FEUER(B)ENGEL starten in Fronberg

Schwandorf. Bei einem Aktionstag im Sepp-Simon-Stadion präsentieren sich am Sonntag die Kinderfeuerwehren im Landkreis Schwandorf. Passend dazu hat die Fronberger Wehr am Nachmittag die fünfte Kindergruppe der Stadt gegründet – vor allem als Beitrag gegen die zunehmenden Nachwuchssorgen.

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Es gibt kaum eine Feuerwehr, die nicht über Nachwuchssorgen klagt, und immer öfter sind kreative Wege gefragt, um die Einsatzbereitschaft langfristigsicherzustellen. Auch die Stadt und der Landkreis Schwandorf sind da keine Ausnahme: Deshalb gibt es inzwischen an fünf der 16 städtischen Wehren eigene Kinderfeuerwehren für die Altersgruppe sechs bis zwölf, im gesamten Landkreis sind es sogar bereits 18 Gruppen für die Jüngsten. Am Sonntag haben sich diese bei einem landkreisweiten Aktionstag, organisiert von Kinderfeuerwehr-Sprecherin Denise Ackermann, der Öffentlichkeit präsentiert.

Im Sepp-Simon-Stadion waren für die jungen Helden allerlei Spielstationen aufgebaut, die sie im gemeinsamen Miteinander bewältigen mussten – genauso, wie es sich für künftige Feuerwehrlehrergehört. Insgesamt 200 Kinder ließen sich das nicht zweimal sagen, und stellten sich begeistert den ebenso herausfordernden wie spaßigen Aufgaben. Die Teilnehmer selbst stammten aus fast allen Teilen des Landkreises, konkret aus den Freiwilligen FeuerwehrenBergham, Kreith, Ponholz, Weihern, Münchshofen, Leonberg, Dachelhofen, Nabburg, Krondorf-Richt und Meßnerskreith.

 

OB Andreas Feller ließ es sich nicht nehmen, die Kinderfeuerwehrler im Sepp-Simon-Stadion mit einer Medaille auszuzeichnen. Bild:Fabian Borkner

 

Kreisbrandrat zeigt sich beeindruckt

Schwandorfs oberster Feuerwehrler, Kreisbrandrat Robert Heinfling, zeigte sich im Nachgang sichtlich gerührt vom Engagement der Kinder. „Da geht einem wirklich das Herz auf, wie begeistert und spielerisch sie mit dem Thema Feuerwehr umgegangen sind“, sagte er am Nachmittag beim Fest der Feuerwehr Fronberg. Dortstanden die Feierlichkeiten ebenfalls ganz unter dem Eindruck der Kinderfeuerwehr, denn in Beisein von Oberbürgermeister Andreas Feller hat diese unter dem passenden Namen „FEUER(B)ENGEL“ eine eigene Kindergruppe ins Leben gerufen. Einmal pro Monat, immer am ersten Montag, treffen sich deren Mitglieder für eine Stunde im Feuerwehrhaus.

Mit der Gründung reagiert man auf den chronischen Nachwuchsmangel im Bereich der Jugendfeuerwehr. „Seit unser letztes Mitglied in den aktiven Dienst übergetreten ist, gibt es bei uns keine Jugendgruppe mehr“, erzählt die stellvertretende Kommandantin Christine Ertl dem Ostbayern-Kurier. Das Problem: Der Eintritt in die Jugendfeuerwehr ist erst mit 12 Jahren möglich – ein Zeitpunkt, wo Kinder bereits durch viele andere Hobbys gebunden sind. Die Kinderfeuerwehr stellt einen Versuch dar, früher anzusetzen. Und derzeigt offenbar Wirkung: Nach einer Werbeaktion in der örtlichen Grundschule meldeten sich am Endespektakuläre 26 Kinder, um sich bei den Floriansjünger einzubringen. „Das ist wirklich viel für Fronberg“, unterstrich Ertl.

Stadt trägt die Kosten

Eine stolze Zahl, die auch Kreisbrandrat Heinfling beeindruckte. „Ich kann Euch nur beglückwünschen, dass ihr diesen Schritt gegangen seid“, sagte er. Das Konzept der Kinderfeuerwehr sei immer mehr im Kommen. Schon jetzt wäre der Landkreis in diesem Bereich ein Vorreiter, so der erfahrene Feuerwehrler: In der gesamten Oberpfalz gebe es mehr als 6.000 Kinder in den Feuerwehren, rechnete er vor – darunter befinden sich die meisten Kindergruppen im Landkreis. Dieser zunehmenden Bedeutung ist man sich in der Stadt durchaus bewusst: Als bislang einzige Gemeinde in Bayern stellt Schwandorf den Kindern nämlich eine kostenfreie Ausrüstung zur Verfügung – bestehend aus Helm, Warnweste und Handschuhen.

Das dortige Engagement unterscheidet sich zwar grundlegend von der Jugendfeuerwehr. „Bei uns geht es eher um Spielerisches, um die Brandschutzerziehung und um Fragen, wie man z.B. einen richtigen Notruf abgesetzt“, erklärt Ertl. Dennoch sind die Hoffnungen groß, dass die Kindergruppen langfristig die Nachwuchssorgen lindern können. „Natürlich sind wir nicht so optimistisch, dass wir glauben, dass alle bleiben und in die Jugendfeuerwehr wechseln“, sagte Heinfling. „Aber wenn ¾ bleiben, ist das schon was. Und wir können auf jeden Fall sagen, dass wir was gemacht haben.“ In Fronberg jedenfalls haben die „FEUER(B)ENGEL“ als jüngste Schwandorfer Kindergruppe einen guten Start hingelegt.

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