Stulln. Zwölf Jahre lang standen Frauen an der Spitze der Jungen Union im Landkreis Schwandorf. Auf Martina Englhardt-Kopf folgten Bettina Bihler und Christina Bauer. Diese Ära ging bei der JU-Kreisversammlung am Samstag im Gasthaus Bodensteiner in Stulln zu Ende. Die amtierende Kreisvorsitzende Christina Bauer (Schwandorf) war fest von einer Wiederwahl ausgegangen. Doch dann trat Jonas Rester ans Mikrofon und sprach davon, dass das JU-Schiff im Hinblick auf die Kommunalwahlen 2020 wieder auf Kurs gebracht werden müsse.

„Dazu braucht es einen neuen Motor und einen Steuermann, der die Segel richtig setzt", sagte der Vorsitzende des JU-Ortsverbandes Klardorf. Für ihn müsse die Nachwuchsorganisation in den sozialen Netzwerken mehr Präsenz zeigen und den jungen Menschen Lösungen für die anstehenden Probleme anbieten.

Gegen diese „Brandrede" kam Christina Bauer nicht an. Sie wies zwar auf die gute Arbeit der Jungen Union in den letzten zwei Jahren und auf eine Steigerung der Mitglieder auf 450 Jugendliche in 16 Ortsverbänden hin, doch waren die Würfel zu diesem Zeitpunkt längst gefallen. Vor allem deshalb, weil Jonas Rester seine Anhänger mobilisieren konnte. Mit 35 zu 16 Stimmen fiel die Abstimmung eindeutig zu seinen Gunsten aus.



Dass die Ablösung der Kreisvorsitzenden von langer Hand vorbereitet war, zeigte der weitere Verlauf der Versammlung. Jonas Rester präsentierte sofort seine Kandidaten für den Stellvertreterposten und stieß auf keinerlei Widerstand. Die Anhänger von Christina Bauer gaben „klein bei". Die Kreisversammlung war zum Großteil mit jungen Männern besetzt. Dies spiegelte sich auch im Wahlergebnis wider. Die neue Kreisvorstandschaft der Jungen Union ist „männlich". Zu stellvertretenden Vorsitzenden wählten die Delegierten Florian Ferstl (Neunburg v.W.), Johannes Weiß (Maxhütte-Haidhof), Peter Scharnagl (Schönsee) und Christoph Götz (Schwandorf). Schatzmeister ist Peter Pirzer aus Oberviechtach. Zu Schriftführern wurden Patrik Balkie (Maxhütte-Haidhof) und Stefan Hofmann (Burglengenfeld) gewählt. Als Kassenrevisoren stellten sich Thomas Albang und Alexander Trinkmann (beide Neunburg v.W.) zur Verfügung.

Wenigstens in die Riege der Beisitzer schafften es auch zwei Frauen: Franziska Sieß aus Klardorf und Cornelia Regnath aus Maxhütte-Haidhof. Dem erweiterten Gremium gehören ferner Christoph Bauer (Neunburg v.W,), Tobias Ehrenfried (Oberviechtach), Philipp Weiß (Maxhütte-Haidhof), Tim Dirmeier (Schwandorf), Johann Götz (Nabburg), Franz Neugebauer (Wackersdorf), Isildak Sahin (Nabburg) und Philipp Bacher (Wackersdorf) an.

Der 22-jährige Jonas Rester, der beruflich als Gewerbespezialist für eine Versicherungskammer arbeitet, möchte wieder mehr Frauen für die Politik der Jungen Union gewinnen und plant eine Klausurtagung, bei der sich der CSU-Nachwuchs neu orientieren will. „Wir werden uns im Kommunalwahlkampf als geschlossene Einheit präsentieren", ist der neue Kreisvorsitzende überzeugt. Es gehe in den nächsten Monaten darum, aussichtsreiche Kandidaten vor Ort zu gewinnen. Dazu kündigte Roman Rester Kampagnen und verstärkte Auftritte in den sozialen Netzwerken an.