Sie haben geschraubt, gelötet und gefräst und beim Bau eines Katamarans technische Grundkenntnisse erworben. Am Ende des vierten „Hightech-live-Camps“ präsentierten die Jugendlichen ihre Modelle. In einer fünftägigen Maßnahme haben acht Mittel- und vier Realschüler der achten und neunten Jahrgangsstufen Modell-Katamarane mit Solarantrieb gebaut. Die Unternehmen Horsch Maschinen GmbH in Schwandorf, emz-Hanauer in Nabburg und Quadrus Metalltechnik in Schmidgaden waren als Kooperationspartner mit im Boot. Die Teilnehmer erlebten während ihrer Arbeit technische Ausbildungsberufe hautnah und kamen mit Ausbildern und Azubis in Kontakt.

Die Jugendlichen sammelten Informationen über die Betriebe, lernten ihre Fähigkeiten richtig einzuschätzen, unterzogen sich einem Bewerbungstraining und präsentierten schließlich die Ergebnisse am Samstag in den Räumen der Firma Horsch vor Publikum. „Wir haben eine motivierte Truppe erlebt“, fasste Projektleiterin Christina Beck die Ereignisse der Woche zusammen. Schulamtsdirektorin Renate Vettori schätzt am Camp vor allem die persönlichkeitsbildenden Maßnahmen wie Durchhaltevermögen, Arbeitshaltung und Teamwork. Die Arbeitskreisleiterin „Schule/Wirtschaft“, der die Berufsfindung der Schulabgänger besonders am Herzen liegt, hatte aus 50 Bewerbungen zwölf ausgewählt. Die Teilnehmer waren während der gesamten Ferienwoche beisammen und übernachteten in der Jugendherberge Trausnitz. Die Seminarleiter Florian von Kritter und Corinna Scheibenzuber organisierten das Rahmenprogramm.  

Die Ausbilder Christian Graf (Horsch), Dominik Bösl (Quadrus)  und Helmut Schönberger (emz) unterstützten das Projekt nicht ganz uneigennützig und betonten: „Frühere Camp-Teilnehmer machen heute bei uns eine Ausbildung“. Zu ihnen gehören Konstruktionsmechanikerin Chiara Mailli (Azubi bei der Firma Horsch) und Verfahrensmechaniker Jakob Hiltner (emz-Hanauer), die die angehenden Schulabgänger ermunterten, Praktika in technischen Berufen zu machen. 

Stellvertretender Landrat Arnold Kimmerl sprach von einem „zielorientierten Projekt“ von Schule und Wirtschaft. Zweite Bürgermeisterin Ulrike Roidl war beeindruckt von der Präsentation der Schüler. „Das Camp ist inzwischen zu einem Selbstläufer geworden“, stellte der Vertreter des bayerischen Metall- und Elektroverbandes, Oliver Klein, fest. Seine Branche garantiere sichere Arbeitsplätze und gute Aufstiegschancen und biete den Arbeitnehmern die Möglichkeit, Familie und Beruf zu vereinbaren. Projektträger ist das „Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e.V.“ Die Schüler erhielten am Ende ein Zertifikat für ihre Bewerbungsunterlagen. Sie erprobten die Katamarane im Wasserbecken unter künstlichem Licht. Wie sich zeigte, konnte es die Sonnenstrahlen nicht gleichwertig ersetzen.