Den inneren Schiedsrichter kennenlernen - „Stark+Fair“-Team besucht Grundschule in Nittenau.

Die Kinder der 2c aus der Grundschule in Nittenau sind sichtlich gespannt darauf, was sie wohl an diesem Tag erwarten wird. Denn es stehen nicht wie sonst Rechnen, Schreiben und Lesen auf dem Stundenplan sondern Selbstbehauptung und Selbstbewusstsein. Dies sind wichtige Bestandteile der Schulart- und fächerübergreifenden Bildungs- und Erziehungsziele des „Lehrplan Plus“. Das soziale Lernen beinhaltet hier die Gestaltung von Beziehungen auf der Grundlage von Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit, Empathie, Toleranz und Selbstbestimmtheit.

Hierzu haben sich die Jugendsozialarbeiterin der Johanniter Alexandra Faltermeier und Klassenleitung Julia Ott das Team von „Stark+Fair“ in die Schule geholt. Und dabei ist der Name Programm! Alberto Taliercio und Kerstin Heidinger zeigten den Kindern einen Vormittag lang, wie man sich Auseinandersetzungen und Konflikten fair stellt. Außerdem veranschaulichten sie, wie wichtig es ist, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese auch unmissverständlich mitzuteilen. Beim Training werden Mädchen und Jungen zunächst bewusst getrennt. Denn für beide Parteien gibt es unterschiedliche Ziele und Methoden. „Jungen lernen beispielsweise eher durch das Erleben. Außerdem steht bei ihnen der positive Umgang mit männlicher Kraft im Vordergrund“, erklärt Alberto Taliercio, Initiator des Stark+Fair-Teams.

Trotzdem stehen sowohl bei Jungen als auch Mädchen drei entscheidende Punkte im Fokus: Zum einen die Fairness – so lernen die Kinder, dass jeder einen inneren Schiedsrichter hat, der sagt, was fair und unfair bzw. richtig und falsch ist. Als zweiten Punkt behandelt das Team die Selbststeuerung. „Bei den Mädchen geht es dabei vor allem darum eigene Entscheidungen zu treffen bei den Jungs eher mit Provokationen von außen richtig umzugehen“, erklärt Kerstin Heidinger. Als dritter und ebenfalls wichtiger Punkt behandelt das „Stark+Fair“- Team das Thema „Grenzen setzen“.

Selbstverständlich ist es mit einem Vormittag des Trainings noch nicht getan „Wir setzen die Impulse und Anregungen. Doch die weitere Arbeit liegt in den Händen der Eltern und Lehrkräfte. Auch mit ihnen arbeiten wir eng zusammen“, so Alberto Taliercio.

Alexandra Faltermeier von den Johannitern ist rückblickend überaus zufrieden mit der Aktion: „Die Kinder waren mit großem Interesse dabei und hatten Spaß an den einzelnen Übungen. Wir haben nun tolle Ansätze erhalten, auf welchen wir aufbauen können.“

Weitere Informationen zur Johanniter-Jugendsozialarbeit an Schulen gibt es bei Stephanie Warnke unter 0941 46467-182 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.