"Live-Talk und Musik"
Wohnzimmeratmosphäre im Dachgeschoss des Künstlerhauses: Sven Faller und Njamy Sitson haben in bequemen Polstersesseln Platz genommen. Vor ihnen sitzen 30 Zuhörer und sind gespannt auf das neue Format. Der in Bad Kreuznach geborene Musiker Sven Faller hat in München, Berlin und zuletzt sechs Jahre in New York gelebt und inzwischen seinen Lebensmittelpunkt nach Schwandorf verlegt. Er hat sich einen „Weltbürger aus Afrika“ zum Gespräch eingeladen.
Der Musiktherapeut Njamy Sitson singt in einer Fantasiesprache, die sich aus Dialekten seiner afrikanischen Heimat zusammensetzt. Er ist in einer christlichen Familie aufgewachsen, aber von der muslimischen Kultur beeinflusst. „Die Welt ist ein Dorf geworden“, sagt der Kameruner, dessen Frau aus Togo stammt, die Schwester in Paris wohnt und die Mutter in Amerika lebt. Er selbst hat in Augsburg eine neue Heimat gefunden. An der dortigen Universität unterrichtet er afrikanischen Gesang.
„Unsere Musik kommt aus dem Herzen“, sagt Sven Faller. Er ist in „einer völlig unmusikalischen Familie“ aufgewachsen. Weil er weder sportlich war noch andere Talente besaß, widmete er sich der Musik. Njamy Sitson dagegen sozialisierte sich in einem Umfeld voller Musik. In Afrika werde zu allen Anlässen musiziert, gesungen und getanzt. Flöte und Stimme vermischen sich bei ihm zu ungewöhnlichen Klängen, von kopfstimmigen Pygmäen-Gesängen bis zu tiefen, barocken Tönen. Im nächsten Augenblick verschmelzen afrikanische Trommelklänge mit den sonoren Lauten des Kontrabasses.
Am 14. September gibt es den zweiten „Live-Talk mit Musik“. Dann ist die brasilianische Sopranistin Vivi De Farias zu Gast bei Sven Faller.