Kampf den Käfern

Der Borkenkäferbefall und die Unfallverhütung bei Waldarbeiten waren das Thema des Infoabends für die Mitglieder der Waldbesitzervereinigung (WBV)Roding im Gasthaus Fuchs in Neuhaus.

Nach der Begrüßung des WBV-Vorsitzenden Josef Ziegler, informierte Fabian Pscheidt vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schwandorf, die Waldbesitzer umfassend über den Buchdrucker, landläufig besser bekannt als Borkenkäfer, sowie den Kupferstecher. Die  beiden Schädlinge, die fast ausschließlich die Fichte befallen, sind relativ leicht zu unterscheiden. So befällt der Kupferstecher vor allem schwächere Bäume, bei denen die Braunfärbung der Krone oben nach unten beginnt von und vom Baum fallen die noch grünen Nadeln ab. Der Buchdrucker befällt vor allem stärkere Bäume, unter denen dann „Bohrmehl“ zu finden ist. Zudem fällt die Rinde ab und die Krone wird von unten nach oben braun. Anhand von Bildern zeigte er den Anwesenden die charakteristischen Brutbilder des Befalls. 

Das Weibchen eines Buchdruckers kann im Verlauf der Vegetationsperiode bis zu 150 Eier legen und innerhalb eines warmen und trockenen Jahres können sich daraus drei Generationen sowie zwei Geschwisterbruten entwickeln. Dies erkläre auch den höheren Befall in heißen und trockenen Sommern, so der Fachmann. Die beste Bekämpfung sei nach wie vor das schnelle und konsequente Entfernen befallener Bäume. Erntearbeiten im Winter sollten beendet sein, bevor der „Schwärmflug“ im April wieder beginnt.

Lydia Bruckmaier von der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau referierte in ihrem Prävention-Vortrag zur Thematik „Sichere Waldarbeit“.  Am Anfang ihres Vortrags stellte sie eine Feststellung, dass das Credo eines jeden Waldbauern sein sollt: „Es ist besser einen Unfall zu vermeiden, als ihn zu erleiden“. Der erhöhte Käferbefall in diesem Jahr lasse die Berufsgenossenschaft bis zum Jahresende wieder eine höhere Zahl von Unfällen bei Waldarbeiten erwarten, mutmaßte die Sprecherin.

Um den Anwesenden die Gefährlichkeit dieser Tätigkeit vor Augen zu führen, präsentierte sie verschiedene Statistiken und Berichte von schweren Unfällen. Sie ermahnte die Waldbesitzer eindringlich, nur mit ausreichender Schutzkleidung, wie Schnittschutzhose, Helm, Schuhen mit Stahlkappen und einer signalfarbenen Jacke zu arbeiten. Um das Risiko weiter einzudämmen, sollte man solche Forstarbeiten  nur zu zweit verrichten oder die Arbeiten an ausgebildete Forstdienstleister übergeben. Das geringste Risiko würde beim Arbeiten mit dem Harvester bestehen, klärte Lydia Bruckmaier auf. Abschließend legte sie den anwesenden Waldbauern die „Checkliste zur Qualitätssicherung beim Harvester-Einsatz“ ans Herz.

Josef Ziegler informierte die Anwesenden über  die Situation am Holzmarkt. Nach Jahren relativer Ruhe, sei im gesamten Vereinsgebiet der Waldbesitzervereinigung Cham-Roding, nach der langen Trockenphase in diesem Jahr der Fichtenschädling wieder zu beobachten. Es müssen nun möglichst gründlich die Brutbäume gefällt werden, damit im kommenden Jahr keine großflächigen Schäden auftreten können. Die WBV habe für ihre Mitglieder ausreichend Verträge mit Sägewerken geschlossen, so dass der Holzabsatz der Mitglieder gesichert sei, jedoch müsse man sich auf niedrigere Holzpreise einstellen, so Ziegler.

Eine gute Nachfrage hätten derzeit infizierte Gipfel und Äste, die zu Hackgut verarbeitet würden. „Wenn es gelingt die Ausbreitung des Borkenkäfers zu verhindern, wird auch das Überangebot am Markt wieder gestoppt und der Erzeugerpreis wird sich wieder erholen“, zeigte sich der Vorsitzende überzeugt.

Mitgliederversammlung der FF Fischbach
Frontal gegen Baum