Krankenpflegeverein unter neuer Führung

Stabwechsel beim Krankenpflegeverein Bodenwöhr: Bei den Neuwahlen gab es an der Führungsspitze Neuerungen, in organisatorischer als auch personeller Hinsicht. Sorgen bereitet auch der Mitgliederschwund. Doch eine Mitgliedschaft im Krankenpflegeverein macht durchaus Sinn.

Pfarrer Johann Trescher und Heidi Pongratz stehen seit Donnerstagabend an der Spitze des Krankenpflegevereins Bodenwöhr, als gleichberechtigtes Team. Damit lösen sie Anneliese Stangl ab sowie zweiten Vorsitzenden Albert Schafbauer. Neben den Neuwahlen standen auch die Berichte der Vorstandschaft auf der Tagesordnung, sowie ein Referat von Imker Alois Bauer aus Erzhäuser. Anneliese Stangl und Kassier Rita Kaiser kündigten an, für ihre jeweiligen Posten nicht mehr zur Verfügung zu stellen.

Der Wunsch nach mehr Mitgliedern wurde laut, nachdem deren Zahl in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgehe. Grund hierfür sei, dass die älteren Mitglieder wegsterben, so Stangl. Belief sich die Zahl der Mitgliedschaften im Jahr 2014 noch auf 207, seien es aktuell 180. Diese gliederten sich in 72 Einzel- und 108 Familienmitgliedschaften. „Jüngere sind willkommen“, lautete der allgemeine Tenor. In der gesetzlichen Pflegeversicherung gebe es Versorgungsdefizite. Eine Mitgliedschaft im Krankenpflegeverein könne diese abfedern, indem er mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln die Kosten der Pflege übernehme. Helga Schneeberger, stellvertretende Leiterin der Caritassozialstation Neunburg, verglich die statistischen Zahlen von 2014 mit 2015. So lag die Zahl der Patienten in 2014 bei 32, in 2015 bei 35. An Hausbesuchen seien 6.465 in 2015 zu verzeichnen, im Jahr davor 4.034. 2015 waren es 36 Pflegeeinsätze, 2014 lag die Zahl ähnlich mit 38.

Die Neuwahlen brachten folgende Ergebnisse: Als gleichberechtigte Vorsitzende stehen Pfarrer Johann Trescher und Heidi Pongratz an der Spitze. Als Kassier fungiert nun Anneliese Stangl. Geprüft wird sie von Herbert Mück und Albert Schafbauer. Das Amt des Schriftführers übt weiterhin Gusti Weindler aus, das des Beisitzers Elfriede Wätzold.

„Ubi apis ibi salus“, „wo Bienen sind ist Gesundheit“: Wie wertvoll Honig, Blütenpollen, Propolis, Gelee Royale, Bienenwachs und sogar Bienengift für den Menschen sind, darüber referierte Imker Alois Bauer aus Erzhäuser. Nicht weniger als 180 Inhaltsstoffe wurden nachgewiesen. Der Fleiß der Bienen ist sprichwörtlich. Aus 1.500 Nektar werde 500 Gramm Honig gewonnen. Dafür seien 30.000 Ausflüge und drei Millionen Blütenbesuche notwendig. Honig hilft, als Energiespender, der nicht belastet, trägt zur Wundheilung, zur Entgiftung der Leber bei, lindert Halsschmerzen, beruhigt, wirkt sich günstig auf den Herzmuskel aus und dient der Gesunderhaltung der Haut. Bauer empfahl, auf Qualität zu achten und die heimischen Imker zu unterstützen. Lediglich 20 bis 25 Prozent des Bedarfs werden in Deutschland produziert, der Rest stammt aus den EU- und Nicht-EU-Ländern.

Blütenpollen bilden lebensnotwendige Bausteine für die Bienen und ihre Brut. Der Imker zweige selber etwas davon ab. Die getrockneten Pollen dienen der Nahrungsergänzung, wirken sich unter anderem positiv auf das Immunsystem aus, auf das physische und geistige Leistungsvermögen. Als sehr vielfältig erweise sich das Propolis, angefangen von der Hautpflege und der Wundheilung über die Verbesserung der Immunabwehr bis hin zum Einsatz in Möbelpolituren. 60 Kilo zu 1 Kilo Bienenwachs, beschrieb Alois Bauer das Verhältnis Honig- zu Wachsproduktion.

Auch das Bienenwachs finde sich in einer ungeahnten Vielfalt wieder: in der Kosmetik, in der Pharmazie als Salben, in der Chemie als Lacke, bei Lebensmittel als Trennmittel, im Elektrobereich als Isolationsmaterial, in der Medizin mit gesundheitsfördernden Stoffen und in der Kunst in Batik, Kunstgießerei. Bauer beleuchtete auch die positiven Seiten des Bienengifts (Apitoxin) im medizinischen Bereich. Ein Stich sei unangenehm und schmerzhaft. Bleibt ein Stachel in der Haut, handelt es sich tatsächlich um einen Bienenstich. Er riet, den Stachel seitlich mit dem Finger rauszuziehen und keinesfalls dabei den Stachel zu quetschen, da sonst das gesamte Gift in den Organismus gelange.

Pfarrer Johann Trescher dankte der bisherigen Vorstandschaft für deren geleistete Arbeit und den guten Zusammenhalt. Ziel sei es, noch weitere Mitglieder zu finden. Vergelt’s Gott sagte er auch für den informativen Vortrag. „Auf gute Zusammenarbeit“, ermunterte er seine Vorstandskollegen und die Mitglieder. Heidi Pongratz schloss sich diesen Worten an.

 

                                                                                                                              

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