Am Eisernen Kreuz aus Marmor am Kriegerdenkmal, auf dem Schlossberg von Regenstauf, nagte der Zahn der Zeit. Ein Teil war abgefallen. Hermann Binninger aus Regenstauf fand das abgefallene Teil und gab es Fred Wiegand, der sich um die Kleindenkmäler in Regenstauf kümmert. Die Fa. Hans Viehbacher brachte es wieder an, und so strahlt es wieder wie zuvor.

Die Geschichte dieses Denkmal ist sehr interessant:

Im Jahre 1872 wurde der Kriegerverein Regenstauf gegründet. Dies geschah aus der Not, aber auch aus Stolz über den gewonnenen Krieg von 1870/71. Nachdem man 1874 die Fahne geweiht hatte, kam schon bald der Wunsch nach einem Ehrenmal für die Kriegsteilnehmer auf. Es gestaltete sich jedoch schwierig, einen geeigneten Platz und das Geld dafür zu bekommen.

Der Rittergutsbesitzer Emil von Zakrzewski, Besitzer Schloss Spindlhof, besaß auch das Wirtshaus „Schwarzer Adler" (ehemaliges Gasthaus „Zur Post"). Er stellte ein Grundstück von seinem Biergarten an der Ecke Regensburger – Hindenburgstraße zur Verfügung.

Um das Denkmal zu bauen, wurden Sammlungen und auch Benefiz-Veranstaltungen durchgeführt. Am 21. Dezember 1903 wurde vom „Komitee für Errichtung eines Kriegerdenkmals" ein großes Musikkonzert im Fürnsteinsaal abgehalten.

Am 17. Juli 1904 konnte das Kriegerdenkmal für die Teilnehmer aus den Kriegen 1866 und 1870/1871 enthüllt werden. Dieses Denkmal wurde den Kämpfern auf dem Felde der Ehre der Kriege 1866 und 1870/71 gewidmet. Auch waren einige Gefallene dabei. Dies waren 1866, Josef Rieger und 1870/71 Johann Bösl, Johann Braun, Jakob Berzl, Emil Schmid, Johann Hartl und Stabshauptmann Aloys Junker von Bigato (von Bigato war vor Zakrzewski Besitzer vom Schloss Spindlhof). Sie starben in Frankreich. Jakob Dester und Josef Kaiser verschieden nach längeren Leiden in der Heimat. 40 Veteranen überlebten den Krieg und sind ebenfalls auf dem Denkmal verzeichnet. Ein Veteran, Josef Billert, der schon bei der Erstürmung der Düppeler Schanzen (1864) teilgenommen hatte, ging 1913 von uns.

Es sind aber, wie gesagt, hauptsächlich die Teilnehmer des „ruhmreichen Krieges 1870/71" dort aufgeführt.

Im Jahre 1934 machte sich die Post Gedanken um eine neue größere Poststelle. Die Post erwarb einen Teil des Biergartens vom Schwarzen Adler und brauchte auch das Grundstück auf dem das Denkmal stand.

Aus diesem Grund machte man sich Gedanken, das Denkmal zu versetzen.

Im Schreiben vom Denkmalamt, am 12.11.1934, heißt es: „Das Denkmal ist nicht schön und wird sich nirgends gut ausnehmen. Am allerwenigsten können wir befürworten, dasselbe vor der Kirche an dem angegebenen Platz aufzustellen. Wir würden empfehlen, die Gelegenheit einer neuen Platzwahl für das künstlerisch belanglose Denkmal zu ergreifen und es überhaupt nicht mehr aufzustellen, sondern eine einfache Tafel an der Kirche anzubringen".

Damit scheiterten alle Bemühungen, es auf dem Kirchplatz oder Schulplatz anzusiedeln, am Denkmalschutz, an der Kirche, der Bezirksverwaltung und der Gemeinde.

So kam man auf den Platz auf dem Schlossberg. Im Juli 1935 begann man mit der Verlegung. Auf einem aus Klaubsteinen gemauerten Fundament und einem zweifach gestuften Granitplattenunterbau steht auf einem doppelten Sockel ein gedrungener Obelisk auf dem das von Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. gestiftete „Eiserne Kreuz" angebracht ist. Der alte Sockel wurde am 19.Juli 1935 gesprengt.

Bemühungen der KSK Regenstauf seit 1954 das Denkmal wieder in die Ortschaft zu bringen sind stets gescheitert. Zum 100-jährigen Bestehen hat sich der 2. Vorsitzende der KSK Regenstauf Fred Wiegand dafür eingesetzt, dieses Denkmal auf dem Berg zu belassen. Der Schlossberg ist ein würdiger Platz für dieses Denkmal. Es ist aufgrund seiner Geschichte im Vergangenen auch in die Denkmalliste aufgenommen. Im neuen Schlossbergkonzept konnte es gut integriert werden. Die letzte Restaurierung wurde 2015 durch die Fa. Viehbacher durchgeführt.