Schwandorf. OB Andreas Feller hatte am Dienstag eingeladen, um sich bei einer Bürgerversammlung den Fragen der Schwandorfer zu stellen. Die Resonanz blieb verhalten.

Als Oberbürgermeister Andreas Feller (CSU) am Dienstag ans Podium trat, war im Konrad-Max-Kunz-Saal noch ausreichend Platz. Für 19 Uhr hatte das Stadtoberhaupt dorthin eingeladen, um sich bei einer Bürgerversammlung den Fragen der Schwandorfer zu stellen, sie über aktuelle Projekte zu informieren und ihre Anregungen aufzunehmen. Doch der Andrang hielt sich - wohl wegen der Hitze - in Grenzen, besonders in den hinteren Reihen waren bis zuletzt zahlreiche Plätze nicht belegt.

Die Große Kreisstadt sieht der OB gut aufgestellt, stellte er gleich eingangs klar. Und das nicht zuletzt wegen der vielen engagierten Bürger, die sich immer wieder tatkräftig einbringen würden. Derzeit laufen in Schwandorf viele wichtige Projekte, welche die Stadt voranbringen und teils erhebliche Kosten verursachen – so etwa die Neugestaltung der Friedrich-Ebert-Straße, die Entwicklung des sogenannten Freizeit-Viertels „Am Brunnfeld", der geplante Bau zweier Kinderhäuser sowie der Breitbandausbau. Die Stadt nehme viel Geld in die Hand, so die Botschaft, um ihren Bürgern ein lebenswertes Schwandorf zu ermöglichen.

Freizeit-Viertel kommt voran

Bei der Neugestaltung in der Friedrich-Ebert-Straße, die Feller mit einer „OP am offenen Herzen" verglich, mache man bereits gute Fortschritte. Die Arbeiten wurden im Jahr 2018 mit dem Ziel begonnen, die einstige Bundesstraße in eine gemütliche Flaniermeile umzuwandeln, die zum Schlendern einlädt. Im Moment wird dort an den Abschnitten drei und vier gearbeitet. Voraussichtlich bis Ende des Jahres, so Feller, werden bei dem 3,1-Millionen-Projekt alle wesentlichen Arbeiten abgeschlossen sein. Sein Dank gelte den Bauarbeitern, die teils bei enormer Hitze arbeiten, sowie den Bürgern und Geschäftsleuten.

Auch beim sogenannten Freizeit-Viertel „Am Brunnfeld" konnte der OB Erfreuliches vermelden. Dort soll ein echtes Großprojekt entstehen, bestehend unter anderem aus einem Hotel, einem Kinderland und einem größeren Kino. „Der erste Schritt ist endlich getan", sagte Feller. Nach langen Verhandlungen konnte kürzlich nämlich der Kaufvertrag für das Grundstück unterzeichnet werden, auf dem später das Hotel stehen soll. Mehr noch: Für das Kino gebe es inzwischen sogar mehrere Interessenten; wer letztlich den Zuschlag erhält, sei aber noch offen. „Wir alle hoffen, dass es dann bald fertig wird", sagte Feller, „weil das Kino wirklich in aller Munde ist." Das Projekt selbst werde „Schwandorf und die ganze Region nach vorne bringen", ist er überzeugt.

Beim Ganzjahresbad „wird noch einiges an Zeit verstreichen"

Etwas zurückhaltender blieb er dagegen beim Thema Ganzjahresbad. Für dieses Projekt seien aktuell Gutachten in Auftrag gegeben. Nun gelte es, die Restlaufzeit „unserer sehr gut gepflegten Bäder zu erörtern". Das Hallenbad ist zwischenzeitlich über 40 Jahre in Betrieb, das Freibad bringt es auf 27 Jahre. Wichtig sei, dass man die Bäder in einem „sinnvollen Aufwand so lange betreibt, bis man in ein anderes Bad investieren kann". „Da wird natürlich noch einiges an Zeit verstreichen", dämpfte das Stadtoberhaupt allzu große Erwartungen an eine schnelle Umsetzung.

Ähnlich verhalten äußerte sich der OB bei einem wichtigen Dauerthema: dem Ausbau der Breitbandversorgung. Es handle sich um ein „vielschichtiges, um ein kompliziertes Thema". Grundsätzlich sei die Verwaltung zwar bemüht, Schwandorf umfassend versorgen zu lassen. Doch in der Praxis gestalte sich das durchaus schwierig, auch weil man von externen Partnern abhängig sei. Leider habe man im Einzelfall wenig Handhabe, wenn diese Projekte nicht wie versprochen umsetzen; das sei in der Realität komplizierter, als es oft wirke. Aber man werde alle Möglichkeiten nutzen, damit endlich alle Schwandorfer schnelles Internet bekommen. Ein wichtiger Schritt sei hier der Kooperationsvertrag, den er Landkreis jüngst mit der Telekom unterzeichnet hat, um die letzten weißen Flecken zu versorgen. „Da lege ich persönlich ein Augenmerk drauf", sagte Feller und versprach: „Wir sind da drüber."

Mehr Monolog als Dialog

Rund eine Stunde stand der OB letztlich am Podium, um die aktuellen Projekte vorzustellen und Fragen zu beantworten, ja um Kritik auf- und Anregungen mitzunehmen. Doch die Resonanz der Schwandorfer blieb insgesamt verhalten. Lediglich drei Bürger bzw. Institutionen machten überhaupt von der Möglichkeit Gebrauch, vorab ihre Fragen einzureichen, darunter mit dem Wirtschaftsforum und der Bürgeraktion Naabtal zwei Organisationen sowie ein einzelner Bürger. Und so blieb es, abgesehen von den Nachfragen zu den Straßenausbau- und Erschließungsbeiträgen und den offiziellen Anfragen, am Ende eher ein Monolog denn ein Dialog.