Grünes Licht für VR-Bank

Schwandorf. Die VR-Bank will „Am Brunnfeld" ein Beratungs- und Betreuungszentrum bauen. Trotz ernster Bedenken, dass die Filiale in der Innenstadt schließen könnte, wurde das Projekt notgedrungen abgesegnet.

Es waren scharfe Worte, die sich die VR Bank Regensburg-Schwandorf am Dienstag im Planungs- und Umweltausschuss gefallen lassen musste. Und sie zeigen, wie groß die Verärgerung der Stadträte ausfällt, wie tief die Enttäuschung sitzt. Von einem „schlechten Zeichen" war die Rede, ja von einem „großen Verlust für die älteren Schwandorfer" und sogar von einer „Kröte", die es notgedrungen zu schlucken gelte. Hintergrund ist ein Antrag, wonach das Kreditinstitut ein „Beratungs- und Betreuungszentrum" Am Brunnfeld errichten möchte. Das nährte bei den Stadträten die ernste Sorge, dass die bisherige Filiale am Marktplatz bald Geschichte sein könnte.

Offiziell beteuert die VR Bank zwar, dass die Servicefunktionen und der SB-Bereich in der Innenstadt „bis auf weiteres" erhalten bleiben, wie OB Andreas Feller (CSU) informierte. Doch glauben wollte diesen Beteuerungen niemand, im Gegenteil: „Bis auf weiteres kann eine Woche, ein Jahr oder bis es fertig ist heißen", sagte SPD-Sprecher Manfred Schüller und traf damit den allgemeinen Tenor, dem sich alle Fraktionen anschließen konnten. „Vor allem für die älteren Schwandorfer wäre es schöner gewesen, wenn in der Stadt erneuert oder renoviert wird."

Auch die CSU „begrüßt das Vorhaben ausdrücklich nicht", wie deren Sprecher Andreas Wopperer klarstellte. Er deutete es als „schlechtes Zeichen", dass der Standort am Marktplatz im Antrag überhaupt nicht mehr erwähnt werde. „Das ist eine einigermaßen enttäuschende Entwicklung, dass sich die, die sich immer zu Recht mit der Verbundenheit mit der Stadt gerühmt haben, jetzt da rausgehen." In einigen Jahren, so befürchte es Wopperer, werde vom Standort in der Innenstadt nichts mehr übrig bleiben. „Da können wir wahrscheinlich froh sein, wenn es dann noch einen Geldautomaten gibt."


„Kröte" geschluckt

Trotzdem sahen die Stadträte keine große Möglichkeit, als dem Antrag zuzustimmen. „Wenn wir es nicht genehmigen", sagte UW-Stadtrat Kurt Mieschala, „dann gehen sie halt über die Autobahn drüber nach Wackersdorf". Das sei auch nicht im Sinne der Stadt, so die einhellige Meinung des Gremiums. Zudem bestehe mit der Sparda-Bank, die beim Globus ihre Filiale hat, laut SPD-Stadtrat Schüller, bereits ein Präzedenzfall, der es schwer mache, eine Ablehnung zu begründen.

Deshalb hat der Planungs- und Umweltausschuss notgedrungen eben jene „Kröte" geschluckt, wie Schüller es nannte, und den Weg für das Projekt einstimmig freigemacht. Es ist ein Kompromiss, gespeist aus der Sorge, bei einer Ablehnung das Kreditinstitut vollständig an eine Nachbargemeinde zu verlieren. Die VR-Bank hat damit die nötige Erlaubnis, um im dortigen Sondergebiet Handel ihr Büro- und Verwaltungsgebäude zu realisieren. Was das für die Zukunft der Filiale in der Innenstadt bedeutet, bleibt abzuwarten...

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