fotos, kleine Berichte und Filmchen über den Alltag und die besonderen Ereignisse auf dem Gnadenhof MuTig ins Web. Auch die neuesten Patenschaften. „Die sind extrem hilfreich für uns. Viele Leute können aus Platzgründen kein Tier selbst halten, wollen aber den verstoßenen Geschöpfen helfen. Durch eine Patenschaft kann das wunderbar vereint werden. So haben Louis, das Rosettenmeerschweinchen, Lotte, die Ziege mit den Bernsteinaugen oder Babu, der weiße Mischlingshund, schon ihren Paten, ihren Schutzpatron, gefunden.


„Eine besonders liebe Dame, Frau Margit Heindl, hat allein für 40 unserer Zöglinge eine Patenschaft übernommen. Es gibt aber noch viele Hunde und Katzen oder Eselchen, die unterstützt werden können.“, erklärt Birgit, umzingelt von ihren ständigen Begleitern, den Hunden Rocky, Teddy, Sheelah, Bounty, Randy und wie sie alle heißen. Jede Unterstützung, auch Sachspenden, sind willkommen.  Jeder Cent komme direkt den Tieren zu gute. „Die sollen es bei uns richtig gut haben!“ betont Birgitt mit Nachdruck und das glaubt man aufs Wort, wenn man die Tiere hier sieht!
Spendenadresse: Tierhilfe M.u.Ti.g., Volksbank Burglengenfeld, IBAN DE 54750914000002627787, BIC GENODEF1BLF
Auf der Homepage des Gnadenhofes kann man auch per Paypal spenden: www.hof-mutig.de

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