Bad Kötzting/Landkreis Cham. In Chamerau startete die Soldaten-Fußwallfahrt des Katholischen Militärpfarramtes Cham. Seit 22 Jahren ist das Ziel die barocke Marien-Wallfahrtskirche Weißenregen, die südlich der Stadt Bad Kötzting steht.

Nach dem feierlichen Gottesdienst wurden die Pilger in der Lindner Bräu Festhalle versorgt. Über 60 Teilnehmer aus dem Militärseelsorgeraum Ostbayern nahmen heuer an der traditionellen „Weißen-Regen-Wallfahrt“ teil.

Um acht Uhr machten sich am Donnerstagmorgen Soldatinnen, Soldaten, Reservisten, Angehörige und Bundeswehrbedienstete, unter der Leitung des Katholischen Militärseelsorgers Hans Rückerl und seines Pfarrhelfers Josef Gleixner, auf den Weg nach Bad Kötzting. Bei schönem Herbstwetter hatten sie eine Strecke von etwa 12 Kilometer vor sich. Unter den Wallfahrern auch Militärdekan Siegfried Weber aus Ulm und Militärpfarrer Norbert Sauer aus Mittenwald. Oberst a.D. Hans-Jürgen Stumm (Regensburg) und Oberstleutnant Andreas Würstl (Regen) gehören ebenfalls seit vielen Jahren zum Pilgerzug. Mit motorisierter Feldjägerbegleitung führte die traditionelle Fußreise im herrlichen Regental von Chamerau über Miltach und Blaibach entlang. Auf der Wallfahrtsstrecke kam neben Gebeten und Kirchenliedern auch das kameradschaftliche Gespräch nicht zu kurz.

{phocagallery view=category|categoryid=504|limitcount=08|displayname=15|displaydetail=0|displaydownload=0|displaybuttons=1}

Nach 2,5 Stunden erreichte der Pilgerzug sein Ziel. Dort feierten die Militärgeistlichen mit den Uniformträgern aus den Standorte Cham, Roding, Regen, Feldkirchen, Weiden, Amberg und Kümmersbruck einen feierlichen Wallfahrtsgottesdienst.

Zu Beginn segnete Militärpfarrer Norbert Sauer eine Kerze die an die Einsatzsoldaten und gefallenen Soldaten in den Einsätzen erinnern soll. Zukünftig wird sie bei allen Gottesdiensten des Chamer Seelsorgebezirks angezündet.

In seiner Predigt ging Pfarrer Sauer auf den einheitlichen Glauben im Reformationsjahr ein. Er erläuterte den Begriff und die Folgen einer Reformation. Reformen hat es immer schon gegeben, aber auch die Kirche muss sich dabei stets erneuern. Viele Wege gibt es, die zum einheitlichen Glauben führen. Am Kirchbaum erläuterte der Militärgeistliche die Kirchenspaltung. Egal wo man auf dem Ast sitzt, alle sind mit der Wurzel „Jesu Christi“ verbunden. An Beispielen zeigte er auf, dass Konflikte stets zu Spaltungen führten.

Ein offener Kirchendialog wird in der Zeit der Ökumene geführt. Bei den Gottesdiensten in den Kasernen und Auslandseinsätzen haben wir diesbezüglich schon viel erreicht. Wir achten auf gegenseitige Wertschätzung und leben die Ökumene bei den Soldaten, so Sauer. In einem Jubiläumsjahr sollte der Reformationsgedanke besonders ausgeprägt sein und jeder sollte sich besinnen, neu orientieren und neu ausrichten.

Pastoralreferent Hans Rückerl bedankte sich bei allen Mitwirkenden für die gelungene 22. Fußwallfahrt und lud zum Lindner-Bräu zur körperlichen Stärkung ein. Drei Musikanten aus dem Arber-Stützpunkt sorgten für Stimmung in der Halle.

Die barocke Marien-Wallfahrtskirche Weißenregen steht auf einem Hügel über der Stadt Bad Kötzting in der Nähe der gleichnamigen Ortschaft Weißenregen. Die Kirche ist ein bekanntes und beliebtes Ziel für Wallfahrer und wird auch für Hochzeiten gerne genutzt. Sehenswert ist die reiche Innenausstattung und die Schiffskanzel von Johannes Paulus Hager. Ein grandioser Ausblick lässt das Herz eines jeden Naturliebhabers höher schlagen.