Krankenpflegevereine bilden eine wichtige Solidargemeinschaft

Pflegebedürftigkeit, dieser Begriff ruft bei vielen Menschen Beklemmungen hervor, verbunden mit Ohnmachtsgefühlen, wie „Da kann man nichts machen" bis hin zu finanzieller Sorge. Auch Angehörige machen sich Gedanken, ob sie den vielfältigen Anforderungen einer Pflege gewachsen sind, wenn es dazu kommen sollte. Der Gesetzgeber hat vor Jahrzehnten mit der Einführung der Pflegeversicherung reagiert. Doch reicht das aus?

Bei der Jahreshauptversammlung des Krankenpflegevereins am Donnerstagabend im Pfarrheim wurde der Solidaritätsgedanke besonders betont, die den finanziellen Aspekt der Pflege aufgreift. Mitglieder zahlen ihren Beitrag ein, im Hinblick auf die eigene Hinfälligkeit. Selbst wenn man selber (noch) nicht auf Pflege angewiesen ist, helfen diese Gelder den Mitgliedern, die bereits Hilfe brauchen. Mitarbeiter der Caritas-Sozialstation, Fachkräfte spezialisiert auf Pflege, unterstützen tatkräftig die Hilfsbedürftigen und die Angehörigen.

Pfarrer Johann Trescher, Vorsitzender des Krankenpflegevereins, zeigte die Aktivitäten des letzten Jahres auf und gab einen kurzen Ausblick auf 2019. Gekennzeichnet war 2018 von zwei Vorstandssitzungen, einer Mitgliedsversammlung, Vorträgen über „Nah-Tod-Erfahrung" und „Organspende", Geburtstagsgratulationen, dem Besuch der Mitgliederversammlung der Caritas-Sozialstation Neunburg. „Wir machen weiterhin unsere Mitgliederverwaltung selbst. Weiterhin müssen nur noch 75 Prozent der Mitgliedsbeiträge pauschal an die Caritas-Sozialstation zur Finanzierung überwiesen werden", informierte der Ortsgeistliche.

Zur Mitgliederentwicklung sagte er, dass der KPV in 2017 noch 166 Mitglieder, 70 Einzel- und 96 Familienmitgliedschaften, aufgewiesen hatte, 2018 seien es nur mehr 158, aufgeschlüsselt in 66 Einzel- und 92 Familienmitgliedschaften gewesen. Pfarrer Trescher machte darauf aufmerksam, dass Betroffene beim Tod des Ehegatten die Familienmitgliedschaft in eine Einzelmitgliedschaft umwandeln sollen.

Die Pflegekräfte der Caritas-Sozialstation Neunburg haben in 2018 insgesamt 18 Patienten mit 2.805 Hausbesuchen betreut. 2019 haben bereits zwei Vorstandssitzungen stattgefunden, die nächste ist für Ende Oktober vorgesehen. Pfarrer Trescher kündete ein Weihnachtskonzert am 26. Dezember um 17 Uhr in Blechhammer mit Brigitte Traeger an. Den Caritas-Schwestern dankte er für ihren wertvollen Dienst mit einem herzlichen Vergelt 's Gott und wünschte ihnen für ihre Tätigkeit viel Kraft.

Heidi Pongratz, neben Pfarrer Johann Trescher, Vorsitzende des KPV, erzählte eine Geschichte, die aufzeigte, dass Menschen zur Ignoranz neigten, dass mit dem Alter die eigene Gebrechlichkeit kommen kann.

Albert Krieger, Geschäftsführer der Caritas Neunburg und des Städtedreiecks, sagte, dass die Thematik „Umorganisation" sich beruhigt habe, die Caritas wieder im ruhigen Fahrwasser sei, die Pflege geordnet weiterlaufe. Abgedeckt werde der Altlandkreis Neunburg. Im gesamten Gebiet werden 212 Patienten von 33 Schwestern betreut, die 42.901 Hausbesuche im Jahr 2018 bewältigt hatten. „Wir brauchen Pflegepersonal", betonte Krieger. „Menschlichkeit in der Pflege ist keine betriebswirtschaftliche Größe, muss aber berücksichtigt werden." Die Zeit sei nicht knallhart kalkulierbar, die beim Patienten verbracht wird. Denn nicht jeden Tag sei der Patient gleich. Um den Pflegeberuf wieder attraktiver zu machen, appelliere er an die Politik, dass die Pflege nicht mehr im Minutentakt bezahlt werde.

Im Anschluss an diese Ausführungen hielt Pfarrer Adolf Schöls aus Nittenau einen Vortrag darüber, was bei einem Todesfall zu tun ist, angefangen von den Formalitäten bis hin zum Umgang mit den Trauernden. Darüber werden wir noch berichten.


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