Marathon im Gemeinderat Zeitlarn

Zeitlarn. Ganze 17 Tagesordnungspunkte hatte der Gemeinderat bei seiner letzten Sitzung abzuarbeiten. Unter anderem waren die Feuerwehren und ihre Fahrzeugausstattungen großes Thema.

Bürgermeisterin Andrea Dobsch begrüßte die 20 anwesenden Gemeinderätinnen und Gemeinderäte sowie die zahlreiche Zuhörerschaft am Donnerstag, 1. Oktober im Gemeindezentrum.

Drei Feuerwehren, ein Ziel.

„Alle rennen raus, wir rennen hinein", diese Losung der Freiwilligen Feuerwehr einer kleinen Ortschaft in Tirol will sagen, dass die dortigen „Floriansjünger" hoch motoviert ihrem Ehrenamt nachgehen. Ebenso motiviert sind die drei Freiwilligen Feuerwehren in Laub, Zeitlarn und Regendorf.

Um ihre Einsätze effektiv und besonders erfolgreich ausführen zu können stellten sie jeweils einen Antrag. Die Gemeindeverwaltung hatte sich dazu im Vorfeld die Stellungnahme des Kreisbrandrates Wolfgang Scheuerer eingeholt und entsprechende Beschlussvorschläge erarbeitet.

Die Feuerwehr in Laub möchte ein gebrauchtes Versorgungsfahrzeug (Transporter) auf eigene Kosten erwerben. Laut Vertreter der PWG ist der Feuerwehrverein bereit, die notwendigen Reparaturen zu finanzieren.

Auch ist die Lauber Wehr bereit, die Fahrzeughalle nach der entsprechenden DIN-Norm nachzurüsten. Sie ist überzeugt, dass sie die Mindestanforderungen der Unfallverhütungsvorschriften (UVV) einhalten kann. Der Gemeinde verblieben lediglich die laufenden Kosten z.B. für Treibstoff, Bereifung und Versicherung.

Dem Antrag folgte der Gemeinderat einstimmig mit der Maßgabe, dass die UVV eingehalten werden können.


Die Feuerwehr Zeitlarn beantragt ein zusätzliches Einsatzfahrzeug „Gerätewagen Logistik I". Die Gemeinde ist überzeugt, dass das Fahrzeug aufgrund seiner flexiblen Einsetzbarkeit für die Feuerwehr einen hohen taktischen Mehrwert bedeutet. Auch der Kreisbrandmeister erachtet den Kauf als sinnvoll. Er wies aber darauf hin, dass für die gesamte Gemeinde Zeitlarn ein derartiges Fahrzeug ausreichend ist und der Standort zweitrangig sei. Auf Grund der aktuellen unsicheren finanziellen Entwicklung solle der Gemeinderat das Fahrzeug im Haushalt 2023 einplanen.

Der entsprechende Beschlussvorschlag fand einmütige Zustimmung.

Die Feuerwehr Regendorf wünscht sich aus den gleichen Gründen auch einen derartigen Gerätewagen. Da allerdings wie erwähnt für die Gemeinde ein Fahrzeug ausreichend ist, beschloss der Gemeinerat mehrheitlich, den Antrag abzulehnen. Auf Hinweis von Gemeinderat Josef Weinmann (CSU) jedoch mit demZusatz, dass später bei gegebenem Anlass ein neuer Antrag durchaus möglich ist.

Ein Jugendparlament für Zeitlarn und ein Waldkindergarten?

„Die Kinder sind unsere Zukunft", betonen Politiker aller Couleur in letzter Zeit immer wieder. Auch die CSU-Fraktion. Sie regte an, bei der nächsten Sitzung über die Einführung eines Jugendparlaments zu befinden. Zu diesem Thema lud die Verwaltung den Jugendpfleger Florian Hirschauer ein, im Gemeinderat darüber zu berichten.

Für ihn wäre der entscheidende erste Schritt, die Kinder und Jugendlichen (12-21 Jahre)selbst zu befragen, welche Beteiligungsform für sie infrage kommt und welche Themen für sie wichtig sind.

Die Beteiligung der Jugendlichen kann in drei verschiedenen Formen stattfinden. In „Offenen Beteiligungsveranstaltungen" wie Jugendkonferenzen, Begegnungsformen mit Politikern usw. Oder in „Projektorientierter Jugendbeteiligung" wie z.B. Planung und Organisation von anstehenden Projekten (Bürgerfest, Spielplatzgestaltung usw.) Oder im „Jugendparlament".

Ausdrücklich wies Hirschauer darauf hin, dass mehrereThemen gesetzt werden können. Jedoch sollte die Arbeit interessant bleiben und die Themen attraktiv gehalten werden. Sonst sinke die Motivation. Also keine leichte Aufgabe. Für Stefan Sommerer (FW) wäre eine stufenweise Heranführung der Jugendlichen an ein Parlament ein gutes Modell.

Bürgermeisterin Andrea Dobsch schlägt vor, die Jugendlichen selbst zu befragen. Dies habe den Vorteil, dass nicht an den Interessen der Jugendliche vorbei Beschlüsse gefasst werden. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.

Nach Ausweisung des Baugebietes Mitterfeld 3 wird der Bedarf an Kindergartenplätzen in den kommenden Jahren ansteigen. Eine weitere Gruppe in Trägerschaft der Pfarrei ist laut Aussage der Diözesanverwaltung schwierig. Die Gemeinde erwägt deshalb, eine Waldkindergartengruppe einzurichten und könnte damit ein vielfältiges Angebot an Kindergartenplätzen vorhalten.

Waldkindergärten gibt es in einigen Gemeinden des Landkreises. Sie bieten einige Vorteile. Unter anderem wird die Fantasie der Kinder beflügelt. Der Umgang mit der Natur schärft den ökologischen Sinn und sensibilisiert das Sozialverhalten.

Die Verwaltung hat zwei Standorte vorgeschlagen, die das Landratsamt prüft. Soweit der Gemeinderat entsprechende Planungen unterstützt, stehen Gespräche mit Waldbesitzern und Trägereinrichtungen (AWO, Johanniter) an.

Dem Vorschlag wurde mit 19 gegen eine Stimme entsprochen.

Nach fünf Monaten Amtszeit stellte Bürgermeisterin Andrea Dobsch eine gute Zusammenarbeit über die Fraktionen hinweg fest. Sie freue sich aus aktuellem Anlass besonders über den Mut, dass im Zusammenhang mit Ortsplanung und Landschaftspflege innerhalb einer Fraktion unterschiedliche Meinungen geäußert wurden. Diese Einstellung komme ihrer Vorstellung entgegen, dass im Gemeinderat kompetente Sacharbeit zum Wohl der Bevölkerung geleistet werden solle. Aktionen, die offensichtlich rein parteipolitische Ziele verfolgten, könne sie nicht nachvollziehen. 

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Den Unfall nicht gemeldet