Zukunftspreise im Landkreis Schwandorf vergeben

Schwandorf. „Wir hatten die Qual der Wahl", gestand OTH-Professor Markus Brautsch bei der Verleihung des Umwelt-Zukunftspreises in der Kategorie „Unternehmen". Ähnlich äußerten sich auch die Laudatoren für die Bereiche „Schulen" und „Vereinen". Die Jury-Mitglieder waren sich nach der Auswertung der 27 eingereichten Projekte am Ende aber einig.

Die „FischerHaus GmbH & Co. KG" in Bodenwöhr gewann den Zukunftspreis „Umwelt" bei den Unternehmen, die Landgraf-Ulrich-Mittelschule Pfreimd gemeinsam mit dem „Sonderpädagogischen Förderzentrum Nabburg" bei den Schulen und die Studierenden der Landwirtschaftsschule Nabburg in der Kategorie „Vereine/Privatpersonen/Sonstige".

Professor Dr.-Ing. Markus Brautsch sprach von einer „eindruckvollen Bewerbung", als er bei der Galaveranstaltung am Mittwoch im ZMS-Verwaltungsgebäude das Projekt der Firma „FischerHaus" vorstellte. Ihr „integraler Ansatz" vereine die Ziele des Wettbewerbs „Zukunftspreis" am besten. Das Unternehmen setze bei der Produktion der Holzteile regenerative Energien ein, stelle Niedrigenergie-Häuser her und übereuge mit „umweltbildenden und kommunikativen" Maßnahmen. Der Laudator überreichte die Skulptur des Nabburger Künstlers Paul Schinner und den Prämienscheck mit 1000 Euro an den Geschäftsführer der Firma FischerHaus, Markus Leppin, und den kaufmännischen Leiter Andreas Haberl. In der Kategorie „Unternehmen" waren elf Projekte eingereicht worden.


Die Laudatio aus den „Schulsieger" hielt der Bereichsleiter bei der Regierung der Oberpfalz, Thomas Unger. Er zeichnete das „inklusive kooperative Gartenprojekt" der Mittelschule Pfreimd und des Sonderpädagogischen Förderzentrums Nabburg aus. 40 Schüler beider Einrichtungen kommen regelmäßig im Freilandmuseum Neusath zusammen, bewirtschaften einen Bauerngarten, erhalten altes Saatgut, bauen Futterpflanzen für Insekten an und betreuen Bienenhotels. „Die Schulen stellen sich den Herausforderungen des Klimawandels und des Artenverlustes", betonte Abteilungsdirektor Thomas Unger. Er überreichte den Zukunftpreis an die Leiterin der Grund- und Mittelschule Pfreimd, Silke Schmid, und die stellvertretende Leiterin des Förderzentrums Nabburg, Anja Guida. Bei den Schulen waren neun Bewerbungen eingegangen. 

In der dritten Kategorie „Vereine/Privatpersonen/Sonstige" machten 19 Studierende der Landwirtschaftsschule Nabburg das Rennen. Noch vor dem Bürgerbegehren „Rettet die Bienen" starteten sie das Projekt „Aktiv für die Artenvielfalt". Sie stellten Analysen zur Biodiversität auf ihren Betrieben an und überlegten sich geeignete Maßnahmen für den Tier- und Pflanzenschutz. Eva-Maria Bäuml legte neben der Weide für die Milchkühe in Gögglbach Altgras- und Blühstreifen für die Insekten und einen Lesesteinhaufen für das Niederwild an. Thomas Blödt baute in der Nähe des elterlichen Betriebes in Guteneck ein Insektenhotel, legte einen Lesesteinhaufen an und pflanzte eine Hecke. Andrea Bruckner schuf Altgrasstreifen an und hielt den doppelten Getreidereihenabstand ein. Stellvertretender Landrat Arnold Kimmerl lobte in seiner Laudatio die Bemühungen der Junglandwirte, auf ihren Betrieben die Biodiversität zu erhalten, die Artenvielfalt zu fördern und die Lebensbedingungen der Tiere zu verbessern. „Mit diesen selbstfinanzierten Maßnahmen leisten die jungen Landwirte einen wesentlichen Beitrag für eine positive Außenwirkung der landwirtschaftlichen Betriebe", ist Arnold Kimmerl überzeugt. Er überreichte den Preis an Direktor Georg Mayer, die Seminarleiterin Patrizia Steinbauer sowie die Jungbauern Eva-Maria Bäuml, Marina Prüfling und Ferdinand zu Eltz.

Der Verein „Partner für den Landkreis" vergab die Zukunftspreise heuer zum zehnten Mal und zum zweiten Mal in der Kategorie „Umwelt". Vorsitzender Alois Hagl nannte das Ziel des Wettbewerbs: „Wir wollen herausragende Leistungen in den Bereichen Bildung, Wirtschaft, Kultur und Umwelt würdigen, das Image des Landkreises heben und das Bewusstsein für die Region schärfen".

Für den Festvortrag konnte Geschäftsführer Christian Meyer den Ministerialdirektor Dr. Christian Barth gewinnen. Der Amtschef des bayerischen Ministeriums für Umwelt- und Verbraucherschutz ist der Meinung: „Zukunft ist kein Schicksal, sondern das Ergebnis menschlichen Handelns". Jede Innovation brauche Mut zur Veränderung. Arten-, Natur-, Wasser- und Klimaschutz seien zu „Premiumthemen" geworden. Der Mensch müsse mit Alexander von Humboldt einsehen, „dass er nicht die Krone, sondern Teil der Schöpfung ist". Wenn er sich seiner Lebensgrundlagen nicht berauben wolle, müsse der Mensch im Sinne einer „gelebten Nachhaltigkeit" handeln. Im bayerischen Klimaschutzgesetz sieht der höchste Beamte im Umweltministerium einen wichtigen Schritt auf diesem Weg. Seine Meinung: „Bayern nimmt beim Umweltschutz eine Vorreiterrolle ein".

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