25 Jahre Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl. Blut

Neukirchen b.Kl. Blut. Seit einem Vierteljahrhundert ist Neukirchen b. Hl. Blut um eine Attraktion reicher: Am 11. Juli 1992 eröffnete das Wallfahrtsmuseum, bestückt mit über 1000 Exponaten aus den reichen Schätzen der Wallfahrtskirche. Zum Jubiläum erzählt Museumsleiter Günther Bauernfeind über das Neukirchener Museum.

Bereits drei Jahre vor der Eröffnung begann die Arbeit von Günther Bauernfeind, der seit Beginn des Museums dessen Leiter ist. Er leistete die fachliche Vorarbeit und inventarisierte circa 1500 Objekte aus dem Archiv der Wallfahrtskirche. Er ordnete sie nach Themen und erstellte das Konzept für das heutige Museum. Auch während der Einrichtung des Wallfahrtsmuseums kamen noch Objekte dazu. Es sei sehr erfreulich, so Bauernfeind, dass die Sammlung des Museums durch wenige Ankäufe, aber sehr viele Schenkungen und Dauerleihgaben stark vergrößert werden konnte. Auch jetzt werden noch fleißig neue Objekte aufgenommen. So erzählt der Museumsleiter zum Beispiel von einer Schenkung, die aus über 10.000 Andachtsbildern bestand.

Eine Inszenierung im Wallfahrtsmuseum.

Ebenfalls vor 25 Jahren wurde die Veranstaltungsreihe „Kultur im Schloss“ ins Leben gerufen, die bei freiem Eintritt jeden Mittwochabend zwischen Mai und September Konzerte aller Stilrichtungen sowie Vorträge bietet. Heute ist das Wallfahrtsmuseum mit seinem vielfältigen Angebot kultureller Mittelpunkt der Marktgemeinde und erste Anlaufstelle für auswärtige Besucher, Urlauber und Wallfahrer.

Die ansprechende und professionelle Form der Präsentation lässt den Rundgang zu einem eindrucksvollen Erlebnis werden, erklärt der Museumsleiter. Die eigens entworfene Vitrinenlandschaft ist optimal auf die Exponate und Themen zugeschnitten. Nachgestellte Szenen, künstlerische Elemente, Großfotos, Ton und Film sorgen für Abwechslung. Aufgrund der einmaligen und einzigartigen Exponate und wegen des bis ins Detail durchdachten Einrichtungskonzepts sei das Wallfahrtsmuseum als Spezialmuseum von überregionaler Bedeutung eingestuft. Für Leben im Museum sorgen Aktionen wie zusätzliche Ausstellungen, Museumsnächte, Museumsrätsel für Kinder oder Erlebnisführungen.

Seit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ wird eine intensive Zusammenarbeit mit den Kollegen in Böhmen gepflegt. Von den mittlerweile über 70 zusätzlichen Ausstellungen im Wallfahrtsmuseum wurde etwa die Hälfte gemeinsam mit böhmischen Häusern organisiert; die Kontakte reichen beispielsweise nach Klatovy/Klattau, Domažlice/Taus, Kašperské Hory/Bergreichenstein und nach Pilsen oder auch ins Kunstgewerbemuseum nach Prag sowie zum Nationalmuseum nach Prag, wo das Wallfahrtsmuseum 1999 sogar die Ausstellung „Zurück nach Europa – Als der Eiserne Vorhang brach“ präsentierten konnte.

Diese Ausstellung war für Museumsleiter Bauernfeind nicht nur eine große Ehre, sondern auch ein Highlight in der Museumsgeschichte. Aber davon gab es so einige: die Tagung bayerischer, böhmischer und sächsischer Museumsfachleute zum Thema „Spezialmuseum“, Ausstellungen wie „Andachtsgraphiken“ 1993 aus einer privaten Sammlung, „Die wundertätige Maria“ mit über 200 Hinterglasbildern aus Süd- und Westböhmen, „Faszination Universum“, „Berührungen des Glaubens in der tschechischen Fotografie“ oder „Made in Cham – Made in Klattovy“. Diese grenzüberschreitenden Aktivitäten und zahlreichen Ideen haben dem Wallfahrtsmuseum bereits mehrfach Auszeichnungen und Preise eingebracht.

Der heilige Rochus findet sich auch im Wallfahrtsmuseum.

Bisher wurden im Museum über 125.000 Besucher gezählt; viele davon haben sich begeistert in die Gästebücher eingetragen. Zahllose Zeitungsartikel, Zeitschriftenbeiträge, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen bestätigen den hervorragenden Ruf des Wallfahrtsmuseums in Fachkreisen und beim Publikum. Persönlich freue es ihn auch sehr, so der Museumsleiter, dass er viele Kollegen, auch aus Böhmen, kennenlernen durfte. Es seien private Freundschaften entstanden.

Gefragt nach seinen Lieblingsobjekten im Wallfahrtsmuseum nennt Günther Bauernfeind die Otmar-Bibel aus dem Jahr 1507 und das Hinterglasbild „Kalvarienberg“ aus dem frühen 19. Jahrhundert aus der Werkstatt Stoiber in Haibühl. Bei der Eröffnung vor 20 Jahren bezeichnete Schirmherr Regierungspräsident Karl Krampol das Wallfahrtsmuseum als „Perle in der Museumslandschaft“ - und das ist es heut auch noch.

Am Jubiläumstag (Mittwoch, 12. Juli 2017) gibt es einen Tag der offenen Tür bei freiem Eintritt, ein Kinderrätsel mit kleinen Präsenten sowie Filme aus dem Neukirchen der 1950er Jahre und über das Museum. Am Abend tritt im Rahmen von „Kultur im Schloss“ die legendäre Coverband „Winneone“ auf, die sich nach zwei Jahrzehnten eigens für diesen Anlass wieder zusammengefunden hat.

Der Flyer zum gesamten Programm kann unter www.neukirchen.bayern heruntergeladen werden. Infos gibt es auch bei der Tourist-Info Neukirchen b.Hl.Blut unter Telefon 09947 940821 oder www.wallfahrtsmuseum.de.Der heilige Rochus findet sich auch im Wallfahrtsmuseum.

Das Logo des Wallfahrtsmuseums.

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