Köstlicher Saft aus Äpfeln

Wohin mit meinen Äpfeln? Goldgelb bis zum satten Rot leuchten die Früchte in den Zweigen. Viel zu schade, um den Erntereichtum zu ignorieren, aber auch sehr aufwendig zum Verarbeiten. Bio-Landwirt Gerhard Falter sah sich vor einigen Jahren in derselben Bredouille und hatte eine Idee zur Verarbeitung des Obstes.

Mit seiner mobilen Obstkelterei machte Gerhard Falter am Freitag Station auf dem Volksfestplatz in Nittenau. Nach Voranmeldung bringen die Leute ihre Äpfel zu ihm. Innerhalb kürzester Zeit gewinnt der Bio-Landwirt aus Ruderszell bei Rettenbach Saft aus den köstlichen Früchten. So ist garantiert, dass die Äpfelbesitzer ihren eigenen Saft mit nach Hause nehmen können. Kürzlich feierten die christlichen Kirchen ihr Erntedankfest. Und in der kommenden Woche findet die vom Kultusministerium ausgerufene und empfohlene „Woche der Gesundheit“ statt.

Auch die Grundschule Bodenwöhr schließt sich dieser Aktion an. Nachdem sie in Bodenwöhr in der Pfarrkirche mit Pfarrer Johann Trescher eine Andacht gefeiert hatten, fuhren sie mit Bussen nach Nittenau zur Obstpresse. Gerhard Falter beantwortete vorab ihre Fragen, bevor die Äpfel der Kinder verarbeitet wurden. Aus zwei Kilo Äpfel wird ein Liter Saft. Gezogen wird der Saft mittels Vakuum aus der Maische. „Ohne Sauerstoff in der geschlossenen Anlage und auf zirka 80 Grad erhitzt“, so der Betreiber. Unter Vakuum werde er in die Box abgefüllt, die fünf Liter fasse. Auf diese Weise ist der Saft, naturtrüb durch das stark zerkleinerte Fruchtfleisch, mindestens ein Jahr lang haltbar. „Vitamine brauchen wir, um leben zu können“, erläuterte Falter den Kindern. „Und die werden durch diese Anlage sehr gut erhalten.“

Die 130 Kinder aus den sechs Bodenwöhrer Grundschulklassen hatten in den Tagen zuvor fleißig Äpfel gesammelt. Der Förderverein der Grundschule Bodenwöhr mit Vorsitzendem Georg Hoffmann hatte die Früchte im Anhänger nach Nittenau transportiert. Nur einwandfreie Früchte dürfen in die Anlage, auf gar keinen Fall verfaulte. Die Schüler durften die Äpfel auf das Förderband kippen und den Weg bis zum Saft verfolgen. Der Apfeltrester werde von einem ortsansässigen Biolandwirt abgeholt und an die Tiere verfüttert. Die Kinder zeigten keine Scheu und probierten auch den Trester. Der fruchtige Geschmack kam dabei gut an, ebenso wie der frische Saft, von dem sie sogleich kosten durften.

In den Getränkeboxen verpackt nahm der Saft die Reise zurück in die Schule, wo er in den nächsten Wochen an die Kinder ausgeschenkt wird. Dann wird er auch Bestandteil der „Woche der Gesundheit“ sein, in denen die Kleinen der Wert von naturbelassenen Lebensmitteln vermittelt wird.

 

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