Sulzbach-Rosenberg. Eine Folge der Corona-Beschränkungen ist, dass manche Zeitgenossen entweder ihren Frust an Ordnungskräften auslassen oder sich gegenüber den uniformierten Vertretern der Staatsgewalt produzieren wollen. Was davon auf einen amtsbekannten 26-Jährigen zutrifft, der am Montagabend sich und den Sulzbach-Rosenberger Polizeibeamten das Leben schwer machte, ist nicht bekannt. Eins steht jedoch fest: Aktionen wie diese braucht kein Mensch.

Einer Streifenbesatzung war der Sulzbach-Rosenberger gegen 21.10 Uhr aufgefallen, da er an der Dreifaltigkeitskapelle auf einer Bank saß, eine Flasche Bier trank und unmittelbar neben der Bank eine ganze Kiste Bier stand.

Da es bereits nach 21 Uhr war, entschlossen sich die Polizeibeamten, den Mann darauf anzusprechen und ihn aufgrund der Corona-Beschränkungen nach Hause zu schicken.

Der Mann, der deutlich und erheblich unter Alkoholeinfluss stand, verweigerte von Anfang an jegliche Angaben zu seiner Person und seinem Wohnsitz. Er behauptete lediglich er sei heimatlos und verweigerte jegliche weitere Kooperation mit der Polizei.

Da alle Versuche der Beamten, die Lage kommunikativ zu entschärfen und den Mann zur Vernunft zu bringen, an dessen Zustand und der aggressiver Grundhaltung scheiterten, sahen sich die Polizisten gezwungen, Verstärkung anfordern: Ihr "Kunde" hatte bereits angedeutet, dass er sich allen polizeilichen Zwangsmaßnahmen widersetzen würde.

Der 26-Jährige, der sich inzwischen provokativ ein zweites Bier geöffnet und demonstrativ eine Zigarette angezündet hatte, signalisierte durch sein Verhalten deutlich, dass er sich um die Anliegen der Polizei nicht im Geringsten scherte.

Nachdem die immer noch geduldigen Beamten professionell blieben, waren sie letztlich gezwungen, die Anwendung unmittelbaren Zwangs zur Durchsetzung der Personalienfeststellung und des Platzverweises im Rahmen des Infektionsschutzes anzudrohen.

Als wiederum keine Reaktion auf die Weisungen der Polizeibeamten erfolgte, gingen die Beamten daran, den Mann mit Hilfe körperlicher Gewalt vorläufig festzunehmen.

Da sich der Betrunkene sofort massiv zur Wehr setzte, mussten die Streifenbesatzungen nach eigener Darstellung "alle Kräfte aufwenden", um den tobenden Mann durch Fesselung der Arme und Beine ruhigstellen und in ihr Dienstfahrzeug verbringen zu können.

Unter lauten Schimpftiraden und Beleidigungen der übelsten Sorte sowie der Androhung von Schlägen, sobald ihm die Fesseln abgenommen würden, gelang es schließlich, den bereits polizeibekannten 26-Jährigen in Gewahrsam zu nehmen und in der Arrestzelle auszunüchtern.

Ein Beamter wurde bei der Festnahmeaktion leicht verletzt, blieb aber dienstfähig.

Der aggressive Mann muss sich wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Beleidigung vor der Staatsanwaltschaft verantworten, die Anzeige nach dem Infektionsschutzgesetz eingeschlossen.