Koch: Kommunen bei Bauland in der Verantwortung

Schwandorf. Sebastian Koch war zwar in seiner Heimatgemeinde Wenzenbach als Messdiener und Fußballer „sozialisiert", in der Kommunalpolitik aber ein unbeschriebenes Blatt. Doch der SPD-Kandidat setzte sich 2014 gegen den Mitbewerber von der CSU durch und wurde mit nur 26 Jahren zum jüngsten hauptamtlichen Bürgermeister in Bayern gewählt.

Der politische Senkrechtstarter war Gastredner beim SPD-Neujahrsempfang am Sonntag in der Spitalkirche und ermunterte seine Schwandorfer Parteifreunde, ihre sozialdemokratischen Überzeugungen in die kommunalpolitische Arbeit einzubringen. Zum Beispiel bei der Integration von Flüchtlingen. Hier seien „helfende Hände" gefragt. Die Zuwanderung habe die Probleme auf dem Wohnungsmarkt weiter verschärft. Den privaten Investoren das Feld zu überlassen, sei der falsche Ansatz, ist Sebastian Koch überzeugt. Er sieht die Kommunen bei der Bereitstellung von günstigem Bauland in der Verantwortung. Der SPD-Politiker unterstützt deshalb den Vorschlag seiner Parteifreunde zur Gründung einer Schwandorfer Stadtbau GmbH. Der Wenzenbacher Bürgermeister rät ferner zur „Nachverdichtung" von bestehenden Siedlungen und zur Schließung von Baulücken. Damit ließe sich der Flächenverbrauch eindämmen. Der Klima- und Ressourcenschutz müsse mit energetischen Initiativen auf kommunaler Ebene beginnen, sagt Sebastian Koch.


Gastredner war der Wenzenbacher Bürgermeister Sebastian Koch.

Der SPD-Politiker hat die Internet-Auftritte der Stadt Schwandorf studiert und dabei „Transparenz" vermisst. Mehr als Hinweise über ein Model-Casting, die Engelsuche und die Installation eines Storchennestes habe die Video-Auswertung nicht ergeben. „Die Kommunen müssen ihre Bürger stärker mitnehmen", rät der SPD-Politiker. Mit dem Hinweis auf seinen persönlichen Werdegang machte er der Verwaltungsangestellten und OB-Kandidatin Karin Frankerl vor der anstehenden Wahl Mut: „Sie ist eine Powerfrau und kann die Bürger begeistern".

Zum 19. Mal gab die SPD einen Empfang für ehrenamtliche Mitarbeiter in den Vereinen und Verbänden. Unter die Gäste mischte sich auch Oberbürgermeister Andreas Feller in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des THW-Helfervereins. Seine Herausforderin Karin Frankerl hieß ferner die Ehrenmitglieder Franz Sichler, Hans Schuierer und Helmut Hey sowie Altlandrat Volker Liedtke willkommen. Landratskandidat Peter Wein dankte den Ehrenamtlichen für deren Beitrag zum Gemeinwohl und zum Erhalt demokratischer Strukturen. Mit Gitarrenspiel und Gesang übernahm Sandro Windisch die musikalische Gestaltung. Zweite Bürgermeister Ulrike Roidl bedankte sich beim Gastredner mit Konrad-Max-Kunz-Pralinen und lud die Gäste bei Sekt und Häppchen zum Gedankenaustausch ein.

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