Bürgerinitiative Radentscheid Regensburg möchte Bilanz ziehen

Regensburg. Ende April wurde das Bürgerbegehren Radentscheid Regensburg am Schwanenplatz mit einem symbolischen roten Teppich als Fahrradweg gestartet. Seitdem war das Team mit seinen Helfern sehr aktiv und hat durch gezielte Aktionen auf die Probleme im Alltag der Radfahrer aufmerksam gemacht. Mit der Teddy Lane in der Markomannenstraße wurde gezeigt, wie breit geschützte Radwege sein sollten und das Radwege nur baulich getrennt einen wirklichen Schutz für junge und unsichere Radfahrer bieten.


Ingolf Radcke, ein Sprecher des Radentscheides: „Nur wenn Radwege sicher ausgestaltet sind, werden diese akzeptiert und werden mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen."

Mit der abstehenden Poolnudel auf dem Gepäckträger wurde bei einer weiteren Aktion bewusst gemacht, welchen Abstand Autofahrer beim Überholen von Radfahrern halten sollten. 1,5 Meter sollte hier die Regel sein.

Bei der Radelkundgebung Anfang Mai für mehr Platz und Sicherheit für den Radverkehr haben sich 650 Menschen aktiv beteiligt. Hier wurde im Besonderen der Radfahrerin gedacht, die bei einem Rechtsabbiegerunfall in der Furtmayrstraße tödlich verunglückt ist.

Michael Achmann: „Dieses Ereignis hat aus Sicht des Radentscheids leider wieder gezeigt, dass Hauptstraßen für den Auto- und LKW-Verkehr nicht auch Hauptachsen für den Radverkehr sein können." Der Radentscheid fordert eindeutig Hauptrouten für den Radverkehr, stern- und ringförmig durch das Stadtgebiet, abseits von den Hauptachsen des Autoverkehrs, denn genau hier passierten oft die schlimmen Unfälle, bei denen Radfahrer immer das Nachsehen haben. Sichere Radwege führen eher durch Wohngebiete, in denen meist schon eine reduzierte Geschwindigkeit von 30km/h gefahren wird. Noch sicherer und attraktiver sind Radwege, die durch Grünkorridore geführt werden. Hier sei eine konkrete Idee der sogenannte Burgunderring von Königswiesen, über das Unigelände durch den Stadtosten bis zur Donau bzw. Gewerbepark zu entwickeln und Radwege entlang der Bahngleise im Stadtgebiet zu schaffen.


Das Sammeln der notwendigen Unterschriften für einen Bürgerentscheid von mindestens 6000 Unterschriften laufe sehr gut. Mehr als 4400 Unterschriften seien schon zusammengekommen, aber die Organisatoren des Radentscheids möchten dazu motivieren, noch weiter, bis in den Herbst rein, Unterschriften zu sammeln. Sie wollen mit deutlich mehr als 6000 Unterschriften ein deutliches Signal Richtung Politik und Verwaltung setzen.
Alleine auf dem Bürgerfest wurden mehr als 1000 Unterschriften an 3 Tagen gesammelt.

Viele Helfer haben in Stadtteilen während spontanen Aktionen, z.B. vor Kindergärten und Schulen, bei den Eltern Unterschriften gesammelt. Auch aus kleinen und großen Firmen im Stadtgebiet werden immer wieder Unterschriftenlisten abgegeben. Die Anlaufstelle „What the Kiosk" am Neupfarrplatz habe sich zu einer wahren Goldgrube für Unterschriften entwickelt. Hier kann man in den Öffnungszeiten jederzeit direkt unterschreiben, sich Listen zum Mitnehmen geben lassen oder volle Listen abgeben.

An den nächsten Samstagen wird es Informationsstände mit Unterschriftensammlungen geben.
Am 20.07. auf dem Neupfarrplatz an der Alten Feuerwache, am 27.07. auf dem Wochenmarkt in Kumpfmühl und schließlich noch am Samstag 03.08. am Ernst Reuter Platz.

Um eine echte Zwischenbilanz ziehen zu können, bitten die Organisatoren des Radentscheids darum, volle oder fast volle Unterschriften Listen z.B. bei What the Kiosk, Farben Eckert oder der Buchhandlung Dombrowsky, noch vor dem Beginn der Sommerferien abzugeben. Andere Rückgabemöglichkeiten oder neue Unterschriftenlisten zum Runterladen findet man auch unter www.radentscheid-regensburg.de.

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens freuen sich über eine mittlerweile breite Unterstützung.
Mehr als 20 Organisationen unterstützen die Forderungen des Bürgerbegehren Radentscheid. Darunter befinden sich kirchliche Gruppen, Eltern- und Schülerinitiativen, Umweltverbände, der Architekturkreis, Junge Ökologen, Grüne Jugend und auch die ÖDP, Bündnis 90/Die Grünen und die SPD.

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