Symbolbild: Mathias Bozek, pixelio.de

Unter der neuen Leitung von Maximilian Köckritz sagt der Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz Rasern systematisch den Kampf an. Zugleich folgte die Verbandsversammlung dem Vorschlag des Vorsitzenden, Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny, und hat für neue Mitglieder die bisher erforderliche Anschubinvestition abgeschafft.


Rasern soll in der Oberpfalz künftig gezielt Einhalt geboten werden. Dafür sprach sich die Verbandsversammlung in ihrer letzten Sitzung im Saal der Amberger Stadtwerke mit großer Mehrheit aus. Hierzu wird der Verband künftig ein neuartiges System zur softwaregestützten Unfallprävention einsetzen. Der geplante Starttermin ist Anfang 2017.


Neue Software zur Entschärfung von Gefahrenpunkten
Obwohl die Amberger Verkehrsüberwacher regelmäßig vor Schulen, Kindergärten und Bushaltestellen messen, halten sich immer noch zu wenige an die Höchstgeschwindigkeit. Der neue Geschäftsstellenleiter Maximilian Köckritz stellte dar, dass der Verband im Jahr 2015 pro Messstunde 16 Geschwindigkeitsverstöße verzeichnete. Im bayerischen Oberland waren es im gleichen Zeitraum ein Viertel weniger. Eine Erklärung dafür sei, dass die Oberbayern schon seit längerem auf eine neuartige Analyse-Software setzten.

Das System ermögliche laut Köckritz präzise Aussagen darüber, wo und wann gerast wird und wo vermehrt mit Unfällen gerechnet werden muss. Konkret analysiert die Software alle eingehenden Messdaten aus der kommunalen Verkehrsüberwachung. So lassen sich Strecken mit hohem Gefahrenpotenzial schnell identifizieren. "Dort werden wir dann künftig verstärkt die Geschwindigkeit kontrollieren", erläuterte Cerny. Ziel sei es, das Geschwindigkeitsniveau zu senken und damit die Verkehrssicherheit für die Bürger zu erhöhen. In Oberbayern werden im Rahmen eines Pilotprojekts die Daten der kommunalen Verkehrsüberwachung zusätzlich noch mit den Daten der Polizei verknüpft. Sollte sich das bewähren, wird dieser Datenaustausch auch in der Oberpfalz angestrebt.


Anschubinvestition für neue Mitglieder aufgehoben
Große Zustimmung der Mitglieder fand auch der Vorschlag des Verbandsvorsitzenden Michael Cerny, die von neuen Mitgliedern bisher geforderte Anschubinvestition fallen zu lassen. Grundlegende Anschaffungen seien getätigt. Künftig könne man sich aus dem operativen Geschäft heraus finanzieren. Kommunen zahlen nur noch für die Leistungen, die sie tatsächlich in Anspruch nehmen. Für die Überwachung der parkenden Fahrzeuge belaufen sich die Kosten auf 30 Euro pro Stunde, für die Geschwindigkeitskontrollen auf 99 Euro pro Stunde. Hinzu kommt eine Pauschale für das Auswerten der Messdaten und das Verschicken der Bußgeldbescheide, die pro Fall bei 9,90 Euro liegt. Im Gegenzug werden sämtliche Einnahmen aus Verwarnungs- und Bußgeldern an die Kommunen weitergereicht.


Anschaffung eines zweiten Messfahrzeugs beschlossen
Weiterhin schnitt Geschäftsstellenleiter Köckritz den gestiegenen Bedarf des Zweckverbands an. Die Mitgliederzahl sei mittlerweile auf 15 angewachsen. Bis Ende des Jahres würden sich mit Waldsassen, Mitterteich, Königsstein, Arzberg und Alteglofsheim 5 weitere Kommunen anschließen. Die Verbandsversammlung sprach sich vor diesem Hintergrund einstimmig für den Kauf eines zweiten Messfahrzeugs aus. Die damit verbundene personelle Aufstockung wurde ebenfalls befürwortet.