Bergham: Bis zu 150 Flüchtlinge

 

Regierungspräsident Axel Bartelt hatte kürzlich bei der Sitzung des Gemeindetags in Neunburg gewarnt: Es können jederzeit wieder große Fluchtbewegungen einsetzen, die auch die Oberpfalz wieder vor Herausforderungen stellen werden. Wenig überraschend kommt daher ein Konsens, den die Regierung zusammen mit der Stadt Nittenau und den Investoren für die neue Gemeinschafts-Unterkunft (GU) an der Thanner Straße gefunden hat. Bis zu 150 Asylbewerber sollen im Falle des Falles hier eine erste Bleibe finden. Darin inkludiert allerdings die 55 Leute, die derzeit noch dezentral in der Stadt am Regen untergebracht sind.

Die bayerische Staatsregierung will weg von den dezentralen Unterkünften hin zu den kostengünstigeren und leichter zu verwaltenden GUs. Und: Er wolle nie wieder gezwungen sein, dafür notfallmäßig Turnhallen zu zweckentfremden, hatte Bartelt beim Gemeindetag gesagt. Entsprechend müssten nun, in einer Zeit des geringen Zuzugs und der (scheinbaren) Überkapazitäten im Raum-Angebot Kapazitäten für den Notfall geschaffen werden.

Hier setzte eine Verhandlung zwischen der Fechter Bau GmbH und der Regierung an. Sie mündete darin, dass der großzügige Platz in der ehemaligen Geflügelschlachterei, die an der Thanner Straße derzeit zur GU umgebaut wird, mit mehr Menschen belegt werden können soll. Dass dies aufgrund des Raumangebots jederzeit möglich sein würde, hatte der Ostbayern-Kurier bereits im August 2015 exklusiv berichtet.

Statt der bisher von Seiten der Fechter Bau GmbH immer wieder kommunizierten 75 Personen können es aus der Perspektive der heutigen Situation bis zu 150 Personen werden, erklärte der Sprecher der Regierung der Oberpfalz, Markus Roth, dem Ostbayern-Kurier am Dienstag auf Nachfrage. Auf diese Zahl hätten sich die Regierung - die das Objekt langfristig, nämlich neun Jahre lang ab Übergabe, auf Quadratmeter-Basis gemietet hat - und die Stadt (vertreten durch Bürgermeister Karl Bley und 2. Bürgermeister Albert Meierhofer, Letzterer war bei der Versammlung des Gemeindetages dabei gewesen) im Beisein der Investoren geeinigt. Eine Vollbelegung in den 31 Wohneinheiten werde es aber höchstwahrscheinlich nicht geben – der Zuschnitt der Wohnungen passe ja nicht immer hundertprozentig auf die Familie, die dort einziehen wird.

Natürlich wolle die Regierung bei der Zuteilung den Fokus auf Familien legen, betonte Roth. Immer gelinge das natürlich nicht. Im August sollen die Appartements fertig sein. Dann können auch sukzessive die 55 Asylbewerber, die derzeit dezentral in Nittenau untergebracht sind, einziehen- so dass es nach Stand der heutigen Lage so aussieht, dass bei einem neuerlichen Anstieg der Asylbewerberzahlen maximal 150 Flüchtlinge im ganzen Stadtgebiet unterzubringen sind – allerdings zentral in dem Projekt in Bergham.

 

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