Mit einem großen Festakt haben die Johanniter Ostbayern zusammen mit allen weiteren Regionalverbänden und dem Landesverband gleich ein Doppeljubiläum feiern können: 25 Jahre Hausnotruf und 25 Jahre Hausnotruf-Zentrale.
Der Dienst wurde vor 25 Jahren bayernweit in Wenzenbach, im damaligen Kreisverband Regensburg, eingeführt und hatte damit sowohl Geburtsstunde als auch –ort im heutigen Regionalverband Ostbayern. Andreas Hautmann, Mitglied des Landesvorstands der Johanniter Bayern, verwies in seiner Festrede auf die immense gesellschaftliche Bedeutung von sogenannten AAL-Systemen („AAL“ steht für Ambient Assisted Living): „Sie ermöglichen einen möglichst langen Verbleib in den eigenen vier Wänden. Und unser Hausnotruf ist ein AAL-System der ersten Stunde.“
Regionalvorstand Martin Steinkirchner, der selbst als Zivildienstleistender in der Hausnotrufzentrale seine Karriere bei der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) begonnen hat, zeigte sich sehr erfreut über die positive Entwicklung: „Im ersten Jahr hatten wir noch gut 50 Kunden; und heute – 25 Jahre später – sind es über 15.000. Da sind wir als Regionalverband Ostbayern einfach nur dankbar und auch ein wenig stolz, Heimat der Hausnotrufzentrale und des bayerischen Hausnotrufs zu sein.“ In einer unterhaltsamen Präsentation nahm Steinkirchner mit auf eine Photoreise durch 25 Jahre und weckte bei vielen Gästen teils amüsante Erinnerungen.
Landrätin Tanja Schweiger dankte den Johannitern für ihren Einsatz und erklärte, dass Sie durch persönliche Erfahrungen selbst vom Hausnotruf der Johanniter überzeugt sei. Sie zeigte sich sehr erfreut, dass die Johanniter in so vielen Bereichen des Lebens für die Bürgerinnen und Bürger da seien. Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer betonte die Wichtigkeit des Systems in einer älter werdenden Gesellschaft und erklärte, dass sie sich wünsche, dass noch mehr Menschen vom Nutzen des Johanniter-Notrufs erfahren würden.
Ehrungen und Geschenke:
Im Rahmen des Festakts ehrten Martin Steinkirchner und Hausnotruf-Bereichsleiter Josef Jindra verschiedene Persönlichkeiten: Ingrid Hlavacek erhielt ein „Treuegeschenk“ als „Kundin der ersten Stunde“, Martin Angerer wurde für seinen Pionierdienst „als Zivi der ersten Stunde“ bedacht und an den ehemaligen Landesvorstand Peter Fritz sowie die ehemalige Hausnotrufdisponentin Roswitha Harrer verschenkten die Johanniter den „Begleiter“ – die neu eingeführte mobile Version des Hausnotrufs.
Die Meilensteine – die ersten zehn Jahre
Mit der strategischen Zielsetzung, den in Bayern vollkommen neuen Dienst einzuführen, ging es 1990 los. Mit den gut 50 Anschlüssen im ersten Jahr konnte damals noch niemand abschätzen, welch rasante, positive Entwicklung der HNR in den kommenden Jahren nehmen sollte. Schon ein Jahr später, im Jahr 1991, erfolgte der erste Umzug der Zentrale in die damals neu gebaute Dienststelle im Ortsverband Wenzenbach. Das Haus war ursprüng-lich als Verwaltungsgebäude und Sozialstation konzipiert. Mehrere Umzüge innerhalb der Dienststelle kennzeichneten in den Folgejahren das stetige Wachstum und den damit ver-bundenen Platzbedarf. Das Jahr 1995 kennzeichnet mit der Einführung der EDV ein erster technologischer Meilenstein. Bis dahin wurden alle Kundeninformationen ausschließlich über Aktenordner geführt. Die Einführung der EDV brachte neben der großen Zeitersparnis eine wesentlich effizientere und professionellere Dokumentation.
Rasante Entwicklung nach der Jahrtausendwende
Im Jahr 2000 – zum Millenium – durchbrach die Zentrale die Schallmauer von 3000 Kunden. Die Verdopplung der Anschlüsse gegenüber dem Jahr 1998 war ein Fingerzeig auf das große Potenzial des Dienstes. In den Jahren 2002/2003 feierte die JUH die Geburtsstunde der heutigen „Sicherheitswochen“: Mit der Durchführung eines landesweit gesteuerten Mailings an Fördermitglieder und eines Postkartenversands gibt es in den Jahren 2002 und 2003 die ersten Marketingaktionen für den Hausnotruf – und dies zum ersten Mal bayernweit. Der Erfolg der Aktion lässt sich gut an den weiter steigenden Anschlusszahlen messen. In den Jahren 2004 bis 2006 arbeiten die Verantwortlichen akribisch am Hausnotruf-Handbuch. Dies dient zum einen der Qualitätssteigerung an sich und zum anderen der 2006 folgenden Einführung der TÜV-Zertifizierung. Das Siegel wird erstmals 2006 verliehen, seither hält die JUH im Hausnotruf und in der Zentrale das wichtige Siegel. Außerdem wird bereits 2005 erstmals eine zentrale Abrechnung für alle Verbände eingeführt.
Ebenfalls im Jahr 2006 wird die bayerische Hausnotruf-Zentrale die erste im Bundesgebiet, die durch die Einführung einer zentralen Software unabhängig von Geräteherstellern wird. Somit wird eine reibungslose Verbindung zwischen Hausnotrufzentrale und Geräten verschiedener Hersteller garantiert. Außerdem beginnt in diesem Jahr die Kooperation mit dem Landesverband Berlin/Brandenburg. Seither stehen sich beide Landesverbände als sicheres „Backup“ bei einem totalen Stromausfall gegenseitig zur Verfügung. Nach detaillierter Ausarbeitung kann schließlich im Jahr 2007 die 24-stündige Erreichbarkeit durch das Servicecenter Kempten für alle Standorte in Bayern eingeführt werden. Die Hausnotrufzentrale bezieht im Jahr 2011 ihre neuen Räumlichkeiten in der neuen Regionalgeschäftsstelle in Haslbach. Und im Jahr 2015 knackt die Hausnotrufzentrale die 15 000er Marke bei den Anschlüssen.
Weitere Informationen zu den Johannitern in Regensburg und Ostbayern unter Tel.: 0941/46467-130 oder www.johanniter-ostbayern.de