VIDEO: Werkfeuerwehr für Wackersdorfer Industrie

Nach der Feuerbeschau im Jahr 2014 traten Landratsamt und Regierung an die Gemeinde Wackersdorf heran und erklärten sinngemäß: Die Sicherheitsinfrastruktur für Innovationspark und Industriegebiete muss verbessert werden. Daher warben BMW-Standortleiter Thomas Dose und Bürgermeister Thomas Falter beim Wirtschaftsgespräch am Donnerstag bei den zahlreich erschienen Managern der benachbarten Firmen für ein ehrgeiziges Projekt: Die Gründung einer gemeinsamen „Werkfeuerwehr Industriegemeinschaft Wackersdorf e.V.“. Ein Projekt, das wohl auch der absehbaren Erweiterung der Industrie-Flächen Rechnung trägt. Für heuer sind bereits etliche größere Erweiterungen und Ansiedelungen fix.

 

Neben diesem „brandheißen“ Thema stellte Uwe Knutzen vom gemeindlichen Bauamt mögliche Varianten zum Weiterbau der Straßenbegradigung an der Kartbahn vorbei vor. Konkret geht es um die Varianten: Vollsperrung am östlichen Kreisel und 4 Wochen Bauzeit oder einspurige Ampellösung und 12 Wochen Bauzeit.

Bürgermeister Thomas Falter.

Rund drei Dutzend Firmen in den Industriegebieten rund um das BMW-Werk herum haben die unterschiedlichsten Sicherheits-Bedarfe – hier geht es um Chemie, dort um Brandschutz beim Schweißen, hier ist wiederum die Leckage eines gefährlichen Stoffes abzudichten. Bei einem Pressegespräch vorab betonte Bürgermeister Falter, die Werkfeuerwehr solle keine Konkurrenz zu den drei örtlichen Freiwilligen Feuerwehren darstellen, sondern eine Ergänzung, die sich nach dem Bedarf der Unternehmen ausrichtet.

Bisher gibt es bei BMW eine Art Betriebsfeuerwehr mit rund 25 freiwilligen Kräften aus der Belegschaft und einigem an Gerät. Aus dieser Keimzelle soll die neue Truppe entstehen, allerdings mit eigenem Gebäude, mehr Ausstattung sowie mindestens zehn hauptamtlichen Feuerwehrlern und ergänzenden Kräften aus den Firmen. Das Konzept ist gerade am Werden, die Gemeinde hat dazu ein Ingenieurbüro engagiert. Am Ende muss die Regierung der Oberpfalz das Ganze genehmigen.

Beim Wirtschaftsgespräch wollten Falter und Dose sowie Andreas Hilge vom besagten Büro den Unternehmern zunächst im Groben erläutern, was die Werkfeuerwehr ihnen bieten kann – schließlich müssen die Firmen dafür Geld in die Hand nehmen. Die Gemeinde Wackersdorf stellt für ihre Mitgliedschaft in dem künftigen Verein für das Jahr 2016 einen Ansatz von 150.000 Euro in ihren Haushalt ein. Wie viel die Unternehmen zahlen müssen, wird sich nach ihrer Größe und dem Riskofaktor ihrer Tätigkeit berechnen. Dose und Falter wollen dazu in den nächsten drei Monaten Einzelgespräche mit allen potenziellen Mitglieds-Firmen führen.

Andreas Hilge von der IBG.

Hilge beschrieb die weiteren Vorteile des Konzepts: Schnellere Zugriffszeiten der Einsatzkräfte, dazu satte Rabatte bei den Sachversicherungsprämien. Laut Hilge seien in Verhandlungen bis zu 35 Prozent drin. Behördliche Auflagen beim Vorbeugenden Brandschutz seien durch den Verein leichter zu erreichen, die Werkfeuerwehr arbeite für ihre Mitglieder kostenreduziert (aber nicht umsonst). Dazu könne sie ihren Mitgliedern Service liefern wie technische Hilfeleistung, Wartungsarbeiten, Schweißaufsichten und Sicherheitswachten oder Brandschutzhelfer ausbilden.

{youtube}gZ4IDyGWrtw|530|300|0{/youtube} 

Bei Baumaßnahmen lasse sich schnell und unkompliziert eine fachliche Begutachtung der Gegebenheiten arrangieren, durch Personal, das die örtlichen Gegebenheiten bestens kenne, so Hilge. Auch im ABC-Bereich werde die Werkfeuerwehr kompetenter Ansprechpartner sein. Ein weiteres Gimmick: Vereinsmitglieder werden laut Hilge von der Gemeinde gegenüber anderen Interessenten bevorzugt, wenn sie für Erweiterungen und Neuansiedelungen Grund erwerben wollen.

Die Gemeinde betrachte das Ganze als Verbesserung ihrer Infrastruktur und zahle deshalb mit, so Hilge. Wenn alles klappt, könne die Werkfeuerwehr bereits im Dezember ihren Dienst aufnehmen. „Ein sportliches Programm“, so Falter. Die Firmenvertreter applaudierten höflich, Nachfragen hoben sie sich für die angekündigten Einzelgespräche auf.

Glätte: Junge Frau im Audi überschlägt sich
Abriss altes Rathaus/Neubau: Förderung beantragt -...