Zeitlarn. In Zeitlarn entsteht eine neue Ortsmitte. Nun wurde mit der Einweihung des neuen Rathauses der erste Schritt in Richtung Zukunft gegangen. 

Bürgermeister Franz Kröninger konnte bei der Feier seine Nachbarbürgermeister und viele Ehrengäste, darunter auch die beiden Ehrenbürger Rita Eberwein, die viele Jahre als Bürgermeistersekretärin in der Gemeinde arbeitete, und Altbürgermeister Fritz Meng begrüßen.

Kröninger stellte fest, dass nun eine lange Geschichte des Neubaus zu Ende gehe. Seit langem wurde hier an einer Lösung der bestehenden Probleme gearbeitet. Im alten Rathaus fehlte es an vielem, es war nicht barrierefrei, Schimmel, ein undichtes Dach mit eindringendem Wasser und nur eine Toilette für die männlichen Mitarbeiter und Besucher... Von der WG des Bürgermeisters mit seinem Mitarbeiter Oliver Schild ganz abgesehen. 

Nachdem eine Sanierung vom Gemeinderat abgelehnt wurde, wurde ein Neubau hinter dem alten Rathaus ins Auge gefasst und wieder verworfen. Dann kam der jetzige Standort ins Spiel. Nach dem Einleiten des Wettbewerbsverfahrens mit der Vorgabe, einen Platz mit dem Rathaus zu schaffen, der sich der Kirche unterordnet und den Blick auf diese freigibt, wurde der Entwurf der Architekten Stefan und Brigitte Schretzenmayr sowie der Landschaftsarchitekten Wamsler, Roloff umgesetzt.

Kröninger sprach allen beteiligten Planern, Firmen und Handwerken ein großes Dankeschön aus. Eines stellte Kröninger allerdings bei der Einweihung ganz besonders hervor: Es sei nicht das Rathaus des Bürgermeisters oder des Gemeinderates – es sei das Rathaus der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Zeitlarn. 

Der stellvertretende Landrat Hans Dechant überbrachte die Glückwünsche der Landrätin und sagte, dass Zeitlarn eine moderne Gemeinde sei. Nun sei auch die Verwaltung in einem modernen und funktionalen Gebäude untergebracht. Das Gebäude sei kein x-Beliebiges Verwaltungsgebäude, sondern es setze einen städtebaulichen Akzent. 

Architekt Stefan Schretzenmayr lobte die langjährige Planung, auf die man zurückgreifen konnte, es waren intern keine großen Diskussionen nötig. Sein Dank galt auch dem Gemeinderat, der den Vorschlag, den man beim Architektenwettbewerb vorbrachte, annahm, welcher auch so gebaut werden durfte. Das gebe es in der heutigen Zeit sehr selten. Dadurch konnte auch die Bauzeit und, was besonders wichtig ist, die Baukosten eingehalten werden. 

Landschaftsarchitekt Bernd Rohloff schwärmte ebenso wie Architekt Schretzenmayr von der Zusammenarbeit mit allen Beteiligten und hofft, dass die neue Ortsmitte um Kirche und Rathaus auch von den Bürgerinnen und Bürgern positiv angenommen wird.

Neben der Übergabe eines gebackenen Schlüssels durch Schretzenmayr, hatte Roloff noch eine Farbdose mit dem Farbton „Zeitlarner Kupfer" und einer passenden Malerrolle parat. Zum einen, um etwaige kleinere Ausbesserungsarbeiten an der Aussenfassade selbst tätigen zu können oder aber auch das Tor zum Friedhof zu streichen. 

Pfarrer Josef Schießl erteilte mit seinem evangelischen Kollegen Arne Schnüttgen den kirchlichen Segen und segnete als Zeichen die Eingangstür des neuen Gebäudes. Denn diese müsse jeder- egal, ob Besucher oder Angestellter - durchschreiten. Schmunzelnd sagte er zu Bürgermeister Kröninger, wenn dieser das Friedhofstor außen streiche, dann greife er für die Innenseite selbst zum Pinsel. Schießl fügte noch an, dass er sich keinen besseren Nachbarn wünschen könne, denn Kirche und Gemeinde gehörten besonders in Zeitlarn zusammen. 

Die Einweihungsfeierlichkeiten und auch der Nachmittag im angrenzenden Stadel wurden von der Feuerwehrkapelle musikalisch umrahmt. Die Kinder der Grundschule führten ein kurzes Theaterstück „Der Rathausbau zu Schilda" auf und erhielten von den Besuchern viel Applaus. 

Im Rahmen der Einweihung wurde auch die Ausstellung „40 Jahre Gebietsreform" eröffnet und auch der Bildband „Zeitlarn Früher und Heute", in dem der Leser eine Zeitreise durch die Geschichte der Gemeinde unternehmen kann, vorgestellt. Am Nachmittag gab es ein Kinderprogramm mit Malwettbewerb, Spieleparcours, Kinderschminken, Basteln und vielem mehr. Abends war Party mit der Band „ÜberdÜber" angesagt.