StromSpatzen beim Gärtnern

Rieden. Dass die Riedener so richtig zu feiern verstehen ist bekannt. Und so ließ es die Freiwillige Feuerwehr bereits am Samstag mit einer 80er/90er-Party so richtig krachen. Mit den erfolgreichsten Klassikern aus Pop und Rock sowie den angesagtesten Hits von heute sorgten die DJsfür tolle Stimmung im Festzelt. Sonntag, Tag zwei des 130-jährigen Jubiläums der Riedener Feuerwehr: Die Blaskapelle Rieden unter Leitung von Miroslaw Zgrzendek voran, zogen Ehrengäste, der Jubelverein und befreundete Wehren mit ihren Fahnen sowie örtliche Vereine zum Platz vor der Kirche, wo Pfarrer Gottfried Schubach im Freien den Festgottesdienst zelebrierte. Die Blaskapelle umrahmte den Gottdienst, bei dem Pfarrer Schubach in seinen Predigtworten die Frage aufwarf warum sich Menschen überhaupt ehrenamtlich bei der Feuerwehr und vielen anderen sozialen Bereichen engagierten.

{module Anzeige (Kreis Schwandorf)}

 

Sich viele Stunden, oft Tage im Monat einbrächten, manchmal sogar Gefahren auf sich nähmen, „und es gehört auch eine ganze Menge Mut und Können dazu.“ Jeder sehe ein, die Feuerwehr, sie werde gebraucht, sie rette und sichere. Anerkennung sei da geboten. Pfarrer Schubach betonte weiter: „In jedem Menschen, so glaube ich, steckt die Hoffnung, die Sehnsucht nach dem Guten und dass alle Menschen glücklich sein sollten.“

Deshalb, und nicht nur um Anerkennung ginge jemand zur Feuerwehr. Dies klinge ziemlich naiv und weltfremd, sei es aber nicht. Und Pfarrer Schubach brachte es auf den Punkt: „Wenn manche sich über sogenannte Gutmenschen verächtlich lustig machen, dann ist das ziemlich ahnungslos. Ich wünschte wir wären alle Gute Menschen. In einem Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau muss eine ganze Portion Gutem Menschen stecken, sonst würde er seinen Dienst nicht machen.“ Deshalb dürften wir uns auch nicht in die Angst hineinreden lassen, die manche derzeit befalle „weil sie die Vielgestaltigkeit und Buntheit dieser Welt nicht mehr verkraften und sie ihren Blick nur noch auf die Gefahren und das Dunkle ausrichten und sie nicht mehr klar sehen wollen, um was es wirklich geht.“

Im Anschluss an den Festgottesdienst, die Blaskapelle St. Georg intonierte das Lied vom guten Kameraden, legten die Verantwortlichen der Riedener Wehr am Ehrenmal einen Kranz nieder. Kreisbrandinspektor Hubert Blödt betonte dazu: „Wir wollen unserer Verstorbenen gedenken. Menschen, mit denen wir zusammengelebt, zusammen gearbeitet und zusammen gefeiert haben, mit denen wir ein Stück weit den Weg des Lebens gegangen sind.“ Gedenken wolle man auch derer, die viele nicht mehr kannten, Menschen, die unsere Feuerwehren aufgebaut und vorangebracht haben. Im Festzelt war inzwischen alles für einen zünftigen Frühschoppen vorbereitet. Bei hochsommerlichen Temperaturen war ein kühles Bier willkommen, Bratwürste und Steaks brutzelten am Grill – „d’ Stoderer und ER,“ der Bösl Sebastian mit der Quetschn, der Walter Florian mit seinem Cajon und der Feldmann Florian mit der Gitarre spielten zünftig auf.

Die Blaskapelle St. Georg führte unter Stabführung von Miroslaw Zgrzendek den Kirchenzug an.

Gegen 14 Uhr dann der Festzug durch die Straßen Riedens: Rund 30 Feuerwehren mit ihren Fahnenabordnungen aus dem südlichen Landkreis und viele örtliche Vereine beteiligten sich. Angeführt von der Festleitung mit Schirmherrn, den Vertretern des Kreisfeuerwehrverbandes und weiteren Ehrengästen, mit klingendem Spielumrahmt von der Blaskapelle St. Georg und der Trachtenkapelle Hohenburg. Diese sorgte dann im Festzelt unter der Leitung von Michael Schäfer und auch Anja Paulus für musikalische Unterhaltung. Mit den Polkas „Lasst euch grüßen“ und „Grüß Gott, ihr Freunde“ feilten sie zu Beginn gleich richtig auf. Feuerwehr-Vorsitzender Herbert Scharl freute sich neben Schirmherrn MdL Dr. Harald Schwartz, Bürgermeister Erwin Geitner, Pfarrer Gottfried Schubach, Kreisbrandinspektor Hubert Blödt, die Kreisbrandmeister Jürgen Ehrnsberger, Alexander Graf und Armin Daubenmerkl auch Marktgemeinderäte sowie alle Teilnehmer am Festzug begrüßen zu können.

 

Auch die „modernsten“ Feuerwehrfahrzeuge waren beim Festzug zu sehen. 

Kurz hielt sich Schirmherr MdL Dr. Harald Schwartz, beglückwünschte den Jubelverein zum Fest, betonte „für das schöne Wetter hat der Schirmherr gesorgt, bei schlechten wäre die Gemeinde verantwortlich gewesen.“ Unterstützt von Töchterchen Victoria überreicht er an Scharl ein Spendenkuvert. Ein Spendenkuvert hatte auch Bürgermeister Erwin Geitner mitgebracht, der die Feuerwehr als „älteste Hilfeeinrichtung in unserer Gemeinde“ bezeichnete. Deren Einsatzbereitschaft sei immer bei Unglücksfällen, Naturkatastrophen und bei Brandbekämpfung gefordert. Sein Dank gelte den Männern und Frauen, die in selbstloser Weise diesen Dienst am Mitbürger leisten. Dann pielte die Hohenburger Trachtenkapelle weiter zünftig auf, die Gäste aber ließen sich noch manche frische Halbe, Gutes von Grill und auch Kaffee und Kuchen schmecken. 

Springbrunnen tyrannisiert Nachbarn
30 Jahre Johanniter-Krabbelstube