Ministrantendienst als attraktives Ehrenamt gefeiert

Wir sind ganz vorne mit dabei! Klingt verlockend und das ist es auch. Ministranten am Altar haben den Überblick beim Gottesdienst. In der katholischen Kirche können Kinder bereits sehr früh mitsprechen und mitwirken. Mit der Übernahme von Verantwortung wächst das Selbstbewusstsein. Auch in der Pfarreiengemeinschaft Bodenwöhr, Alten- und Neuenschwand gilt der Ministrantendienst nach wie vor als recht attraktiv. Sieben neue Gesichter zeugen davon!

Bei den Gottesdiensten in Neuenschwand und Bodenwöhr wurden die neuen Ministranten mit Handschlag zu ihrem Dienst verpflichtet. Und auch zahlreiche Ehrungen konnte Pfarrer Johann Trescher vornehmen. Wie kommt es zu dieser Entscheidung, sich in der Kirche zu engagieren? Als wichtiger Faktor gilt das Vorbild der Eltern. Wenn für die Familien der sonntägliche Gottesdienstbesuch zum fixen Wochenend-Programm zählt, ziehen die Kinder den Ministranten-Dienst in Erwägung. Und entschließt sich der Klassenkamerad oder Freund dazu, fällt auch das eigene Bekennen pro Mini-Dienst leichter. 

Was heute kaum jemand mehr weiß, weil selbstverständlich geworden ist: Mädchen wurden offiziell erst 1994, also vor 25 Jahren, zum Ministrantendienst zugelassen. Papst Johannes Paul II. hatte die Erlaubnis dazu bereits 1992 gegeben, veröffentlicht wurde sie aber erst zwei Jahre später. In der Regel treten die Schüler nach ihrer heiligen Erstkommunion an. Mit Proben werden sie auf ihren neuen Aufgabenbereich gut vorbereitet.

 In erster Linie unterstützen Ministranten ihren Pfarrer beim Ablauf des Gottesdienstes. Was am Anfang noch neu und aufregend ist wird durch den regelmäßigen Einsatz bald zur Routine. Souverän meistern die Minis ihre verschiedenen Dienste. Am Altar assistieren sie dem Pfarrer bei der Eucharistiefeier, reichen Wein und Wasser und Tuch, andere läuten mit den Schellen. Bei besonders festlichen Anlässen fungiert einer der Minis als Kreuzträger, andere sind daran gehalten, besonders sorgfältig mit dem Weihrauchfässchen umzugehen, ebenso auch beim Tragen der Kerzenleuchter. Und auch bei der Segnung mit Weihwasser sind sie an der Seite des Pfarrers. Direkten Kontakt mit den Gottesdienstbesuchern haben diejenigen, die für die Kollekte eingeteilt sind. Die Minis wechseln sich immer wieder bei den verschiedensten Diensten ab, können spontan jede Aufgabe übernehmen und gewinnen so an Sicherheit. Langweilig wird es nie, und so vergeht die Messe meist viel schneller als beim gewöhnlichen Gottesdienstbesuch. 

Attraktive Freizeitangebote innerhalb der Pfarrei schweißen zusammen. Bei sportlichen Aktivitäten wie ein Fußballturnier auf Diözesanebene lernen sich die Gleichaltrigen untereinander kennen. Ministranten schauen über den berühmten Tellerrand hinaus und üben sich in Solidarität zu benachteiligten Kindern und Jugendlichen in der Welt. So unterstützen sie beispielsweise das Kinderhilfswerk „Die Sternsinger" und im Laufe des Jahres auch weitere Hilfsprojekte mit unterschiedlichsten Aktionen. 

Doch trotz aller Attraktivität des Ministrierens: Unsere Zeit ist geprägt von Verständnislosigkeit bis hin zur totalen Ablehnung gegenüber der Amtskirche: Hohn und Spott bis hin zum Mobbing reicht die Palette der negativen Begleiterscheinungen. Und doch gibt es junge Menschen, die sich nach wie vor engagieren und sich für den Ministrantendienst melden und viele Jahre hinweg diesem Ehrenamt treu bleiben. Das neue Wissen, stets einen starken Schutzpatron an der Seite zu haben, bietet zugleich Orientierung an einem Vorbild, vor allem auch dann, wenn es schwierig wird mit Gleichaltrigen, deren Äußerungen sich im Grunde genommen nur als „Nachgeplapper" entsprechend des derzeitigen Zeitgeists entpuppen. 

Aufgenommen wurden in der Kirche St. Bartholomäus in Neuenschwand Maximilian Haberl, Leni Lorenz, Vanessa Probst und Matthias Schießl; in der Pfarrkirche St. Barbara in Bodenwöhr Mia Fischer, Simon Grün und Maximilian Röder. Einige Minis wurden für ihren langjährigen Dienst mit Urkunden ausgezeichnet: Für fünf Jahre sind dies Emily Bollwein, Leonie Duscher, Daniel Götz und Ludwig Ippisch (alle Neuenschwand), sowie Julia Kirschner, Moritz Kubik und Antonia Kulzer (alle Bodenwöhr), sowie Adam Biedron und Sebastian Weixler (beide Filialkirche Blechhammer). Für zehn Jahre Dienst wurden Melanie Graf und Annalena Obermeier (beide Neuenschwand) geehrt. 

Leider werden und wurden in Neuenschwand elf Minis verabschiedet: Tobias Götz (4 Dienstjahre), Kathrin Ippisch (8), Ludwig Ippisch (5), Annalena Obermeier (10), Leonie Duscher (5), Kilian Duscher (4), Daniel Götz (5), Melanie Graf (10), Sophia Knopf (8), Carina Lehner (8) und Philipp Strahl (11). Verabschiedet wurden aus dem Ministranten-Betreuungsdienst Nicole Ippisch und Margit Graf. 

Derzeit umfasst die Pfarreiengemeinschaft jeweils 19 Minis in Bodenwöhr und Neuenschwand sowie acht in Blechhammer. Verstärkung wird gesucht! 46 künftige Kollegen freuen sich auf euch! Dabei spielt das Alter keine Rolle. Quereinsteiger aus höheren Schulklassen sind ebenso willkommen! Meldet euch einfach in der Sakristei oder im Pfarrbüro!


Ministrantenehrung in Neuenschwand mit Neuaufnahmen und Verabschiedungen
Pfarrwallfahrt führte an den Rhein
Polizei fahndet nach Muschtaba Hussaimi