Steinberg am See. Vor 30 Jahren siedelte der 1. Steinberger Surfclub an der Uferpromenade des Steinberger Sees an, pachtete das dortige Gelände und schloss mit der Gemeinde einen Erbbaurechtsvertrag ab.

Am 1. Juni 2019 eröffnete dort eine gewerbliche Wassersportschule und weihte bei dieser Gelegenheit eine Unterstellhütte ein. Das Problem: Der Verein hatte für den Bau dieses Holzgebäudes keine Genehmigung eingeholt.


Bürgermeister Harald Bemmerl missbilligte dieses Vorgehen in einem Schreiben an den Verein und bekam nun eine Antwort. Sie bestand aus einem nachträglichen Antrag und einer Skizze des Bauwerks, die allerdings nicht von einer „planvorlageberechtigten Person" unterzeichnet war, wie der Bürgermeister bei der Sitzung des Gemeinderates am Dienstag bekanntgab. Er war sich mit den Gemeinräten einig, „dass wir den Antrag in dieser Form nicht akzeptieren können".
Für den gesamten Bereich des Steinberger Sees bestehe ein Bebauungsplan, in dem die Nutzung und Gestaltung der Gebäude beschrieben seien. Harald Bemmerl stellte fest: „Für den Bereich, auf dem das Holzgebäude errichtet wurde, ist keine Bebauung vorgesehen". Der Verein hätte demnach eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans beantragen müssen.

Der Gemeinderat fordert den Antragsteller nun auf, „einen ordentlichen Antrag zur isolierten Befreiung" zu stellen. Der Bürgermeister und die Fraktionssprecher signalisierten aber gleichzeitig, dass sie auch einen „ordnungsgemäßen Antrag" ablehnen werden, weil an dieser Stelle keine Bebauung vorgesehen sei. „Die letzte Entscheidung liegt aber beim Landratsamt", betont Harald Bemmerl. Sollte die zuständige Bauaufsichtsbehörde die Meinung des Steinberger Gemeinderates teilen, wird der Verein die Hütte wohl wieder entfernen müssen.

Der 1. Surfclub Steinberger See zählt 260 Mitglieder. Zu ihnen gehört auch Irene Hirsch aus Kümmersbruck, die im Verein die Funktion des Sportwartes ausübt und im Juni die gewerbliche Wassersportschule „4 Sailors" eröffnet hat. Sie bietet Kurse für Windsurfen, Standup-Paddling und Schwimmen im freien Wasser an. Die Teilnehmer bekommen am Ende ein Zertifikat des Dachverbandes „Welt-Wassersport-Schulen".

Die CSU-Fraktion stellte im August den Antrag auf Verzicht von Glyphosat auf gemeindeeigenen Flächen. „Die Gemeinde hat derzeit nur einem Pächter ein Grundstück zur wirtschaftlichen Nutzung überlassen", stellte Bürgermeister Harald Bemmerl fest. Der Pachtvertrag endet am 30. Juni 2020. In den neuen Vertrag soll die Zusatzvereinbarung einfließen, dass kein Pflanzenschutzmittel der Marke Glyphosat ausgebracht werde dürfe. Der Bauhof verwende schon seit drei Jahren kein Glyphosat mehr, erklärt der Bürgermeister.

Die Gemeinde will einen eigenen Hundebadeplatz am Steinberger See ausweisen und ist auf der Suche nach einem geeigneten Standort. Der Bürgermeister bekommt immer wieder Beschwerden von Badegästen über Hundebesitzer zu hören, die ihre Vierbeiner „an allen möglichen und unmöglichen Stellen" ins Wasser lassen. „Wir wollen hier kein Verbot aussprechen, sondern den Hundebesitzern ein Angebot machen", so der Bürgermeister. Er selbst favorisiert den Bereich, auf dem einmal ein Tretbootcenter entstehen sollte. Die dortigen Ruinen wurden mittlerweile zurückgebaut. In der Sitzung am Dienstag kamen aber auch andere Vorschläge zur Sprache. Deshalb wurde die Verwaltung mit der Suche nach einem geeigneten Standort beauftragt. Der Gemeinderat werde sich in einer der nächsten Sitzung erneut mit dem Thema beschäftigen.