Betende Hände am Opferstock

Auch die Tatsache, dass sie plötzlich die Frommen spielten und schlagartig in ein Gebet versanken, hat am Montagnachmittag drei Männer aus Rumänien nicht vor einer Anzeige wegen Diebstahls bewahrt. Das Trio steht im dringenden Verdacht, aus einem Opferstock in der Wallfahrtskirche in Großheubach / Kreis Miltenberg Geld entwendet zu haben. Glücklicherweise war ein Zeuge auf das Treiben aufmerksam geworden, der die Polizei verständigte. Kurz danach wurden die Beschuldigten vorläufig festgenommen.

Der Mitteiler hatte gegen 13.30 Uhr das Kloster Engelberg und die dortige Wallfahrtskirche besucht. Sofort wurde er darauf aufmerksam, wie sich ein Mann am Opferstock zu schaffen machte, während ein zweiter den Eingang im Auge behielt. Als die beiden Tatverdächtigen den Kirchenbesucher bemerkten, verfielen sie schlagartig in große Frömmigkeit und knieten in einer Bank nieder. Die Männer vermittelten den Eindruck, als sie ob sie andächtig beten würden, was natürlich nur als Ablenkungsmanöver gedacht war. Allerdings ließ sich der Zeuge  nicht täuschen. Der Mann  verständigte sofort die Polizei. Neben einer guten Beschreibung gab der 47-Jährige auch noch einen Hinweis auf ein Auto, das vor der Kirche mit einer dritten Person besetzt abgestellt war und in das die beiden „Frommen“ eingestiegen waren.

Bereits nach wenigen Minuten stoppte eine Streifenbesatzung der Miltenberger Polizei den gesuchten Pkw noch in Großheubach in der Miltenberger Straße. Die drei Fahrzeuginsassen im Alter von 32, 39 und 43 Jahren wurden vorläufig festgenommen. Die Männer mussten dann zur Dienststelle der Polizei mitkommen. Im Auto der Tatverdächtigen wurde knapp über 50 Euro Bargeld sichergestellt. Außerdem fielen den Ermittlern noch eine Metallschiene mit Kleberesten und drei Rollen Klebeband in die Hände, die vermutlich zum Herausangeln von Geldscheinen aus Opferstöcken benutzt wurden.

Die drei Tatverdächtigen, die im Übrigen keine Geständnisse ablegten, kamen erst wieder auf freien Fuß, nachdem sie eine von der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg angeordnete Sicherheitsleistung in Höhe von je 100 Euro hinterlegt hatten. Geprüft wird jetzt, ob die Beschuldigten für weitere ähnlich gelagerte Straftaten in Frage kommen. Flyer von Kirchen aus Frankfurt, Mannheim und Altenkirchen im Westerwald lassen einen entsprechenden Schluss zu. Die entsprechenden Ermittlungen dauern an.

Schleuser auf A 3 aufgegriffen
S-Bahn-Sextäter ist ermittelt