Steinberg am See. Die Kulturnacht etabliert sich. Vor drei Jahren vom SPD-Ortsverein ins Leben gerufen, hat sich die Veranstaltung als einschlagender Erfolg erwiesen. Der Musikkabarettist Helmut A. Binser glänzte mit seinem neuen Bühnenprogramm und heimste reichlich Beifall ein.

 

Als kulturelle und niveauvolle Veranstaltung für den ländlichen Raum wurde die Steinberger Kulturnacht 2006 erstmals auf die Bühne gebracht. Der Anfangserfolg hat sich zur Freude der Organisatoren Markus Greimel und Erika Oberndorfer durchgesetzt. Auch diesmal war die Sporthalle restlos ausverkauft. Die SPD-Ortsvorsitzende Oberndorfer freute sich bei der Begrüßung der rund 300 Gäste, dass die Kulturnacht zum festen Bestandteil im Veranstaltungskalender wurde. Bürgermeister Harald Bemmerl dankte dem Orga-Leiter Greimel und seinen Helfern für die Umgestaltung der Sporthalle in einen Kulturstadel. Das man sich der Kultur angenommen hat, ist wichtig, meinte das Gemeindeoberhaupt, bevor der Oberpfälzer Musikkabarettist Helmut A. Binser die Bühne betrat. Er hat eigentlich den schönsten Beruf, wie er sagte. Er war schon auf der ganzen Welt, aber in Steinberg ist es am schönsten, meinte der gebürtige Rundinger. Er war schon vor vier Stunden angereist und hat sich alle Sehenswürdigkeiten angeschaut, erzählte Binser, bevor er sein neues Bühnenprogramm unter dem Motto „Ohne Freibier wär das nicht passiert“ startete.

Der stets in Schwarz auftretende Künstler heißt mit bürgerlichen Namen eigentlich Martin Schönberger. Neben seiner Quetschen greift er auch zur Gitarre und reißt dazwischen immer wieder mal einen Stimmungswitz. Binser, der sich als 1860-Fan outet, erzählt aus seiner Kindheit, zeigt Vergleiche auf wie es früher war, greift sozialkritische Themen auf und prangert so nebenbei auch Umweltgifte und den Umgang mit Flüchtlingen an. Der Bayerwaldler in seinen roten Turnschuhen und schwarzer Hornbrille schreibt seit zehn Jahren Lieder. In sein erstes Liebeslied rückt er die Oberpfälzer Frau in den Mittelpunkt. Applaus brandet auf, als Binser meint, sie sei die beste von allen, ist kultiviert, schlau, eben eine tolle Frau.

Der lebenslustige Binser, dessen Lieblingstier der Zapfhahn ist, verspricht den zahlreich anwesenden SPD’lern wieder bessere Zeiten. Mit seinem hintersinnigen Humor und seinem Dialekt begeisterte Binser in seinem zweistündigen Programm das Publikum. Unter den Gästen weilte auch der indische Ortsgeistliche Pater Stephan, der zwar sehr gut Deutsch spricht, aber mit dem Bayerwald-Dialekt ziemliche Probleme hatte.
In seinem Schlusslied zählt Binser gefühlt über 100 Orte im Schnelldurchlauf auf, an denen er schon war. Zuletzt kommt Steinberg an die Reihe. Wenn er wieder Urlaub hat, komme er für sieben Wochen nach Steinberg, verspricht Binser abschließend. Bereitwillig gab er seinen Fans abschließend Autogramme und ließ sich für das Familienalbum ablichten. Für das kommende Jahr wurden wiederholt die „3Männer – nur mit Gitarre“ verpflichtet. Am 18. Oktober 2019 werden sie zum zweiten Mal in der Seegemeinde gastieren.