Amberg. „Im Zeichen der Rinder, Vögel und Katzen" präsentiert sich in der neuen Spielzeit das Foyer des Amberger Stadttheaters. Am Donnerstag, 12. September, um 19.30 Uhr, wird die so betitelte Ausstellung „Kunst im Foyer" mit Werken des Künstlers Abi Shek im Beisein von Oberbürgermeister Michael Cerny, Kulturreferent Wolfgang Dersch und Kulturamtsleiter Reiner Volkert eröffnet. Sheks Werke werden dort bis zum Spielzeitende am 29. Juli 2020 zu sehen sein.

Eine Besichtigung der Präsentation ist im Rahmen der Veranstaltungen im Stadttheater jeweils ab einer Stunde vor Veranstaltungsbeginn möglich. „Abi Sheks Holzschnitte setzen schwarze Tiersilhouetten auf große, weiße Leinwände in zum Teil monumentalen Formaten an die Wände des Raums und erfüllen ihn rundum mit geheimnisvollem Leben: Vögel, Katzen und immer wieder Rinder", heißt es in einer Würdigung der Leiterin des Kunstmuseums Albstadt Dr. Veronika Mertens.


Diese Tiere seien – so paradox es scheint – gerade durch die Reduktion auf ihre Schattenbilder in besonderer Weise präsent. Nicht die uns allen vertraute äußere Erscheinung werde hier demnach wachgerufen, so Mertens, „sondern ein Augenblick intensiver Anwesenheit im Raum". In Rehovot in Israel geboren, wuchs Abi Shek im Kibbuz Beit Nir in einer ländlichen und zugleich künstlerischen Umgebung auf. Den Entschluss, Kunst zu studieren, fasste er bereits in Israel.

Dabei hatte es ihm von Anfang an der Holzschnitt besonders angetan. Dem ursprünglichen Reiz dieser Technik war Abi Shek im Werk des 1933 aus Deutschland nach Israel immigrierten Künstlers und Lehrer seines Vaters Rudi Lehmann begegnet. Bei der Frage, wohin er zum Studium gehen sollte, zog es Abi Shek nach Deutschland und damit in jenes Land, in dem vor mehr als 500 Jahren durch Meister wie Albrecht Dürer die bedeutendste Holzschnitttradition Europas entstand.

„In seinen Bildern erzählt Abi Shek Geschichten, die genauso wenig wie die Fabeln des Aesop nur von der Welt der Tiere handeln. Seine Werke sind in ihrer zeichenhaften Verdichtung Ausdruck menschlichen Geistes – gerade durch die Reduktion auf das Schattenbild, die das Naturbild zum Zeichen macht", berichtet Dr. Mertens. Abi Shek lebt und arbeitet in Stuttgart. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung bei „Kunst im Foyer" übernimmt Katja Ritter die Einführung in das Werk des Künstlers.

Für die passende Musik sorgt das „Duet Druzhba", das sich aus der Akkordeonspielerin Viktoria Dechant und Werner „Leif" Wiesmeth, Akkordeon, Percussion, zusammensetzt. Anlässlich der Vernissage hat das Projektduo ein speziell für Akkordeon arrangiertes Programm vorbereitet, das stilistisch von jiddischen Liedern über Tango und Pop bis hin zu Latinsongs reicht. Viktoria Dechant besuchte die Musikschule in der Ukraine und hatte in den Fächern Klavier und Akkordeon Unterricht. Nach ihrem Umzug nach Deutschland studierte sie an der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg und schloss mit der pädagogischen Diplomprüfung im Hauptfach Akkordeon ab.

Seit 2008 unterrichtet Dechant an der Städtischen Sing- und Musikschule Sulzbach-Rosenberg, seit 2015 auch an der Berufsfachschule für Musik des Bezirks Oberpfalz. Werner „Leif" Wiesmeth studierte am Meistersinger-Konservatorium in Nürnberg Klavier im Fachbereich Jazz. Er ist seit 1988 an der Städtischen Sing- und Musikschule Sulzbach-Rosenberg tätig. Wiesmeth spielte in Bands wie Fundamental Soul Thunder oder Los Dos y Companeros und steht aktuell mit dem Trio Burst sowie der King Size Combo auf der Bühne.