Finger weg von Orchideen!

Wohl keine heimische Pflanzenfamilie ist so beliebt wie die Familie der Orchideen. In Deutschland gibt es rund 90 verschiedene, wild wachsende Orchideenarten, die alle durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt sind. Aber obwohl sie seit langem unter Naturschutz stehen, werden die Orchideen und ihre Lebensräume immer weniger. Schuld daran sind so genannte „Blumenliebhaber“, die Orchideen ausgraben, um sie dann im heimischen Garten anzupflanzen. Das Landratsamt weist darauf hin, dass es sich hierbei um eine Ordnungswidrigkeit handelt, die mit einem hohen Bußgeld geahndet wird.

Darüber hinaus gedeihen die meisten Orchideenarten aufgrund ihrer sehr komplizierten Entwicklungsbiologie im heimischen Garten überhaupt nicht. Orchideen haben extrem kleine Samen, die kaum Nährstoffe enthalten. Die Orchideen sind deshalb auf Pilzarten im Boden angewiesen, welche die Samen mit Nährstoffen versorgen. Einige Orchideenarten benötigen diese Pilze nur für die Keimung, andere benötigen sie ihr Leben lang. Folglich sind die meisten Pflanzen im heimischen Garten nicht lebensfähig, da ein Ausgraben zum Absterben dieser Wurzelpilze führt.

Die Naturschutzbehörde bittet deshalb inständig darum, sich an der Schönheit dieser Raritäten in der Natur zu erfreuen und sie an ihrem angestammten Platz zu belassen.

Hintergrund:
Viele heimische Orchideenarten sind Kulturfolger und wachsen auf von Menschen bewirtschaftetem Grünland. Orchideen reagieren sehr empfindlich auf Nutzungsintensivierung, z. B. in Form von Düngung. Sie sind auch sehr konkurrenzschwach und werden dann von anderen Arten verdrängt. Fast alle unsere heimischen Orchideen wachsen auf „mageren“ Standorten. Die typischen Orchideenwaldarten bevorzugen lichte Wälder. Das Landratsamt Amberg-Sulzbach fördert verschiedene Maßnahmen im Bereich des Naturschutzes zum Erhalt dieser lichten Waldstandorte.

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