Ein Haus für die bayerische Geschichte

Regensburg. Oft wurde darüber diskutiert, das äußere Erscheinungsbild hart kritisiert: die Rede ist vom Haus der Bayerischen Geschichte, das am Dienstag mit einer großen Feier eröffnet wurde. Schlicht, unspektakulär, zu trist sei das Aussehen mit seiner grauen Farbe, viele Regensburger fremdeln mit der modernen Architektur des Museumsbaus.
Doch nun, nachdem man das Innere erkunden konnte, war die Begeisterung der vielen Besucher regelrecht zu spüren. Ministerpräsident Markus Söder sprach in seiner Festrede von einer Liebeserklärung an seine Heimat, dass Bayern das Beste sei, was Deutschland zu bieten hat. Richard Loibl, Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte und Museumsleiter, war sichtlich glücklich, er sagte, er sei ein bisserl müde, aber stolz wie Oskar.

Kunstminister Bernd Sibler sah das Museum als lehrreich, aber nicht belehrend an, während Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer von einem Gewinn für Regensburg und einer Bereicherung der Museumslandschaft in ihrer Stadt sprach. Architekt Stefan Traxler aus Frankfurt merkte man die Erleichterung an, dass zur Eröffnung doch alles fertig wurde. Ein bisschen traurig war er schon, schließlich müsse er nun seinen Zweitwohnsitz in einer herrlichen Umgebung aufgeben.

Zahlreiche Ehrengäste wie Herzog Franz von Bayern, Gloria von Thurn und Taxis, Fußballer-Legende Paul Breitner, Olympiasieger Klaus Wolfermann oder Kabarettist Django Asül oder Finanzminister Albert Füracker kamen ebenso wie Leihgeber und Spender der Ausstellungsstücke an den Donaumarkt. Rund 2000 Gäste sollen es gewesen sein, einige davon mussten sich die Feierlichkeiten im Foyer ansehen, da der große Saal aus allen Nähten platzte. 

So um die 50 Demonstranten protestierten während der Eröffnungsfeier vor dem Museum gegen den zunehmenden Verkehr aufgrund solcher Großprojekte in der Regensburger Altstadt. Rund 90 Millionen Euro hat das Museum gekostet, auf 2500 Quadratmetern dokumentieren 1000 Exponate was Bayern ausmacht. Horst Seehofer hatte in seiner ersten Regierungserklärung 2008 versprochen, ein Museum zu bauen, das den Weg des Landes zum modernen Staat aufzeigt. 

Die Besucher werden im hellen 17 Meter hohen Foyer mit seinem rautenförmigen Glasdach von einem riesigen Löwen, der früher vom Balkon des Löwenbräu-Zeltes auf dem Oktoberfest brüllte und die Bayernhymne summt, begrüßt. Nun geht's direkt in den großen 360-Grad Panoramaraum, einer besonderen Attraktion, wo in fünf Episoden von dem bekannten Fernsehmoderator Christoph Süß (quer) in rund 50 Rollen mit hintersinnigem bayerischen Humor in fünf Episoden die bayerische Geschichte zwischen den Jahren 100 bis 1800 erzählt wird. 

Über die Rolltreppe geht's in den ersten Stock. Hier erzählt die Dauerausstellung wie Bayern zum Freistaat wurde und was ihn so besonders macht. In neun Generationen und acht Kulturkabinetten auf Bühnen wird die bayerische Geschichte vom Beginn des Königreichs bis in die Gegenwart inszeniert. Der Besucher erlebt die blutige Geburt Bayerns zu Napoleon-Zeiten bis zur heutigen Weltmarke FC Bayern. 


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