Pläne für Offene Ganztagsschule überzeugen

Schwandorf. Einstimmig hat der Schwandorfer Stadtrat die Planungen für die Offene Ganztagsschule gebilligt. Auch eine Veränderungssperre für das Gebiet rund um die Fliederstraße wurde beschlossen.

„Was lange währt, wird endlich gut." Mit diesen Worten würdigte CSU-Fraktionschef Andreas Wopperer am Montag die Pläne, die Angelika Greßmann von den Regensburger dp-Architekten im Stadtrat für die Offene Ganztagsschule vorgestellt hat. Die aktuellen Planungen sehen vor, dass das ehemalige Krankenhaus im Wesentlichen doch erhalten bleiben soll. Dort wird dann das Schwandorfer Stadtarchiv Platz finden, Büro- und Leseräume inklusive.

Lediglich der Teil, der sich direkt an den Tanzboden am Pfleghof anschließt, soll teilabgebrochen und durch einen Neubau für die Offene Ganztagesschule ersetzt werden. Laut den jüngsten Berechnungen soll diese insgesamt 135 Kindern Platz bieten. Für beide Maßnahmen kann die Stadt jeweils mit Fördermitteln rechnen, wie Greßmann erläuterte - einerseits mit Städtebauförderung für das Stadtarchiv, andererseits mit einer FAG-Förderung für die Ganztagsschule. Das komme letztlich billiger als ein Komplettabbruch, wie er zeitweise angedacht war.



Abbruch beginnt noch 2020

Und: Durch die Arbeiten werde die Gerhardingerschule endlich einen schönen Pausenhof bekommen, der vernünftig nutzbar sei. Auch einen groben zeitlichen Rahmen konnte die Architektin auf Nachfrage von CSU-Sprecher Andreas Wopperer bereits präsentieren. Mit den Abbrucharbeiten soll demnach „auf jeden Fall" noch im Jahr 2020 begonnen werden, die Bauarbeiten selbst sollen voraussichtlich im März 2021 starten. Wenn alles gut läuft, könnte die Inbetriebnahme dann zum Schuljahresbeginn 2022 ins Auge gefasst werden, erläuterte Greßmann dem Gremium.

„Der Plan überzeugt auf den ersten Blick", sagte auch SPD-Fraktionschef Franz Schindler und regte ebenso wie Alfred Damm von der ÖDP an, die Installation von Photovoltaik- und Solaranlagen in Betracht zu ziehen, falls das denkmalschutzrechtlich möglich ist. Greßmann sagte diesbezüglich - wie schon im Bauausschuss - eine Prüfung zu. Die Freien Wähler (FW), die Unabhängigen Wähler, die Grünen und die ÖDP gaben ebenfalls einhellig grünes Licht für die Planungen. „Wir freuen uns, dass das in Gang kommt", gab ÖDP-Stadtrat Damm den allgemeinen Tenor wieder.

Auch die Veränderungssperre für das Baugebiet rund um die Fliederstraße in Kronstetten wurde am Montag einstimmig beschlossen. Das war der zweite Schritt auf dem Weg zu einem Bebauungsplan, dessen Aufstellung in der letzten Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses beschlossen wurde. Laut Oberrechtsrat Andreas Vockrodt soll die Grundflächenzahl bei 0,4 liegen, die zulässige Wohneinheiten bei drei pro Gebäude, die Zahl der Vollgeschosse bei maximal zwei. Damit soll ein wirksames Instrument gegen übermäßige Verdichtungen geschaffen werden. „Es geht nicht darum, Bauvorhaben willkürlich zu verhindern", sagte Franz Schindler von der antragstellenden SPD. Sondern es gehe darum, Bauvorhaben „so zu gestalten, dass sie sich in die Siedlungsstruktur" einfügen. Das Ziel müsse sein, künftige Projekte „erträglich und verträglich" zu machen.

Nur „lokales Problem" gelöst

CSU-Sprecher Andreas Wopperer unterstütze zwar den Beschluss, sieht dadurch aber lediglich „ein lokales Problem" gelöst. Das „allgemeine Problem", das auch in anderen Gegenden auftrete, sei ausdrücklich nicht gelöst. Dessen solle sich der Stadtrat bewusst sein, denn man werde sich wohl noch öfter mit der Frage konfrontiert sein, ob man nicht für andere Gebiete ebenfalls Bebauungspläne aufstellen muss. Marion Juniec-Möller (Grüne) forderte deshalb, sich die Stadtteile ohne Bebauungsplan mit Blick auf die Frage anzuschauen, ob dort ein Plan nötig ist.

Wie alle Fraktionen stimmte auch FW-Sprecher Dieter Jäger zu, er äußerte allerdings Bedenken wegen der langfristigen Auswirkungen. Gerade größere Firmen würden dann schlimmstenfalls eher nicht mehr in Schwandorf bauen und woandershin ausweichen. Und obwohl der Stadtrat die Sperre nun beschlossen hat, werden die Anwohner der Fliederstraße nicht unbedingt profitieren, stehen doch zwei Vorhaben schon kurz vor der Genehmigungsreife.

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