Frauen verdienen wesentlich weniger

Regensburg/Schwandorf. Gleiche Arbeit, unterschiedliche Bezahlung: In Regensburg verdienen Frauen, die in Vollzeit arbeiten, 23 Prozent weniger als Männer. Im Landkreis Schwandorf sind es 22 Prozent. Das hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zum Internationalen Frauentag am Freitag [8. März] mitgeteilt. Sie verweist hierbei auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit.

Danach kommen Männer mit einer Vollzeitstelle im Kreis Schwandorf auf ein durchschnittliches Bruttoeinkommen von 3.183 Euro pro Monat – Frauen hingegen nur auf 2.484 Euro. Ferner kommen Männer mit einer Vollzeitstelle in Regensburg auf ein durchschnittliches Bruttoeinkommen von 4.121 Euro pro Monat – Frauen hingegen nur auf 3.153 Euro.

In Bayern beträgt der Verdienstunterschied bei Vollzeit zwischen den Geschlechtern 17 Prozent (Männer: 3.556 Euro, Frauen: 2.968 Euro). Dies liege teils an niedrigeren Positionen, die Frauen häufig hätten, insbesondere aber auch an der mangelnden Zahlungsbereitschaft von Unternehmen, so die NGG Oberpfalz.



Gewerkschafter Rainer Reißfelder spricht von einer „Diskriminierung per Lohnzettel". Es könne nicht sein, dass Frauen bei der Bezahlung trotz gleicher Arbeitszeit systematisch den Kürzeren zögen, so der NGG-Regionalchef. „Dabei sind es immer noch vor allem Frauen, die sich nach einem langen Arbeitstag um Familie und Haushalt kümmern – und das unbezahlt."

Auch deshalb seien sie oft gezwungen, weniger zu arbeiten. So sind nach Angaben der Arbeitsagentur aktuell 79 Prozent aller Teilzeitstellen im Kreis Schwandorf, 72 Prozent in Regensburg weiblich besetzt. „Gerade im Gastgewerbe und im Bäckerhandwerk ist es gang und gäbe, dass sie nur eine halbe Stelle haben – oder noch weniger", kritisiert Reißfelder. Allein das Gastgewerbe beschäftigt laut Arbeitsagentur im Kreis Schwandorf 1.950 Minijobber. 1.440 von ihnen sind Frauen. Regensburg: 4.550 Minijobber, davon 2.570 weiblich.

Die Folgen seien spätestens im Rentenalter „dramatisch", so die NGG. „Wer über Jahrzehnte wenig verdient und etwa wegen Kindern Unterbrechungen im Erwerbsleben hat, der bekommt kaum Rentenpunkte. Das führt dann zu Armutsrenten, die der Staat aufstocken muss", betont Reißfelder. Am Ende zahlten Steuerzahler die Quittung für die Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt. Damit müsse Schluss sein. „Unternehmen, die Frauen und Männer für den gleichen Job unterschiedlich bezahlen, sollten mit Konsequenzen rechnen."

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