Regensburg. Die Stadt lockt Jahr für Jahr Tausende von Besuchern an, doch wenn man in der Reisegruppe Menschen mit Behinderung hat, kann es unter Umständen schwierig mit der Unterkunft werden. Abhilfe schafft hier das oberpfalzweit einzigartige Hotel „INCLUDIO", für welches am Freitagmittag in Regensburg-Burgweinting der Spatenstich getan wurde. „INCLUDIO" ist ein Projekt der Regensburger Johanniter und richtet sich explizit an Besucher mit Behinderung. Auch das etwa 30-köpfige Personal wird zur Hälfte aus Menschen mit Einschränkung bestehen, bekräftigte der Regionalvorstand und Geschäftsführer der Johanniter-Hotel Regensburg gemeinnützigen GmbH, Martin Steinkirchner bei der gut besuchten Zeremonie.

„Wir sind wirklich stolz und sehr, sehr froh, dass es jetzt losgeht", sagte Steinkirchner. „INCLUDIO" wurde im Vorfeld von zahlreichen Galas und Spendenveranstaltungen unterstützt. Auch private Spender traten mit auf den Plan. „Alleine könnten wir das gar nicht stemmen, wir sind auf Spenden und Unterstützung angewiesen", so Steinkirchner. Immerhin lägen die Kosten für einen Bau eines barrierefreien Hotels gegenüber einem herkömmlichen etwa zwei Millionen höher und damit bei weit über 15 Millionen Euro. Dies lasse sich alleine über höhere Übernachtungspreise nicht gegenfinanzieren, sagte Steinkirchner. „Sonst kommt Ihnen niemand, und auch die Behinderten sollen nicht tiefer in die Tasche greifen müssen", war die Intention des Regionalvorstands. Daher sei man froh, dass man nicht gewinnorientiert arbeiten müsse, hieß es weiter. 



Eine Konzeptzeichnung des fertigen Hotels.

Auch die künftige Hotelleiterin Helga Butendeich war sichtlich gerührt vom Startschuss des ambitionierten Projektes. „Allerdings machen kurz vor uns noch zwei weitere Hotels in Regensburg auf, da müssen wir natürlich schauen, dass wir genügend Personal bekommen", sagte die Hotelfachfrau. Doch die Details standen am Freitag zunächst im Hintergrund. Dafür dominierte die gute Aufbruchstimmung, die überall spürbar war, sei es beim Günther Lange vom Zentrum Bayern für Familie und Soziales Oberpfalz, der in Vertretung von Staatsministerin Kerstin Schreyer Grußworte sprach, oder sei es vonseiten des Bezirkstagsvizepräsidenten Thomas Thumann oder des Regensburger Bürgermeisters Jürgen Huber. Der Architekt des Hotels, Georg Kartini, freute sich, „dass man auch mal lobende Worte vom Bauherrn" bekomme, das sei „nicht so oft der Fall", fügte er unter Schmunzeln der Gäste hinzu.


Insgesamt entstehen in dem Hotel 84 barrierefreie Zimmer, wovon 18 komplett rollstuhlgerecht und für Menschen mit Hör- oder Sehbehinderung geeignet sind. Abgerundet wird das Angebot von einem Wintergarten, einer Sonnenterrasse, dem Restaurant, der Hotelbar und dem behindertengerechten Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad und Fitnessraum. „INCLUDIO" liegt zwar nicht im Zentrum, dafür aber direkt an der Buslinie 7 mit Anbindung zur Stadtmitte. Außerdem sind in Burgweinting nach Fertigstellung ausreichend Parkplätze vorhanden, was in der Innenstadt nicht gewährleistet hätte werden können, hieß es beim Spatenstich. Damit spricht das Hotel alle Gäste, egal ob mit oder ohne Handicap, an.

Die Eröffnung will man Anfang 2021 abhalten.