Eine viertägige Fahrt für politisch Interessierte in die Bundeshauptstadt Berlin ist immer ein Erlebnis, vor allem dann, wenn diese unter sachkundiger Leitung stattfindet. So geschehen in der ersten Maiwoche, in der die SPD-Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder eine Gruppe politisch Interessierter aus ihrem Wahlkreis Schwandorf/Cham eingeladen hatte. Neben traditionell angebotenen Führungen bei politischen Institutionen lernten die Gäste in einer Stadtrundfahrt markante Bauwerke und deren Geschichte kennen.

 

Nach der Busanfahrt stand den Reisenden ihr erster Abend in Berlin zur freien Verfügung. Erster Programmpunkt am nächsten Morgen war ein Besuch im Schloss Bellevue und dem Bundespräsidialamt, dem Dienstsitz von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Dabei konnten sämtliche Räume und Säle besichtigt werden. Es wurden die Aufgaben der Behörde erklärt, die den Bundespräsidenten bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben unterstützt.

Nächstes Ziel war das 1996 eröffnete Willy-Brandt-Haus, die SPD-Parteizentrale. Bei einer Führung durch das Haus beeindruckte vor alles das Atrium als architektonisches Herzstück des Gebäudes. 25 Meter hoch fällt hier das Tageslicht durch eine filigrane Glasbedachung in das Foyer und sorgt für wechselnde Lichtspiele. Markenzeichen des Gebäudes ist jedoch die Skulptur seines Namensgebers Willy Brandt. Der Künstler Rainer Fetting hat eine facettenreiche Plastik mit Unebenheiten, Ecken und Kanten geschaffen, die die Besucher zu Interpretationen einlädt. Mit einer lebhaften Diskussion zu verschiedensten aktuellen Themen der Politik wurde der Besuch der Parteizentrale abgeschlossen.

Nach einer Stadtrundfahrt veranlasste das Gelände der „Topographie des Terrors” unweit des Potsdamer Platzes zum Nachdenken. Denn hier befanden sich von 1933 bis 1945 die wichtigsten Zentralen des nationalsozialistischen Terrors: das Geheime Staatspolizeiamt mit eigenem „Hausgefängnis”, die Reichsführung-SS, der Sicherheitsdienst (SD) der SS und während des Zweiten Weltkriegs auch das Reichssicherheitshauptamt.

Der Abend gehörte dem Besuch der Bayerischen Landesvertretung, wo die Besucherinnen und Besucher von ihrer Bundestagesabgeordneten Marianne Schieder begrüßt wurden. Damit konnte sie auch die Behauptung entkräften, dass hier nur CSU-Abgeordnete und ihre Gäste willkommen seien. Ein bayerisches Abendessen mit Bier aus der Heimat ließ die Strapazen des Tages schnell vergessen und sorgte für gute Stimmung.

Der Plenarsaal des Bundestags und ein Vortrag über die Aufgaben und die Arbeit des Parlaments stand am Anfang des nächsten Tages auf dem Programm. Warum denn der Adler im Plenarsaal des Bundestages so rund sei, wollten einige wissen, und weshalb es Telefone in den ersten Sitzreihen der Abgeordneten gebe. Die runde Ausformung der „fetten Henne“, wie der Adler ob seines Umfangs gerne genannt wird, hat mit der runden Anordnung der Sitze im Saal zu tun. Die Telefone sind da, weil Handys verboten sind und die Geschäftsführer der Fraktionen dennoch Kontakt mit ihren Büros halten müssten.

In einer anschließenden Diskussion stellte MdB Marianne Schieder ihre Termine einer Sitzungswoche vor. Nicht nur Plenarsitzungen gehören zu einem solchen Programm, sondern auch die Arbeit in verschiedenen Ausschüssen, Einladungen zu Veranstaltungen von Interessengruppen und Telefonate mit Bürgern*innen aus ihrem Wahlkreis Schwandorf/Cham. Danach nahm sich MdB Marianne Schieder gut gelaunt die Zeit, zahlreiche Fragen zu den verschiedensten Themen zu beantworten und intensiv über Europa, den Brexit und den Bahnübergang in Nabburg zu diskutieren.

Beim Besuch der Kuppel des Reichstagsgebäudes gab es schließlich auch das große Erinnerungsfoto.

Nach dem Mittagessen waren die Reisenden bei der „Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen“ eingeladen. Hier interessierte in erster Linie der geplante „Südost-Link“, der durch die Oberpfalz führen soll. Derzeit prüft die Bundesnetzagentur die vom Netzbetreiber TenneT vorgeschlagenen Trassenverläufe, wobei es eine endgültige Entscheidung erst 2018 geben wird.

Bei einer abendlichen Bootsfahrt auf der Spree hatte die Besuchergruppe noch einmal die Möglichkeit, wichtige Sehenswürdigkeiten diesmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten oder sich in gemütlicher Runde unter Deck zu unterhalten.

Am Vormittag des vierten Reisetages besuchten die Oberpfälzer*innen zum Abschluss ihrer Besichtigungstour durch die Bundeshauptstadt die „Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung“ Unter den Linden. Dort nutzten die Gäste die letzte Gelegenheit zu einem Spaziergang, ehe sie die Heimreise antraten und Marianne Schieder nochmals ihren Dank für die Einladung und das tolle Programm aussprachen und außerdem betonten, dass die Reise gerne noch ein bisschen länger hätte dauern können.