Das alljährliche Johannifeuer am Oberhof ist mittlerweile eine echte Tradition. Dieses Jahr macht den jungen Veranstaltern das Coronavirus einen Strich durch die Rechnung. Nach einer gemeinsamen Sitzung am 28.04.20 haben die KLJB (Katholische Landjugendbewegung) Nittenau und die Ministranten das Fest abgesagt.

Wenn die KLJB und Ministranten am Wochenende nach Johanni nach einem Festgottesdienst zum Oberhof ziehen, um sich um ein gigantisches Feuer zu versammeln und ihren Gästen bis spät in die Nacht belegte Semmeln, Getränke, Cocktails, Tanz und Musik zu bieten, dann ist das mehr als ein gewöhnliches Fest: Hier wird uraltes Brauchtum gepflegt, das vielleicht bis in die germanische Vorzeit zurückreicht.

Umso schwerer trifft es die Jugendlichen, dass die traditionelle Feier dieses Jahr nicht stattfinden kann. Für KLJB-Vorsitzende Katharina Bollwein hat die Gesundheit der Besucher oberste Priorität: „Wenn auch nur eine Person wegen uns krank werden würde, könnten wir uns das nicht verzeihen.“ Außerdem sei auch der rechtliche Rahmen schwierig: „Allzu strenge Auflagen könnten wir als kleiner Verein wohl nicht einhalten“, so Bollwein.

Ihr Vorstandskollege Martin Faltermeier, der auch als Kassier der Ministranten tätig ist, sieht ebenso keinen Ausweg: „Das Johannifeuer ist für uns ein identitätsstiftendes Fest.“ Schließlich habe sich aus dem Organisationsteam des Johannifeuers die Landjugend neu gegründet. „Man kann sich sicher sein, dass wir uns die Entscheidung nicht leicht gemacht haben.“

Das Johannifeuer findet bereits seit fünf Jahren auf dem Oberhof statt. Als Kooperation kirchlicher Vereine mit den Familien Hochmuth und Gietl wurde der alte Brauch, den Geburtstag des Heiligen Johannes des Täufers mit einem großen Feuer und einem Fest zu begehen, wiederbelebt, nachdem diese Tradition viele Jahre nicht mehr gepflegt worden war. Aus dem damaligen Organisationsteam erfolgte 2015 die Neugründung der KLJB Nittenau.


Ein Bild aus besseren Zeiten: KLJB-Mitglieder tanzen beim Johannifeuer 2019 hinter dem Tresen. Bild: (c) Nicolas Süß
Wird es dieses Jahr nicht geben: Ein KLJB-Mitglied vor dem Johannifeuer 2019. Bild: (c) Nicolas Süß