Waldarbeiter von 1936 und andere alte Ansichten

Zur zweiten Auflage einer Bilderschau des Fotografen Josef Jehl lud der Fischbacher Schützenverein Stockenfels ins Vereinsheim bei der Grundschule. Rund 100 vor allem ältere Mitbürger und Mitbürgerinnen kamen neugierig, um alt vergangene Zeiten in ihren Erinnerungen wieder aufleben zu lassen.

Schon im April letzten Jahres waren viele von ihnen bereits da und waren gespannt auf die Fortsetzung. 1. Schützenmeister Josef Kaiser freute sich über das wiederum große Interesse an der Fotoschau. Pater Alfred Lindner meldete sich ebenfalls zu Wort und machte bei dieser Gelegenheit den Anfang, alle Vereine in Fischbach, wie er sagte, kennen zu lernen. Für die zweistündige Vorführung hatte Josef Graf 260 Fotos aufbereitet und mitgebracht, die anhand eines Beamers an die Wand projiziert wurden. Insgesamt wurden in den beiden Veranstaltungen 610 Bilder gezeigt.

Josef Jehl, geb. am 13.3.1888 war Fotograf, Taxiunternehmer und auch von Juni 1945 bis Januar 1946 Bürgermeister von Fischbach. Verstorben ist er am 17.1.1964 (also vor 51 Jahren) in Cham, wo er auch beerdigt ist.

Seine Tochter, Katharina Jehl, auch heute noch über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt durch ihren Eisstand, war ebenfalls mit Tochter Silvia gekommen. Katharina Jehl wirkt mit ihren 93 Jahren erstaunlich rüstig, hat alle Negative aus dem Nachlass ihres Vaters an Schützenmeister Josef Kaiser verschenkt – mit der ausdrücklichen Erlaubnis, die Bilder öffentlich zu zeigen, jedoch nicht kommerziell zu nutzen.

Hobbyfotograf Josef Graf hat die alten Negative auf Glasplatten gesäubert, gesichtet, geordnet und digitalisiert. Es handelt sich um Bilder aus allen Bereichen des damaligen Lebens: Gruppenaufnahmen, alte Dorfansichten, Einzelgehöfte mit den Familien, Kindergartenfotos mit den damaligen Ordensschwestern, Schulanfangsfotos mit den damaligen Pfarrern Johann Baptist Littich und Josef Denk, Kommunionbildern, Aufnahmen von Festen und Vereinsfesten mit Umzügen und Fahnenweihen, Faschingsveranstaltungen, Theatergruppen oder Hochzeitsgesellschaften, die überwiegend vor dem Gasthaus Roidl posierten. Aber auch viele Studiofotos und Einzelportraits waren dabei.

Rege brachten sich die Zuschauer ein, wenn Ansichten und Personen erkannt wurden. Claudia Graf notierte viele Hinweise, wenn die Namen unbekannten Gesichtern wieder zugeordnet werden konnten. Für die Bewirtung mit Kaffee und Kuchen sorgten die Schützendamen.

 

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