Bauernverband: Kampagne gegen Hautkrebs

Schwandorf. Die häufigste Berufskrankheit in der grünen Branche ist der Hautkrebs", sagt Meinrad Fußeder. Der Vertreter der „Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau" warnt die Mitglieder vor UV-Strahlung und berät über Schutzmöglichkeiten.

Anlass seines Vortrages am Mittwoch in der Miesberggaststätte in Schwarzenfeld war der oberpfalzweite Auftakt zur Gesundheitsoffensive „Hau(p)tsache gesund" des „Bayerischen Bauernverbandes". Bezirksbäuerin Rita Blümel stellte die mittlerweile siebte Kampagne der Gesundheitsreihe vor.

Nach den Themen Magen-Darm, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Blase, Brust und Burnout sei nun die Haut an der Reihe. „Wir alle wollen uns doch in unserer Haut wohl fühlen", gebrauchte die Sprecherin der Landfrauen ein Wortspiel. Die Gesundheit sei schließlich „das höchst Gut, das wir haben".

„Im vergangenen Jahr wurden der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft bundesweit 2438 Verdachtsanzeigen auf weißen Hautkrebs gemeldet", stellte Referent Meinrad Fußeder mit Blick auf die Statistik fest. Hautkrebs werde seit 2015 als Berufskrankheit anerkannt, wenn die Ursache in der UV-Strahlung liege. Bei Menschen, die während der Arbeit der Sonnenstrahlung ausgesetzt seien, steige das Krebsrisiko.

Der Eigenschutz der Haut breche bei einer Überdosis an Sonnenstrahlen zusammen, erklärte Meinrad Fußeder den Zuhörern. Das Ergebnis reiche von der Hautrötung bis zum Sonnenbrand. Dabei schädige die UV-Strahlung die Körperzellen. Besonders empfindlich reagiere die Haut auf den „Sonnenterrassen des Körpers" wie Stirn, Glatze, Nasenrücken, Ohren, Lippen, Kinn, Schultern und Rücken.

Der Vertreter der landwirtschaftlichen Sozialversicherung riet deshalb zu Schutzmaßnahmen. Wer im Freien arbeite, sollte körperbedeckende Kleidung, eine Brille und eine Kopfbedeckung tragen, freie Körperstellen mit Sonnenschutzmitteln eincremen, schattige Stellen suchen oder ein Sonnensegel spannen. Meinrad Fußeder erklärte die Funktion eines Hautdiagnose-Messgerätes, das mit Hilfe des UV-Indexes eine Aussage ermöglicht, wie lange man sich ungeschützt in der Sonne aufhalten könne.

Für Dr. Markus Schwürzer-Voit ist die Häufigkeit des Eincremens wichtiger als der Lichtschutzfaktor. Der Hautarzt aus Hemau rät allen, die im Urlaub in der Sonne liegen oder im Freien arbeiten müssen: „Immer wieder nachschmieren". Anhand von Bildern aus seiner Praxis zeigte der Dermatologe Krankheitsbilder zu den einzelnen Krebsarbeiten. Karzinome an Augen, Ohren, Fußnägeln und Lippen müssten operativ entfernt werden. Der Mediziner rät dazu, auffällige Verfärbungen an der Haut vom Arzt abklären zu lassen. Die Heilungschancen bei rechtzeitiger Diagnose seien sehr hoch.

Kreisbäuerin Sabine Schindler hofft, mit der neuen Gesundheitsoffensive „viele Frauen und Männer" zu erreichen. Das Bildungswerk des Bayerischen Bauernverbandes sei ein Netzwerk für die ländliche Bevölkerung, das bis in den letzten Winkel des Landkreises reiche. Experten der Poliklinik für Dermatologie der Technischen Hochschule München und der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau unterstützen die Gesundheitsoffensive der Landfrauen. 

An den vergangenen sechs Kampagnen beteiligten sich 50 000 Frauen und Männer. Der Erhalt der Gesundheit war einst das Ausgangsthema der Landfrauenarbeit im Jahre 1948. Wie aktuell das Anliegen geblieben ist, zeigt das Interesse an den bayernweiten Gesundheitsoffensiven, die das Bildungswerk des Bayerischen Bauernverbandes seit 2002 organisiert. Die Menschen sollen sensibilisiert werden für die gesundeitlichen Risiken und Möglichkeiten der Prävention aufgezeigt bekommen. 2013 befassten sich die Landfrauen zusätzlich mit dem Thema „Demenz". n Text hier ein ...

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