Zwei Nittenauer Oldies und ihre Tour de France

Nittenau. Einen Lebenstraum erfüllten sich die Nittenauer Rudolf Evert (73) und Franz Probst (64) mit ihrer Rennradtour durch die französischen Alpen. Nach Jahrzehnten auf dem Rennrad fuhren sie erstmals auf den Spuren der „Tour de France" an 6 Tagen über 11 Pässe und legten dabei bis zum Genfer See 500 km und 10.000 Höhenmeter zurück. 

Nach langer Anreise begann das Abenteuer mit dem 20 km langen steilen Anstieg mit 1500 Höhenmetern auf den berühmten Tour - Berg „Mont Ventoux" (1912 m) in Südfrankreich. Nach einem kurzen Gedenken am Denkmal des dort an Überanstrengung verstorbenen Radsportlers Tom Simpson musste noch in der sengenden Sonne der Col de Macuegne (1070 m) bezwungen werden. Auf den schmalen Reifen erklettert wurden danach am zweiten Tag der Col d`Allos (2247 m), die Auffahrt zum Col de Vars (2109 m) wurde wegen Starkregens abgebrochen.


Am dritten Tag folgten der Col d`Izoard (2361 m) und der Col du Galibier, der mit einer Höhe von 2645 m zu den am schwierigsten befahrbaren Alpenübergängen gehört. Am vierten Tag forderte die Königsetappe alle Kräfte: nach dem Col de Telegraph (1570 m) und einer langen Abfahrt schraubte sich die Teerstraße 70 Kilometer lang vom Talort St. Michele de Maurienne auf den höchsten Pass Europas, den Col d' Iserand, der von 2764 m Höhe einen atemberaubenden Tiefblick auf den Wintersportort Val d` Isere bot. 

Bei fast immer schönem Wetter und zum Teil heftigen Windböen schwankten dabei die Temperaturen zwischen 8 Grad und 32 Grad, und die Risse und Löcher in den Straßen sowie Steinschlag verlangten bei den rasanten Abfahrten höchste Konzentration. Nicht ungefährlich waren auch die Begegnungen mit überschnellen Motorradfahrern und über die Straße laufenden Murmeltieren. Die letzten beiden Tage in Hochsavoyen boten zum Ausklang eine wunderschöne Gegend und atemberaubende Abfahrten an ungesicherten Abgründen vorbei. 

Die strapaziöse Tour klang aus mit Blicken auf die Gletscher des Mont Blanc und den weniger bekannten Pässen Cormet de Roselend (1968 m), Col de Aravis (1486 m) und Col de Colombiere (1618 m), die auch immer wieder im Programm des härtesten Radrennens der Welt zu finden sind. Frisch aufgemalt auf den Straßen motivierten auf den Anstiegen immer wieder die Namen der aktuell weltbesten Radrennfahrer (wie „Attacke Buchmann"), die vier Wochen vorher hier bei der Tour de France 2019 alles gegeben hatten.

Die Vorbereitung mit der Trainingswoche der TSV – Radsportabteilung in Mallorca und dem regelmäßigem Training im Verein hatte sich ausgezahlt, und die Gastfreundschaft sowie das vorzügliche Essen in Frankreich rundeten den schweißtreibenden „Urlaub" ab.

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