Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt hielt Bezirksverbandstag ab.

Von der augenblicklichen Euphorie der SPD lässt sich Karl Bauer nicht beeindrucken. „Wir wollen Ergebnisse sehen“, sagt der „Regionalleiter Bayern“ der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt. Der  oberster Repräsentant fordert „eine sozial gerechtere Politik“.

Unter Kohl, Schröder und jetzt Merkel habe sich eine „Ellenbogengesellschaft“ entwickelt, „der es an Solidarität mangelt“, erklärte Karl Bauer beim Bezirksverbandstag am Samstag im Gasthaus Obermeier in Klardorf. Er forderte „eine klare Ordnung“ auf dem Arbeitsmarkt und eine Rente, „die zum guten Leben reicht“. Speziell bei der Altersversorgung machte der Gewerkschaftsvertreter deutlich: „So können wir das nicht länger laufen lassen“. Vor allem bei der Erwerbsminderungsrente erwarte er Verbesserungen.

Seit 1999 habe sich die Zahl der Minijobs auf 7,3 Millionen verdoppelt, sprach Karl Bauer ein weiteres Problem an. Damit sei jedes sechste Beschäftigungsverhältnis ein Minijob, werde Schwarzarbeit und Lohndumping verdeckt, so Bauer. Auch bei den Bauhilfsarbeitern, Fliesenlegern und Gerüstbauern gebe es geringfügig Beschäftigte.

Die Gewerkschaft kämpft gegen die Befristung von Arbeitsverträgen an. Die gesetzlich verordnete Übernahmeverpflichtung nach 18 Monaten laufe komplett an der Realität vorbei, glaubt Karl Bauer. Die Arbeitgeber forderte der Gewerkschaftsvertreter zum Umdenken auf angesichts der Tatsache, „dass im vergangenen Jahr 30 Prozent der Ausbildungsplätze in der Baubranche nicht besetzt werden konnten“.

Stellvertretender Landrat Jakob Scharf hob die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt in der Oberpfalz hervor. Zweite Bürgermeister Ulrike Roidl mahnte die Gleichberechtigung von Mann und Frau auf dem Arbeitsmarkt an und forderte Maßnahmen gegen die Altersarmut. DGB-Regionsgeschäftsführer Christian Dietl wünscht sich mehr Solidarität unter den Arbeitnehmern. Nur eine starke Gewerkschaft könne Arbeitnehmerrechte sichern.

Die IG BCE hat in der Oberpfalz 5600 Mitglieder. Vorsitzender Stefan Königsberger trat nach vierjähriger Amtszeit nicht mehr an. Der zweite Bürgermeister von Lappersdorfer machte „zu häufige Terminüberschneidungen“ für seinen Rückzug geltend. Die Nachfolge tritt der 45-jährige Christian Lang aus Velburg (Landkreis Neumarkt) an. Zweiter Vorsitzender bleibt Manfred Götz aus Schwandorf. In den Vorstand wählten die Delegierten ferner die Beisitzer Ernst Kanzler (Neumarkt), Robert Hechtl (Flossenbürg), Thomas Hecht (Kulmain), Helmut Bayerl (Neumarkt), Julia Zimmermann (Regensburg) und Ronny Frenzel (Maxhütte-Haidhof). Dem Gremium gehört ferner Jugendvertreterin Tamara Achatz (Regensburg) an.  

Peter Panzers spitze Feder
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