Rund 90 Mitglieder des Bund Naturschutz aus Stadt und Landkreis Regensburg haben bei der Jahresmitgliederversammlung den Kreisvorstand einstimmig und mit Dank entlastet. Deren aktive ehrenamtliche Arbeit wurde mit einstimmiger Wiederwahl des Vorsitzenden Raimund Schoberer, seinen Stellvertretern Dr. Peter Streck und Hans Lengdobler, Schatzmeister Walter Nowotny und Schriftführer Franz Wartner belohnt. Vier Delegierte und sechs BeisitzerInnen vertreten die Kreisgruppe landesweit bzw. verstärken den Vorstand. Vorsitzender Raimund Schoberer wurde darüber hinaus durch den Landesverband für sein langjähriges Engagement geehrt. Die gesamte Vorstandschaft wird mit großer Rückendeckung in Stadt und Landkreis der Umwelt und Natur eine starke und hörbare Stimme geben.

Raimund Schoberer konnte in seinem Rückblick von zahlreichen Erfolgsprojekten berichten: Wieder war das Naturmobil ausgebucht, 1700 Schülerinnen und Schüler haben geforscht und mikroskopiert. Über 5000 Jungen und Mädchen verzichteten auf das Taxi Mama und gingen stattdessen zur Schule. Die renaturierten Grundstücke der Donauinsel Mariaort entwickeln sich wunderbar. Mit 18 aktiven Ortsgruppen im ganzen Landkreis ist der Bund Naturschutz flächendeckend als Anwalt der Natur präsent. In Kindergruppen wird die nächste Generation spielerisch mit der Umwelt vertraut gemacht. Nach wie vor steigt die Zahl der Mitglieder – in Stadt und Landkreis Regensburg sind es rund 6600 -  die das Anliegen des BN stärken.

„Wachsam sein und sich mit Verstand und Herz einmischen -wo notwendig- ist heute wichtiger denn je“, so Schoberer. Ehrenamtliches Engagement im Umweltbereich bewirkt gerade auch auf lokaler Ebene viel. Ohne dieses gäbe es viele Naturschätze nicht mehr. Auch überregional und global zeigt die Kreisgruppe Fahne: Aktive machten bei der Agrarwendedemo Berlin und beim Klimagipfel in Bonn mit.

Die aktuellen Entwicklungen in der Stadt Regensburg sind teilweise besorgniserregend: Wertvolle Vogelbiotope wie die Schlämmteiche im Süden der Stadt laufen Gefahr, Industriehallen geopfert werden. Die Luftqualität bleibt auch aufgrund einer wohl „Nachbesserung“ im Luftreinhalteplan der Stadt hinter den Notwendigkeiten zurück. Die Klimaprognosen zeigen gerade für das eng bebaute Stadtgebiet viel mehr Hitzetage, gleichzeitig gehen hier Biotope und Grünflächen verloren.

Verkehrschaos und Dauerstau während der Ausbauphase der Autobahn A3 und ein steigendes Verkehrsaufkommen werden uns für Jahre zusätzlich belasten. Besser wäre gewesen, wie vom BN im Verfahren gefordert, zuerst den ÖPNV und die Fahrradinfrastruktur incl. E-Bikes zu stärken, damit betroffene Pendler hätten umsteigen können, solange an der A3 gebaut wird. 

Zur derzeit laufenden Bürgerbefragung RKK/ZOB machte Schoberer die BN Position erneut deutlich: „Alleengürtel von Beginn an stärken, Autoverkehr im Bahnhofsbereich sofort reduzieren,  Fuß- Rad- und ÖPN-Verkehr voran bringen“.  

Reinhard Scheuerlein, Regionalreferent des BN für die Oberpfalz knüpfte mit seinem Vortrag „Vom Flächenverbrauch zum Flächensparen“ thematisch direkt an. In eindrucksvollen Zahlen, die jedem Bürger über das Bayerische Landesamt für Statistik zugänglich sind, wurde deutlich, dass der Flächenverbrauch in Bayern nach wie vor sehr hoch ist: Alle 1 ½ Jahre verschwindet eine Fläche in der Größe der Stadt Nürnberg unter Bebauung. Auf dem Land ist im Vergleich zu den Städten der Umgang mit Fläche noch großzügiger, Gewerbegebiete und Wohnbebauung sprießen aus dem Boden Seit der Lockerung des Anbindegebotes durch die bayerische Staatsregierung wird dies auch ohne räumliche Nähe zu einer bestehenden Siedlung möglich sein- mit gravierenden negativen Folgen.  Die anschließende Diskussion zeigte, wie wichtig das Thema Flächenverbrauch für viele Mitglieder ist.