VIDEO: Liebe + Holz = 55 Jahre FischerHaus

 

Bei der Firma FischerHaus in Bodenwöhr setzen sie auf nachhaltige Baustoffe. Holz vor allem. Aber auch „Liebe“, so Geschäftsführerin Barbara Fuchs. Die Begründung ist einleuchtend: Schließlich steckt so gut wie hinter jedem Haus eine Beziehung. Getreu dieser Philosophie feiert die FischerHaus-Familie keine Firmen- sondern Ehe-Jubiläen. Das 55-jährige Bestehen stand daher unter dem Motto „Juwelenhochzeit“ und zog hunderte von Ehrengästen, Mitarbeitern und Kunden an zu einer „Hochzeitsfeier“, die sich sehen lassen konnte.

Reinhard Fuchs und seine Tochter Barbara sind seit zehn Jahren am Ruder des Unternehmens. In dieser Zeit haben sie das Portfolio und das Image von FischerHaus auf den Kopf gestellt – im positiven Sinne. „Der Chef“, wie Fuchs in der Firma heißt, zeichnete den Festgästen launig und prägnant den Werdegang der Fischerhäuser auf, denen Josef Fischer im Jahr 1961 in Lam seinen Namen gab. Fischers Idee: Preiswerte Häuser aus dem Grundstoff Holz im industriellen Maßstab fertigen, möglichst viel davon in der trockenen Halle.

Als 1971 das Hüttenwerk Bodenwöhr nach über 700 Jahren Betrieb – davon 507 Jahre am selben Standort – dicht machen musste, übernahm Fischer Gelände, Halle, Verwaltung und einen Großteil der Mannschaft. Die Bodenwöhrer Geschichte begann. 1983 kaufte Vorwerk den Betrieb und strukturierte ihn nach den Maßstäben eines großen Konzerns um. Ein wenig erfolgreicher Weg, wie sich zeigen sollte. Fuchs betonte, dass es seiner Familie ein Anliegen gewesen sei, wieder die Prinzipien des mittelständischen Betriebes herein zu bringen.

Reinhard Fuchs.

„Der Erfolg gibt uns Recht“, sagte er im Beisein des Staatssekretärs im Finanz- und Heimatministerium, Albert Füracker. Ein wesentlicher Baustein: Weg von den relativ einfachen Häusern von der Stange aus der Vor-Fuchs-Ära hin zu individuellen Wunsch-Häusern, die sich jeder Kunde nach persönlichen Vorlieben zusammen stellen kann. Häuser, die durch moderne Technik, die Verwendung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und die Bereitschaft zu viel Innovation intelligent das Leben der „Bau-Paare“ mitdenken. „Eine fette Holzheizung brauchen wir nicht mehr“, konkretisierte Barbara Fuchs das Konzept der Passiv- und Energie-plus-Häuser.

Apropos Produktion in der trockenen Halle: Hier kann es auch feucht-fröhlich zugehen. Die FischerHäusler hatten die Werks- in eine Festhalle verwandelt. Auf der Bühne hatte neben der Geschäftsleitung und der Polit-Prominenz „da Bobbe“, seines Zeichens Kabarettist mit Hang zum derben bayerischen Humor, mit seinem alter ego Feuerwehr-Häuptling Brandlhuber Muk die volle Aufmerksamkeit des Auditoriums. Besonders die Feuerwehrpassagen kamen an den Tischen der Gemeinderäte gut an. In einer Flächengemeinde, die fünf Ortsfeuerwehren und eine Stützpunktwehr unterhält, erschien einem das eine oder andere seltsam vertraut...

Braucht nur selten einen Frisör: Staatssekretär Albert Füracker.

Staatssekretär Albert Füracker, wie die Familie Fuchs im Kreis Neumarkt daheim, lobte die Unternehmer für ihre Arbeit mit einem für ihn ungewohnten Verve. Die Politik könne nur Rahmenbedingungen setzen, die Unternehmen müssten die Arbeitsplätze schon selber schaffen. Dass bei Reinhard Fuchs das Motto „Mit Liebe bauen“ gar eine charmante Seite zum Vorschein bringe (Fuchs hatte dem Hausbau eine sehr weibliche Seite attestiert), das habe ihn, Füracker, schon sehr überrascht.

Das seit vielen Monaten dauernde Ringen zwischen Unternehmen und Gemeinde um das Bauleitverfahren, mit dem Fuchs die Musterhäuser am Sulzbach zu regulären Wohnhäusern umwidmen möchte, sprach keiner der Redner direkt an. Sowohl Fuchs als auch Landrat Thomas Ebeling zeigten sich aber zuversichtlich, dass „Steine aus dem Weg geräumt“ werden könnten. Der Geschäftsführer mahnte aber, dass aus seiner Sicht zuletzt die Bürokratie wieder zugenommen habe: „Da, wo Du früher 20 Fachstellen gebraucht hast, brauchst Du heute 40“, sagte er. Er wünsche sich, dass auch „einfach einmal etwas entschieden wird“. Geduld für Hängepartien hat der FischerHaus-Chef nicht.

Bürgermeister Richard Stabl lobte, wie sich das Portfolio des Unternehmens in den sanften Tourismus und in die idyllische Landschaft des staatlich anerkannten Erholungsortes einfüge. Eine schöne Gemeinde brauche auch einen starken Wirtschaftsmotor, sagte er und hob die Qualität der 130 Arbeitsplätze bei FischerHaus heraus.

Füracker hatte zuvor in eine ähnliche Kerbe geschlagen. Bei aller Liebe zur Dienstleistung, brauche Bayern auch produzierendes Gewerbe, hatte er gesagt und mit seinem Vergleich viel Gelächter ausgelöst: „Was hilft es uns, wenn wir uns – bei allem Respekt für Frisöre – alle immer nur gegenseitig die Haare schneiden?“ Angesichts der staatssekretärlichen Frisur wohl eher eine rhetorische Frage...

Julia Dallmeier und Florin Juja (links im Bild) erhielten von der Geschäftsführung ein Präsent für die Vorbereitung der Feier.

Das bayerische Buffet war vom Feinsten, „Erwin und die Heckflossen“ konnten nach dem offiziellen Teil, unbelastet vom Regen, open-air aufspielen und die Feuershow zum Finale machte Lust auf mehr. Vielleicht schon im Jahr 2021. Dann wird Barbara Fuchs trotz ihrer jungen Jahre wohl zur Feier der „Diamantenen Hochzeit“ einladen.

Zu unserem Video auf www.ostbayern-hd.de

 

Vorsicht, bissiger Patient!
Rasentraktoren der DJK Ensdorf sind weg