Im Rahmen des Altstadtfestes in Neunburg wurde im Kunstquartier die Sommerausstellung „ocker, umbra, siena – Malen mit Erdfarben“ eröffnet. In Zusammenarbeit mit der Akademie für Natur und Industriekultur Ostbayern-Böhmen sowie Schülern der Gregor-von-Scherr Realschule und der Mittelschule entstanden kleine Kunstwerke mit einem besonderen Ausdruck, die mit Erdfarben gemalt wurden.

Bei der Programmkonzeption zum Jahresthema 2016 “Erde“ der Akademie entstand die Idee, das Thema auch künstlerisch aufzubereiten. In der Sommerausstellung des Kunstvereins Unverdorben werden Werke zur Schau gestellt, die mit Farberden wie ocker, umbra und siena kreiert wurden. Zur Vernissage begrüßte Beate Seifert, Vorsitzende des Kunstvereins Unverdorben, Kunstinteressierte und blendete auf das Zustandekommen dieser Ausstellung zurück. Demnach hatten sich Schülerinnen und Schüler der Real- und Mittelschule im  Programm des Kunstherbstes 2015 sich die Aufgabe gestellt, Peter Unverdorben, dem mittelalterlichen Minnesänger und Namenspatron des Kunstvereins, eine Gestalt zu geben. Kreative Gedanken und wohl überlegte Formgestaltungen machten schließlich eine fantasievolle und vielfältige Ausstellung möglich, betonte Beate Seifert.

Renata Heimerl, Renate Ullmann, Andrasz Olah und Tanja Lennert malten im Zuge des Kunstunterichts und der Kunsterzieher mit Acryl, Öl und mit Erdfarben, welche die Akademie zur Verfügung gestellt hatte. „Die Ausstellung soll uns Erwachsenen und vor allem der Jugend veranschaulichen, dass man nicht gleich zu synthetischen Farben greifen soll, sondern mit offen Augen die Natur betrachten, wie man doch aus ihr schöpfen kann“, so die Vorsitzende Seifert.

Hans Fischer von der Akademie erinnerte in seiner Rede an die Anregung von Direktorin Diana Schmidberger mit natürlichen Farbmaterialien im Unterricht zu experimentieren.  So entstand in Kooperation mit dem Kunstverein Unverdorben und den Schülern die Ausstellung: „ocker-umbra-siena – malen mit Erdfarben“. In einer Werkschau zeigen uns Schüler, wie man buchstäblich aus „Dreck“ Kunst machen kann, so das Kuratoriumsmitglied. „Mit Bodenschätzen aus der Oberpfalz, Tonen, Erden, Braunkohle,  natürlichen Materialien also, ist es gelungen, Kreativität zu entwickeln  und unerwartet hübsche und interessante kleine Kunstwerke zu schaffen, die sich vor allem durch ihre farbliche Leuchtkraft auszeichnen“, so der Sprecher.

Für die Akademie ist es äußerst erfreulich, dass es mit dieser Aktion gelungen ist, einen größeren Personenkreis und darunter viele Kinder einzubeziehen und ein neues Bewusstsein für die Besonderheiten in unserem Oberpfälzer Natur- und Kulturraum zu schaffen. Die Ergebnisse lassen sich sehen: „Aus den Farben, die erst mühselig selbst zubereitet werden mussten, entstanden kleine Kunstwerke, sicher nicht perfekt, aber mit Gefühl und Fantasie gestaltet“, meinte Fischer. 

Realschuldirektorin Diana Schmidberger berichtete von der Begeisterung der Schüler über Farbzubereitung, bei der das Material im Mörser zerkleinert, gesiebt, angerührt werden musste. Nach vorsichtigen Versuche im Umgang mit den Farben staunte man schließlich über die Resultate, so Schmidberger. Bürgermeister Martin Birner dankt für die gute Zusammenarbeit der Schulen zusammen mit Kunstverein und der Akademie. „Dies ist ein Beweis, was man in einem guten Netzwerk alles zustande bringen kann“, meinte das Stadtoberhaupt. Für die musikalische Umrahmung sorgten Jürgen Zach (Gitarre) und Sabrina Grassmann (Querflöte). Im Weinhof gab es anschließend Musik mit „Tangerine“.