Schwarzenfeld. 225 000 Euro will die Marktgemeinde in die Einrichtung einer Mensa an der Grund- und Mittelschule investieren. Bei der Sitzung der Verwaltungsgemeinschaft Schwarzenfeld am Donnerstag im Rathaus diskutierten die VG-Vertreter über den künftigen Betrieb der Mittagsverpflegung. 


Architekt Konrad Kraus berichtete von seinen Besuchen der Schulen in Teublitz und Neunburg v.W., die eine eigene Mensa unterhalten. In Teublitz handle es sich um eine „Regenerierküche", in der das gelieferte Essen aufbereitet werde. Die Neunburger Mensa dagegen sei eine reine Ausgabestelle. Das Essen werde bis von Nürnberg ausgabefertig angeliefert. „Die anwesenden Gremiumsmitglieder gaben der Teublitzer Variante den Vorzug", stellte der Architekt fest. Sie hielten einen so weiten Transport für ökologisch nicht vertretbar, wenngleich der Preis pro Essen von 2,95 Euro in Neunburg erheblich günstiger liege als der in Teublitz. 4,50 Euro zahlen die Eltern dort pro Kind und Essen. Mit diesem Betrag sehen die VG-Räte „die Schmerzgrenze" erreicht. „Dafür ist in Teublitz das Essen sehr gut", findet Konrad Kraus und bekommt Zustimmung von allen, die beim Probeessen dabei waren. 




Der Träger der Mittagsbetreuung ist der Kolpingbildungswerk Schwandorf. Die Mitarbeiter begleiten derzeit die Schüler zum nahegelegenen Seniorenheim, wo die Kinder zu Mittag essen. Das Kolpingbildungswerk will Bürgermeister Manfred Rodde auch weiter im Boot behalten. Die Mitarbeiter sollen auch in der neuen Mensa bei der Essensausgabe mithelfen. Wer das Essen an die Schule liefert, ist allerdings offen. Dieser Auftrag soll ausgeschrieben werden. Der Bürgermeister favorisiert weiterhin die Unternehmensgruppe SeniVita, die bisher bereits das Essen liefere und signalisiert habe, auch weiterhin an einer Zusammenarbeit mit der Gemeinde interessiert zu sein. „Wir sollten das bestehende System fortsetzen", findet Manfred Rodde. 


Der Bürgermeister rief damit aber den Widerspruch einiger VG-Räte hervor. Sonja Laußer und Manfred Bäumler sind der Überzeugung, „dass Kinder etwas anderes zum Essen brauchen als alte Leute". Deshalb sollte sich die Gemeinde nach einem anderen Anbieter umschauen. Der Bürgermeister vertrat dagegen die Ansicht, dass SeniVita auch kindgerechtes Essen liefern könne. Immerhin handle es sich um 150 Portionen täglich, da rechne sich ein eigener Menüplan durchaus. 


Schulleiter Siegfried Seeliger zeigte sich „überrascht" von der Diskussion. Er ging vor der Sitzung davon aus, „dass wir das Teublitzer Modell übernehmen werden". Die Essen werde tiefgekühlt geliefert und in der Mensa-Küche aufbereitet. Wenn das Essen fertig geliefert werde, mache die Anschaffung teurer Geräte keinen Sinn, so der Schulleiter. Er möchte „qualifiziertes Personal" in die Küche stellen, das auf die Wünsche der Kinder eingehe. 


„Das wird teuer", warnte Bürgermeister Manfred Rodde, der ausufernde Personalkosten befürchtet. Ihm sei daran gelegen, dass die bestehenden Mitarbeiter des Trägers auch in der neuen Mensa tätig werden. Der VG-Vorsitzende erinnerte daran, dass seit Jahrzehnten die Speisung der Schüler im Aufenthaltsraum des Seniorenheims erfolge. Wegen der gestiegenen Anzahl der Schüler sei es in diesem Schuljahr erstmals erforderlich, „dass die neunte Klasse ihr Essen in der Schulküche einnimmt". Die Leitung des Seniorenheims habe mittlerweile ihr Intreresse bekundet und signalsiert, das Essen auch an die Schule liefern zu wollen.

 „In Schwarzenfeld stellt sich die Situation damit komplett anders dar als beispielsweise in Neunburg", erklärt der Bürgermeister. „Wir haben den kürzesten Transportweg überhaupt", so Rodde. Vom Nachbargrundstück in die Schule, kürzer gehe es nicht.


Der VG-Vorsitzende blickte auf „eine bewährte und sehr gute Zusammenarbeit" der Verwaltungsgemeinschaft Schwarzenfeld mit dem Kolpingbildungswerk Schwandorf zurück. Manfred Rodde schlug deshalb vor, den Träger auch in Zukunft in die Abläufe zu integrieren, in den Mensa-Betrieb einzubeziehen und ihn mit der Essensausgabe zu betrauen. Die Ausschreibung für die Einrichtungsgegenstände erfolgt in Kürze.